Von wo kamen die Kelten nach Österreich?

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Zitat:

Die ersten Kelten kamen vermutlich um 600 vor Christus aus dem Norden Frankreichs nach Irland. Über die Herkunft und Größe der einwandernden Gruppen ist nicht viel bekannt, da die Kelten keine Schrift kannten und deshalb keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen haben.

Zitat Ende - Quelle Google

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Im Grunde war der Alpenraum (Schweiz, Österreich) das Kernland der Hallstatt-Kultur, welche nach Hallstatt/Österreich benannt wurde. Die La Tène-Kultur, die so ähnlich war, wurde nach La Tène in der Westschweiz benannt. Beide Kulturen kann man als "keltisch" betrachten.

Celts in Europe-fr - Kelten – Wikipedia

Das heißt, die Kelten breiteten sich von Österreich/Schweiz ausgehend in beide Himmelsrichtungen aus, nach Osten bis in die heutige Türkei ("Galater" siehe Bibel), nach Westen bis nach Spanien (Keltiberer) und auch nach Irland und Großbritannien.

D.h. in Irland lag nicht der Ursprung, dies war ein Randgebiet der keltischen Sprachen, das sich aufgrund der Randlage bis heute einen Teil seiner keltischen Sprachkultur und Traditionen erhalten hat.

Das Lebor Gabála Érenn (das Buch der irischen Landnahme) berichtet davon, dass bereits vor der Ankunft der keltischen Iren dort Menschen lebten. Die Kelten waren also nicht die ersten Menschen in Irland/England.

Noch heute kann man in den Ortsnamen Verbindungen erkennen, das Wort "Hallein" (Stadt in Österreich) oder die Silbe "Hall-" (in Hallstatt, aber auch in Deutschland "Bad Reichenhall", "Schwäbisch Hall") haben mit Salz zu tun. Das Wort für Salz in der keltischen Sprache von Wales (Walisisch) ist "halen".

Salzgewinnung spielte auch in Hallstatt eine Rolle.

Viele Ortsnamen im Alpenraum oder in Süddeutschland haben einen keltischen Background. Und auch bis Hessen drangen die Kelten vor. Keltisch sind die Namen "Vindobona" (alter Name einer Siedlung bei Wien, Bedeutung "weißes Dorf"
vin(do) = gwyn (walisisch)), "Solothurn" (Schweiz, von Salodurum), "Bern" (Schweiz).

"(Man) geht von einem keltischen (gallischen) Toponym *berna «Kluft» oder «Schlitz» aus" (die Assoziation mit dem "Bären" ist eher volksetymologisch)
Das ist die Kluft, durch die die Aare fließt. Wenn man in Bern ist, sieht man, wie tief sich die Aare um Bern herum in den Untergrund heruntergegraben hat, daher "Kluft" oder "Graben" oder "Schlucht".

Und auch dieses Wort findet man im keltischen Sprachraum, in der irischen Hymne heißt es "Anocht a théam sa bhearna bhaoil,"
"Heute Nacht besetzen wir die Schlucht der Gefahr"


OlliBjoern  29.06.2024, 16:15

Gelegentlich findet man auch germanisch-keltische Ähnlichkeiten (anocht = heute Nacht) oder auch italisch-keltische Ähnlichkeiten ("Gefahr" heißt in Wales perygl = pericolo (italienisch)).

Indogermanen hatten ihre "Urheimat" nördlich des Schwarzen Meeres (in etwa heutige Ukraine). Zumindest ist das die moderne Theorie darüber.

OlliBjoern  29.06.2024, 16:10

Und ursprünglich waren die Kelten (so wie Germanen und italische Völker auch) Indogermanen.