Wäre es vom Vorteil wenn wir in Deutschland im Sozialismus leben würden?

Nein 56%
Ja 44%

25 Stimmen

7 Antworten

Ja

Wir leben im Sozialismus. Im sogenannten demokratischen Sozialismus. Ein anderes Wort dafür ist die soziale Marktwirtschaft. All das beschreibt dasselbe.

Merke: Sozialismus ist ein Oberbegriff für hunderte Variationen. Nur eine davon ist beispielsweise das, was die DDR ausprobiert hat. Sozialismus als Oberbegriff spielt nur wieder, dass die Gesellschaft insgesamt im Blick behalten wird, dass man ggf. steuert, dass die Wirtschaft nicht zu Lasten der Gesellschaft arbeitet. Das ist im Grunde die Gemeinsamkeit all dieser vielen Richtungen.

Wenn deine Frage auf eine Diktatur anspielt wie in der DDR, ist meine klare Antwort: Nein.

Was ich aber will ist: Bessere und freiere Wirtschaft in den Gebieten, was wir nicht als Lebensnotwendig ansehen. Mehr Sozialismus in den Gebieten, die wir als lebensnotwendig ansehen. Solche Mechanismen wie im Strommarkt (Grundversorger-Prinzip) funktionieren erstaunlich gut und zeigen, dass man sehr wohl wirtschaftliche Freiheit so gestalten kann, dass trotzdem die Gesellschaft versorgt wird.

Ja

Klar, ein demokratischer Sozialismus wäre zum Vorteil der meisten Menschen. Das Problem deiner Frage ist, dass Sozialismus keine allgemein gültige Definition hat. Im Großen und Ganzen geht es aber um Gleichheit und Solidarität. Ein sozialistisches Wirtschaftssystem wäre also eins, indem das Gemeinwohl im Vordergrund steht, und nicht die Gewinnmaximierung wie im Kapitalismus. Dafür braucht es mehr Staat und weniger Markt, aber meine Vorstellung eines demokratischen Sozialismus wäre keine reine Planwirtschaft.

Die finanzielle Situation der meisten Menschen würde sich sehr verbessern. Nur Reiche und Konzerne würden nicht profitieren, aber denen würde es natürlich auch überhaupt nicht schlecht gehen. Im Sozialismus gibt es keine Armut. Das sollte eigentlich oberstes Ziel sein

Nein

Ausser man steht auf zB. Armut, Elend, Unfreiheit, Politischer Willkür, Lebensmittelengpässe, mag Fortschritt nicht und lässt sich vlt. noch gerne überwachen!!

Sozialismus ist ein Begriff, der nicht wirklich gelebt wird. Es würde sich nichts ändern.

Nein

Alle bisherigen pseudosozialistischen Großversuche mündeten eigentlich immer rasch in menschenrechtlichen Großkatastrophen.


05April2063  01.06.2022, 09:29

Die Antwort ist hier gegeben. Es war pseudosozialistisch. Nach dem Motto "Guck mal, die Anfänger sind zu dumm ein Haus zu bauen, weil sie Statikfehler machen die Buden fallen immer wieder zusammen, daraus folgere ich also, dass Hausbau unmöglich ist. Lasst uns in Höhlen wohnen."

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Solenostemon  01.06.2022, 10:14
@05April2063

Du findest es also gut, das all die sozialistischen und kommunistischen Experimente mehr Menschenleben auf dem Gewissen haben, als das NS-Regime (Das im übrigen auch eine Art Sozialismus war)?

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xubjan  01.06.2022, 10:21
@Solenostemon

Lern erst mal, was Sozialismus ist und was dieser Begriff aussagt. Höre auf, ihn mit Diktaturen wie der DDR gleichzusetzen. Dann kannst du sachbezogen darüber diskutieren.

