Wankelmotor bei jedem Auto?

6 Antworten

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Die meisten Fahrzeuge haben einen Ottomotor (Benzin, benannt nach dem Erfinder Nicolaus August Otto) einen Dieselmotor (natürlich Diesel, benannt nach Rudolf Diesel) und neuerdings setzen sich auch Elektromotoren durch, die fahren mit Strom.

Tatsächlich gibt es den Elektromotor schon viel länger als den Ottomotor. Das erste bekannte Fahrzeug mit Elektromotor wurde bereits 1835 in Großbritannien vorgestellt (also gut 50 Jahre vor dem deutschen Erfinder Carl Benz) und schaffte stolze 12 km/h. Erfinder: Robert Anderson

Allerdings hat sich diese Technik nicht durchgesetzt, vorherrschend war der Ottomotor. Als der Wankelmotor irgendwann dazukam war er noch zu anfällig. Zu viele Probleme, die ihn zu ineffizient machten. Er wurde also schnell zur Seite gelegt und nicht in vielen Modellen verbaut. Der Ottomotor hatte zu diesem Zeitpunkt einfach schon knapp 100 Jahre Vorsprung.


Valentina1092 
Beitragsersteller
 23.09.2022, 14:55

Danke dir!!

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Paejexa  23.09.2022, 15:04
@Valentina1092

Gerne. Dank dir hab ich gerade selbst erst erfahren, dass der Elektromotor schon so alt ist. Ich hätte auf Anfang der 1900er Jahre getippt

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Valentina1092 
Beitragsersteller
 23.09.2022, 18:18
@Paejexa

Das freut mich!! Ist denn (wenn du das weißt) dieser Wankelmotor der Grund warum der Mazda so einen besonderen Klang hat?

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Paejexa  23.09.2022, 18:21
@Valentina1092

Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich gehe stark davon aus. In einem Video auf YouTube wurde einmal erklärt, woher das "blubbern" bei einem V8-Motor kommt. Da der Wankelmotor keine Zylinder hat, die sich auf und ab bewegen, sondern einen rotierenden Kolben, fehlt dann auch das typische Geräusch eines "normalen" Ottomotors

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Die Motoren wurden nach ihren Erfindern benannt: Wankel, Otto, Diesel, ...es gibt auch noch andere Verbrennungsmotorarten, meist für stationäre Motoren.

Jedes Auto mit einem Otto- (Benzin) oder Dieselmotor (Diesel) kann keinen Wankelmotor haben. Neben Mazda hatte NSU Autos mit Wankelmotor (neben dem bekannteren Ro (für Rotation =Wankelprinzip) 80 gabs auch den Spatz. Auch andere Hersteller (Audi beim Audi 100 C1 oder C2, Citreon beim GS) haben damit experimentiert, es aber wieder drangegeben.

Woher ich das weiß:Hobby
  • Ein "normaler" Hubkolben-Motor hat zylindrische Brennräume, die sich der idealen Kugelform annähern, was für eine gleichmässige Ausbreitung der Flammfront, eine vollständige Verbrennung und somit für einen günstigen Wirkungsgrad sorgt,
  • Beim Kreiskolben-(Wankel-)Motor handelt es sich um im Sinne des ober Gesagten sehr ungünstige flache, sichelförmige Brennräume, für die ein schlechter Wirkungsgrad absolut typisch ist. Zudem ist das für den Wirkungsgrad so wichtige erzielbare Verdichtungsverhältnis im Vergleich zum Hubkolbenmotor relativ niedrig. Ergebnis hiervon ist, dass eine PKW mit Kreiskolbenmotor nicht wesentlich unter 15 Liter Verbrauch gefahren werden kann.

https://www.wankelsupertec.de/de_rotary_engines.html

"Einer der Nachteile der Kreiskolbenmotoren liegt in ihrem geringen thermischen Wirkungsgrad. Die lange, dünne und sich bewegende Brennkammer führt zu einer relativ langsamen und unvollständigen Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches. Dies führt zu höheren Kohlenstoffemissionen und einer geringeren Kraftstoffeffizienz im Vergleich zu Ottomotoren. Dieses Problem wird jedoch mit der Umstellung auf den Betrieb mit Wasserstoff zum Vorteil."

  • Ein weiterer Nachteil ist die Dichtheit und der Verschleiß der Kreiskolben-Dichtleisten (englisch "apex seals") und -Rotors:

https://www.wankelsupertec.de/de_rotary_engines.html

"Eine mangelhafte Abdichtung zwischen den Rändern des Rotors und des Gehäuses - beispielsweise aufgrund von Verschleiß oder unzureichender Zentrifugalkraft in den unteren Drehzahlbereichen - kann dazu führen, dass Verbrennungsgas in die nächste Kammer entweicht."

