Wäre im Gesundheitswesen ein medizinisches Übersetzungstool sinnvoll?
Hallo liebe Mitglieder von "gutefrage",
wir studieren an der technischen Hochschule Ingolstadt und arbeiten als Viererteam an einer medizinischen Gründeridee, die aktuell am bayernweiten 5€-Business-Wettbewerb teilnimmt, bei dem es darum geht, eine Gründerprojekt innerhalb von 3 Monaten umzusetzen.
Unser Projekt ist ein Programm, welches die komplizierte Fachsprache in medizinischen Texten markieren und in verständlichem Deutsch darstellen soll. Dafür haben wir einen ehemaligen medizinischen Fachangestellten im Team und lassen uns extern von Ärzten beraten.
Wir haben bereits einige Gespräche und Umfragen durchgeführt, aus denen sich heraus kristallisiert hat, dass für das Tool ein Einsatz als Übersetzungshilfe während einer medizinischen Ausbildung oder Nachschlaghilfe im Gesundheitswesen gewünscht wurde.
Mit unserem aktuellen Prototyp kann beispielsweise Arztbefunde einfach abfotografieren/scannen und anhand einer Datenbank und gängigen Internetquellen verständlich darstellen - siehe hier:
Nach der Wettbewerbsphase möchten wir daran arbeiten, unser Programm durch Kooperation mit Fachverlagen qualitativ aufzuwerten. Danach möchten wir auch folgende Funktionen zum Einsatz kommen lassen:
- vollständige Übersetzung in einen vereinfachten Text
- zusätzliche Übersetzung in eine Fremdsprache oder umgekehrt in deutsch (z.B. für englische Fachliteratur oder medizinische Paper aus Fachjournals)
- Trendanalyse häufig abgefragter Wörter, sodass häufig verwendete Fachbegriffe in einer Quizfunktion oder als Karteikarten geübt werden können
- Allgemeines Fachbegriffstraining, indem wir unsere Begriffsdatenbank nach Facharztrichtung unterteilen, sodass fachspezifisch geübt werden kann
Um unser Programm zu verbessern, möchten wir auch die Meinung von Angehörigen des Gesundheitswesens einholen. Dazu würden wir gerne wissen, ob unser Projekt Anklang findet. Falls ja, würden wir uns freuen, wenn Sie uns verraten, in welchem Berufsfeld Sie tätig sind (z.B. Auszubildende/r, Student:in, Arzt, Arzthelfer:in/MFA, Krankenpfleger:in, Altenpfleger:in, medizinisch-technischer Beruf,etc...). So können wir daran arbeiten, unser Programm fachspezifisch detailliert anzupassen.
Vielen Dank, viele Grüße und frohe Weihnachten wünscht
Team "Dolmed" von der Technischen Hochschule Ingolstadt
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/DrSchlimm/1663024022612_nmmslarge__2019_40_972_972_e74a3c82f71524b32220c84b71fb5507.jpg?v=1663024023000)
Denke es ist für Laien hilfreich. Aber ich glaube so eine Tool schon einmal gesehen zu haben. Ich persönlich arbeite in dem Bereich und würde es daher nicht benötigen. Aber wie gesagt ist es sicherlich für viele Menschen hilfreich
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich bin nicht im Gesundheitswesen tätig, möchte euch aber auf eine Sache hinweisen bzw. nachfragen: Wie stellt ihr den Datenschutz sicher?
Wenn - wie hier dargestellt - unter anderem Arztbefunde dort übersetzt werden sollen, sollten ja nicht die Nutzer*innen erst alles anonymisieren müssen. Das wäre dann zusätzliche Arbeit und fraglich, ob die Idee dann noch Anklang findet.
Allerdings sind gerade Arztbefunde sehr vertrauliche Daten...
Und eine Idee: Abgesehen vom Gesundheitswesen selber, wäre das doch bestimmt auch eine Idee für Privatpersonen. Die Medizinsprache ist ja doch oftmals recht kompliziert und ich kenne viele Personen, die ihre Arztbefunde selber kaum verstehen und daher Arzt/Ärztin Löcher in den Bauch fragen müssen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Das ist ein sehr guter Punkt, daher finden wir es gut, dass Sie nachfragen. Unser Prototyp-Programm haben wir bisher für den Wettbewerb mit Musterbefunden "trainiert", die wir zusammen mit einem Radiologen geschrieben haben, sowie mit Fachliteratur.
Was den Datenschutz anbelangt, versuchen wir im Moment auch durch Befragungen herauszufinden, wie hoch die Ansprüche an den Datenschutz für eine KIS-Anbindung, Praxissoftware, etc... sind, um auch hier unsere Software entsprechend anpassen zu können. Für die Umsetzung möchten wir im kommenden Jahr z.B. mit Informatikprofessoren an unserer Hochschule sprechen, um uns Tipps für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen z.B. End-to-End-Verschlüsselung, Codierungen, etc... zu holen
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Rapunzel324/1666615782250_nmmslarge__0_419_720_720_a057b4a132c94e60c5579053a07d9d33.png?v=1666615782000)
So ein ähnliches Tool gibt es schon. Humanmediziner übersetzen ehrenamtlich Befunde, für Patienten. Ich würde das Tool nicht nutzen, da meine Kenntnisse in Humanmedizin reichen. Viel Erfolg und alles Gute in 2023! https://washabich.de
![](https://images.gutefrage.net/media/user/isebise50/1450458421215_nmmslarge__0_0_295_295_9d6306e98b571b82d580e56fa691b578.png?v=1450458421000)
Vielleicht besteht da ein Bedarf für Laien, wie man anhand diverser Fragen auch hier bei gf sieht. Allerdings finde ich eine Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt sinnvoller als eine reine „Übersetzung“.
Ich bin seit über 30 Jahren Hebamme und brauche bei der Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen ganz sicher kein Übersetzungstool.
Sollte ich z.B. bei der Anamneseerhebung auf mir unbekannte fachfremde Diagnosen stoßen, habe ich kein Problem damit, die Patientin zu fragen, die sicherlich ihre Erkrankung kennt.
Alles Gute für euch und viel Erfolg!
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Da würde ich mich anschließen. Wenn man eine Übersetzung hat dann wird am Ende nur wieder viel selbst herein interpretiert, das kommt bereits im Internet schlecht wenn man nach seinen Symptomen googelt ;)
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Bin seit über 30 Jahre Gesundheits- und Krankenpflegerin (Fachkraft, 3 jährig examiniert).
Mir persönlich wird es wenig bringen.
In meinen Augen wäre Ihre Zielgruppe Azubis in MFA, GKP/AP, und evtl. erste Semester Medizin (Human, Veterinärmedizin, Zahnmedizin)