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Atzej  01.06.2022, 10:25
@05April2063

Diese Schlussfolgerung wäre strunzdumm. Wenn aber niemand Ahnung und Kenntnis von Statik hat, dann ist es vorteilhafter, weiter in Höhlen zu wohnen, als unter einem Schuttberg tot begraben zu werden. Bisher haben alle sozialistischen Bemühungen genau diesen Aspekt dümmlich ignoriert. Oder sinngemäß nach Marx: Die Menschheit stellt sich immer nur Aufgaben, die sie lösen kann, denn genauer betrachtet wird sich stets finden, dass die Aufgabe selbst nur entspringt, wo die materiellen Bedingungen ihrer Lösung schon vorhanden oder wenigstens im Prozeß ihres Werdens begriffen sind.

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Atzej  01.06.2022, 10:29
@xubjan

Nicht er setzt den Begriff mit den Menschenrechtsverbrecherdiktaturen gleich, sondern das haben die schlicht selber getan. Und damit haben sie den Begriff gründlich verhunzt und schlicht unbrauchbar gemacht. Daher wären unsere Jusos auch bestens beraten, diesen prämodernen Begriff aufzugeben!

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05April2063  01.06.2022, 10:30
@Solenostemon

Ich habe wohl mehr als deutlich gemacht, dass die Verquickung kommunistischer Ideologie mit einer faschistischen Diktatut nicht die Ideale des Sozialismus repräsentiert. Bisschen differenzieren zu können und zu wollen könnte hilfreich sein.

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Solenostemon  01.06.2022, 10:32
@xubjan

😂 immer wieder Lustig zu lesen wie reflexartig allen sozialistischen Experimente der Vergangenheit und Gegenwart der Sozialismus abgesprochen wird, sobald sich die wahre Natur des Sozialismus zeigt, dessen Kern nun einmal ein starker und mächtiger Staat ist.

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Atzej  01.06.2022, 10:39
@Solenostemon

Es ist noch alberner, so zu tun, als wüsste man selber, was Sozialismus tatsächlich sei, diesen dann auf diktatorische Regime zu begrenzen und schon nicht mehr wahrzunehmen, welche gravierenden Unterschiede die z.B. aufweisen: China, Kambodscha, Sowjetunion.

Insbesondere an den theoretischen Aussagen über den Sozialismus als vermeintlicher Höherentwicklung gegenüber dem Kapitalismus gemessen, ist es durchaus legitim, bisherige Bemühungen als Irrläufer einzustufen.

Tatsächlich tun das aber insbesondere aktuelle "Sozialisten/Kommunisten" weder praktisch noch theoretisch hinreichend.

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xubjan  01.06.2022, 10:44
@Solenostemon
 immer wieder Lustig zu lesen wie reflexartig allen sozialistischen Experimente der Vergangenheit und Gegenwart der Sozialismus abgesprochen wird,

Nichts dergleichen habe ich getan.

sobald sich die wahre Natur des Sozialismus zeigt, dessen Kern nun einmal ein starker und mächtiger Staat ist.

Auch das ist Unsinn, denn das hat mit der Definition des Begriffs erst mal exakt 0 zu tun.

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Solenostemon  01.06.2022, 10:46
@05April2063

In dem Sozialismus der für dich das Ideal darstellt, mag das vielleicht funktionieren (Zumindest in der Theorie), aber auch die Gründer der DDR hatten nach den Erfahrungen mit dem nationalen Sozialismus auch nur gute Absichten gehabt und wollten nicht das was am Ende aus der DDR geworden ist, sie wollten einen guten demokratischen Sozialismus schaffen wie unter Stalin.

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Solenostemon  01.06.2022, 10:48
@xubjan

Also kann ein Sozialismus ohne starken Staat der die Wirtschaft reguliert und Umverteilt funktionieren?

Das wär mal ein Argument dass ich noch nie gehört habe.