  • Aus dem Gesagten gibt sich nicht nur, dass aufgrund zu niedriger Zentrifugalkraft die Dichtwirkung zu niedrig sein kann, sondern dass bei steigenden Drehzahlen die Dichtleisten durch rapide steigende Zentrifgalkraft immer höheren Anpressdrücken ausgesetzt wird, was sich stark Verschleiß- und reibungsfördernd auswirkt.
  • Bei einem konventionellen Hubkolbenmotor bleiben die Reibungskräfte mit steigender Drehzal dagegen annähernd konstant, mit allen Vorteilen bzgl. Verschleiß und Wirkngsgrad.
  • Zudem erfüllen Kreiskolbenmotoren trotz aller technischen Klimmzüge nicht die gültigen Abgasnormen, die Kreiskolben-Dichtleisten (englisch "apex seals") müssen durch Ölbohrungen mit Motoröl versorgt werden, was bei der Verbrennung mitverbrennt und für Schadstoffe sorgt.
  • Der entsprechende Ölverbrauch ist hoch, eingefleischte Kreiskolben-Fahrer in den USA mischen dem Benzin sogar noch zusätzlich Zweitaktöl zur besseren Schmierung bei, was die Schadstoffwerte natürlich noch drastisch verschlechtert. Es gibt hierfür nicht nur einen speziellen Ausdruck (rotary engine pre-mix), sondern sogar speziell hierfür vorgesehene Öle:
  • https://www.wankelshop.com/?info=p718_idemitsu-racing-wankel-premix-oel.html

https://www.wankelsupertec.de/de_rotary_engines.html

"Der Ölverbrauch ist ebenfalls ein Problem, da Öl in die Kammer eingespritzt werden muss, um die Schmierung zu verbessern und den Rotor dicht zu halten."

  • Bei Hubkolbenmotoren wird das Öl dagegen durch die Ölabstreifringe unten am Kolben größtenteils entfernt, was bei einem intakten Motor dazu führen kann dass im Gegensatz zum Kreiskolbenmotor sogut wie kein Ölverbrauch fetstellbar ist. Wo kein Motoröl verbrannt wird, entstehen auch keine Schadstoffe.

Fazit

Die zahlreichen bauartbedingten Nachteile des Kreiskolbenmotors im Gegensatz zum Hubkolbenmotor sind so erdrückend, dass man der Behauptung keinerlei Glauben schenken sollte, der Kreiskolbenmotor hätte zu einer ernsthaften Konkurrenz können, wenn vergleichbar hohe Ressourcen für seine Weiterentwicklung wie für den Hubkolbenmotoer verwendet worden wären.

Vielfach wird von Wankelmotor-Maniacs sogar eine Art Verschwörungstheorie aufgebaut, die etablierten Motorenhersteller hätten den Kreiskolbenmotor bewusst klein gehalten um weiterhin mit ihren Hubkolbenmotoren Geld zu verdienen.

Dabei hat es an ernsthaften Versuchen keineswegs gefehlt, der Kreiskolbenmotor galt als die Zukunft und alle namhaften PKW-Hersteller arbeiteten zu einem gegebenen Zeitpunkt mit Hochdruck an eigenen Kreiskolbenmotoren, gaben jedoch wegen der genannten Probleme, v.a. bezüglich der Lebensdauer und Verbrauch schon bald wieder auf. Die Ölkrise tat wegen des hohen Verbrauchs von Kreiskolbenmotoren ein Übriges.

Und ja, der Kreiskolbenmotor hat auch viele Vorteile, die aber seine bauartbedingten Nachteile nicht auf zu wiegen vermögen, sodass er in Wahrheit auf Nischenanwendungen beschränkt bleiben wird:

https://www.wankelsupertec.de/de_rotary_engines.html

"Wankelmotoren sind konstruktionsbedingt weitaus leichter, kompakter und einfacher als klassische Hubkolbenantriebe. Es gibt weder hin- und hergehende Hubkolben noch Kurbeln, Ventile, Stangen oder andere störanfällige, komplexe Teile. Rotationsmotoren enthalten nur drei bewegliche Teile, wodurch sie zuverlässiger, langlebiger und wartungsfreundlicher sind als traditionelle Verbrennungsmotoren. Außerdem drehen sich diese beweglichen Teile ununterbrochen in eine Richtung, wodurch höhere Betriebsdrehzahlen, eine vereinfachte Auswuchtung sowie geringe Vibration gewährleistet werden. Dank ihrer beispiellosen Gewichts-Leistungs- und Größe-Leistungs-Verhältnissen kommen Wankelmotoren in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz: von leichten Luftfahrzeugen über die Stromerzeugung bis zum Boots- und Schiffsbau sowie als Range Extender für elektrische Fahrzeuge."

Mazda rx7 und rx8 haben Wankel dazu noch der NSU RO80. Ggf auch noch wenige andere. Alle anderen haben Otto bzw. Dieselmotoren der E Motor


LizenzfireArtZ  23.09.2022, 17:01

787b. Der wahrscheinlich Geilste :)

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Nein, nur einige wenige haben eine Wankel

Woher ich das weiß:Hobby – Sammler von Young- und Oldtimern

Valentina1092 
Beitragsersteller
 23.09.2022, 14:54

Danke dir!

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