Vorlesungen verstehen?

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Versteht ihr in den Hörsälen immer alles akustisch

Die reine Akustik war nie ein Problem. Dadurch, dass man so tribünenmäßig sitzt, hat man nie eine Störkulisse oder akustische Barrieren auf der direkten Linie zwischen sich und dem Dozenten, dadurch kommt der Schall erstaunlich gut an. Davon abgesehen sind die meisten Hörsäle auch mit Lautsprechersystemen ausgestattet und im Notfall nehmen die Dozenten halt ein Mikrophon.

Und in den Seminarräumen, die eher einem Klassenzimmer aus der Schule ähneln, kommt schlichtweg zum Tragen dass Studenten im Allgemeinen doch etwas erwachsener sind und wenn sie schon nicht dem Dozenten zuhören wollen, dann wenigstens in der Lage sind leise zu sein.

als auch inhaltlich

Inhaltlich und sprachlich ist eine andere Frage. Ich habe z.B. in den Biovorlesungen der ersten Semester manches nicht direkt verstanden, weil ich halt Bio in der Oberstufe abgewählt hatte und mir deshalb Vorwissen fehlte. Das muss man dann halt entsprechend nacharbeiten. Kann jedem passieren.

Und sprachlich... Wissenschaft ist international. Sofern es nichts rein-deutsches wie Verwaltungswissenschaft oder Jura ist, gibt es eine ganze Menge ausländischer Professoren und Dozenten an deutschen Hochschulen. Deren Deutsch ist... nicht immer gut verständlich. Ich hatte mehrere Dozenten, wo wir als Studenten dann recht schnell drum gebeten haben, sie mögen doch bitte lieber auf englisch referieren.

Falls man nichts versteht, gibt es dann wenigstens etwas wie ein Skript bzw. kann man sich die Präsentationen irgendwo herunterladen?

Von Dozent zu Dozent unterschiedlich.

Es gibt Dozenten, die hatten nie irgendwas Digitales. Die bringen zur Vorlesung ihren uralten Leiz-Ordner mit, klappen den auf und fangen an zu erzählen und an die Tafel zu kreiden. Vielleicht mal eine halb vergilbte Folie auf dem Overhead-Projektor. Von denen wirst du kein Skript bekommen, erst recht kein digitales.

Es gibt Dozenten, die geben ein Skript heraus (z.T. auf Papier gedruckt und gegen Erstattung der Druckkosten)... das vergleichst du dann mit der Vorlesung, mit den Themen aus dem Seminar und mit den Aufgaben aus diversen Altklausuren und denkst dir "danke für nichts", weil im Skript komplett andere Themen behandelt werden.

Und es gibt Dozenten, die geben ein so gutes Skript heraus und erzählen in der Vorlesung auch kein Bisschen mehr als im Skript steht, dass es im Grunde keinen Sinn macht in die Vorlesung zu gehen, weil man den Stoff schneller aus dem Skript gelernt hat.

Muss man von Lehrveranstaltung zu Lehrveranstaltung schauen, wie es jeweils ist.

bald beginnt mein Studium

Ja, das ist aufregend und mag dich an manchen Stellen verunsichern. Aber: Denke immer daran, dass es vor dir auch schon hunderte und tausende Studenten hinbekommen haben. Was auch immer dich erwartet, es ist erprobt, es funktioniert und es ist für Studenten machbar!

Also mach' dich nicht verrückt :)

Ich hatte noch nie Probleme die Professoren und Dozenten zu verstehen. Wenn du aber ein Hörproblem hast, dann solltest du definitiv vorne sitzen. Aber ansonsten kannst überall ziemlich gut verstehen.

Ich hatte eher das Problem, dass ein Dozent bayrisch gesprochen hat und man da nur die Hälfte verstanden hat. Aber das hat ja nichts mit hören an sich zu tun.

Hi,

akustisch hatte ich bis jetzt keine Probleme. Wenn man scecht hören kann oder der Dozent sehr undeutlich spricht gibt, kann man sich ja weiter nach vorne setzen. Es muss sich nicht jeder in die letzte Reihe quetschen.

Inhaltlich kann es sein, dass man nicht alles sofort versteht. In der Regel stellen die Dozenten ihre Skripte online.

Definitiv nicht, manches muss man sich einfach mehrfach anschauen und üben, bevor man es versteht. Aber Begleitmaterial wie Skript oder Präsentation gibt es eigentlich immer.

Es gibt wohl Dozenten, die Mikrofone hassen und gleichzeitig jeden Nebensatz gegen die Tafel nuscheln. Da wird das Publikum dann zwar suggestiv gefragt, ob es heute auch ohne Mikro geht, aber anstatt die Antwort des Publikums abzuwarten, beantwortet der Dozent seine eigene Frage mit "Ja." und fährt fort.
Technische Probleme, falsch eingepegelte Mikrofone, schlechte PA, Baulärm, laute Mitstudenten, laute Tisch- und Sitzmöbel, etc.... können natürlich auch die Akustik negativ beeinflussen.

Wie viel man inhaltlich versteht ist ganz unterschiedlich. Ich hatte Vorlesungen, die waren super verständlich und didaktisch gut aufbereitet. Da wird man dann gern mal von den Übungsaufgaben hops genommen, um zu sehen was man nicht verstanden hat. Aber es gab auch Vorlesungen, nach denen ich nichtmal in drei Sätzen zusammenfassen konnte, was in den vergangenen 90 Minuten vorgetragen wurde. Wie gut man einer Vorlesung folgen kann hängt stark ab von u.a. Vorkenntnissen, Aufmerksamkeit und Konzentration, Didaktik des Dozenten, dem allgemeinen Schwierigkeitsgrad der Inhalte, etc.

Langer Rede, kurzer Sinn: Stell dich darauf ein, dass du nicht immer 100% verstehen wirst. Das ist möglicherweise auch gar nicht die Absicht des Dozenten. Das Selbststudium sollte das täglich Brot eines Studenten sein, und das soll dadurch gefördert werden.

Falls man nichts versteht, gibt es dann wenigstens etwas wie ein Skript bzw. kann man sich die Präsentationen irgendwo herunterladen?

Das hängt ganz stark vom Dozenten bzw. den Modulverantwortlichen ab. Manchmal ja, manchmal nein. Manchmal nur Skript, keine Folien. Manchmal andersherum. Manchmal gar nix, und nur Literaturempfehlungen, die man sich dann schlimmstenfalls selbst kaufen muss, oder bestenfalls in der Uni-Bibliothek ausleihen oder gar als E-Book herunterladen kann.
Wie gut euer Lernportal mit Inhalten und Kursinformationen gefüllt wird ist ebenso unterschiedlich. Da hatte ich auch schon alles dabei, von "Jede Info per Mail aus der Nase ziehen müssen" bis "Third-Level Support vom Prof höchstpersönlich im Fragenforum und alle Altklausuren mit Musterlösung bis 1998".