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Atzej  01.06.2022, 10:52
@Solenostemon

Niemand weiß überhaupt, wie denn eine postkapitalistische Gesellschaft strukturell aussehen kann und muss, um sich dem Kapitalismus als überlegen zu erweisen. :-) Insofern ist eine sozialistische Alternative zum Kapitalismus praktisch schlicht Sektenirrglaube und hat politisch daher auch zu Recht eben diesen Status. :-)

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xubjan  01.06.2022, 11:00
@Solenostemon

Nimm doch mal unser Stromsystem. Das Prinzip des Grundversorgers gegenüber dem freien Wettbewerb. Ja, es funktioniert nur mit Rahmenbedingungen, die ein starker Staat vorgibt. Aber greift der Staat in die einzelnen Unternehmen direkt ein? Nein. Er sagt nur, dass der mit den meisten Kunden in einem Gebiet gezwungen wird, alle neuen Kunden zu versorgen. Er zwingt dem Erfolgreichsten etwas auf, was eigentlich etwas nachteilig ist. Mehr nicht. Jedes Unternehmen kann dann entscheiden, wie es vorgeht, ob es versucht, Grundversorger zu werden oder sich mit kleineren Brötchen zufrieden gibt. Wo ist da dieser starke Staat, der Unternehmen beherrscht?

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Solenostemon  01.06.2022, 11:05
@Atzej

Aber Kapitalismus ist ja keine Sache die irgendwann eingeführt wurde, es ist eher eine Sammelbezeichnung für verschiedene Prinzipien, menschliche Verhaltensmuster und mathematische Formeln und ich habe da so meine Zweifel ob sich das überhaupt jemals Abschaffen lässt.

Ich mein, das 1+1=2 ist, wird man warscheinlich niemals ändern können. Auch das die Menschen verschiedene Bedürfnisse haben und unterschiedlichen Dingen unterschiedliche Werte und Nutzen beimessen die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, wird sich wohl auch nicht ändern lassen, zumindest nicht vollständig.

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05April2063  01.06.2022, 11:20
@Solenostemon

Ja und. Offenbar wurden aus guten Absichten durch Zauberkraft zigtausende Stasischergen oder wie? Wer seine eigenen Ideale verrät darf sich nicht wundern, dass ein Projekt scheitert.

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Atzej  01.06.2022, 11:22
@Solenostemon

Doch. der Kapitalismus hat sich aus seinen Vorgängergesellschaftsformationen "Sklavenhaltergesellschaft" und "Feudalismus" herausentwickelt. Und es ist daher abwegig, anzunehmen, es gäbe danach keine substantiellere Weiterentwicklung mehr.

Nur steht die tatsächlich nicht oben auf der Tagesordnung und ist daher auch keinerlei Tagesaufgabe.

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Solenostemon  01.06.2022, 13:31
@Atzej

War die Erde eigenentlich eine Scheibe als noch alle Wissenschaftler geglaubt haben das sie eine Scheibe sein muss weil man es damals beweisen konnte, oder war sie schon immer ein Elipsoid oder ist sie erst zu einem Elipsoid geworden als man nachgewiesen hat, dass sie einer ist?

Wenn man den Kapitalismus in seine Einzelteile zerlegt, stößt man früher oder später auf eine Sammlung von mathematischen Gleichungen und Formeln die alles andere erklären, nun stellt sich die Frage ob in sich korrekte Mathematik (Jeder weiß das 1+1=2 ist und das 2 nicht das gleiche ist wie 1) überhaupt verändert werden kann, zb das 1+1=3 ergibt mit dem selben Effekt das 1+1+1=3 hat.

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Atzej  01.06.2022, 13:49
@Solenostemon

Aha. Es gibt also keine gesellschaftliche Entwicklung, weil es schon immer Kapitalismus gegeben hat und 1 + 1 = 2 ist. Vermutlich rufen sie in deinem Block "Einstein!" hinter dir her...:-)

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Solenostemon  01.06.2022, 14:02
@05April2063

Kennst du nicht den Spruch:

"The way to hell is made of good intentions"

(Der Weg zur Hölle ist aus guten Absichten gemacht)

Die Regierung der DDR war davon überzeugt, das richtige zum Wohle der Bevölkerung zu tun, sprich doch mal mit den Leuten die in der DDR gelebt haben wie die Regierung damals ihr Handeln erklärt hat.

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Solenostemon  01.06.2022, 14:04
@Atzej

Kapitalismus ist ein Begriff für eine Sammlung von Prinzipien, mathematischen Formeln und menschlichen Verhaltensweisen.

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Atzej  01.06.2022, 14:08
@Solenostemon

In deiner Privatdefinition mag das so sein. Die interessiert nur niemanden außer dir.

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