Vollnarkose aber Spritzenphobie?

5 Antworten

Hallo sora08,

mir geht es ähnlich. Ich habe zwar keine Angst vor Spritzen, aber vor dem Zahnarzt. Auch wenn ich mir vornehme, nicht durch zu drehen, ich bekomme es nicht hin und Panikattacken.

Ich mache eine Verhaltenstherapie. Da bekommt man meistens Hausaufgaben vom Psychologen auf und beredet die davor. Je nach dem, wie der Therapeut arbeitet, bei dem Du bist, begleitet er dich auch zum (Zahn)arzt.

Bei mir ist es etwas besser geworden. Aber ich bin noch in Therapie. Bei mir steht auch eine Op an, in Vollnarkose, weil es anders nicht möglich ist. Davor soll ich Beruhigungstabletten nehmen.

Das wichtigste ist, dass Du da mit den Ärzten drüber redest, und wenn Du dich nicht ernst genommen fühlst, den Arzt zu wechseln.

Ich musste auch mehrere Zahnärzte aus probieren, weil ich bei Ärzten gelandet bin, die die Angst immer runter gespielt haben und dann mit der PA überfordert waren, oder mich trotz Angst mit PA 50 min im Wartezimmer warten gelassen haben. Die Folge war, dass ich ab gegauen bin und meiner Krankenkassenkarte hinterhertelefoniert habe. In die Praxis habe ich mich nicht mehr getraut.

Ich habe jetzt eine Praxis gefunden, wo ich zu mindest die Zahn Op machen lassen kann. Die sind richtig auf Angstpatienten spezialisiert und reden die Angst nicht runter. Und ,was für mich wichtig ist, ich sitzte nicht lange im Wartezimmer.

Und, ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man sagt, ich bin deshalb bei einen Psychologen, gleich etwas ernster genommen wird.

Rede am besten mal mit deinem Hausarzt, der kann dich da ja auch zu beraten.

Viel Erfolg!


sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 12:25

Werde ich mache :) Vielleicht kann ich es ja schon die nächsten Tage mit einem psychologen in der Schmerzklinik, wo ich morgen hin fahre, besprechen.

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Ich habe genauso wie du auch eine ausgeprägte Spritzenphobie und kann mich auch total gut in deine Lage versetzen.

Jahrelang konnte ich mich erfolgreich vor Spritzen drücken, bis vor zwei Jahren meine Weisheitszähne Probleme machten und herausoperiert werden mussten. Da brach für mich dann meine Welt zusammen. Mir war von Anfang an klar, dass ich es nur unter Vollnarkose machen lasse und trotzdem habe ich es so lange hinausgezögert bis ich die Schmerzen satt hatte.

Ich kann dich aber echt beruhigen. Vom Legen des Zugangs habe ich nichts mehr mitbekommen, denn vorher habe ich eine Beruhigungstablette bekommen. Da ist man so benebelt, dass man keine Panik Attacke mehr bekommt. Du musst aber vorher mit dem Anästhesist über Deine Panik und Angst sprechen, damit er Bescheid weiß.

Du atmest über eine Maske reinen Sauerstoff, das Narkosemittel wird Dir intravenös über den Zugang verabreicht, denn bei Zahn OPs sind Narkosen meistens keine Gasnarkosen sondern rein intravenös. Deswegen muss der Zugang auch vor dem Einschlafen liegen.

Du kannst nichtmal bis drei zählen und dann bist du auch schon weg und bekommst von der Zahn OP nichts mit. Hinterher ging es mir auch gut, keine Übelkeit und keine Schmerzen. War schnell wieder fit.

Du bekommst ja keine Spritze. Du solltest eigentlich einen venenkather bekommen


sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 00:45

Das beruhigt mich jetzt sehr -.- Ich habe oben geschrieben, ich habe eine Trypanophobie. Denkst du ich würde bei einem Venenkatheter nicht auch komplett durch drehen wie bei einer Spritze?

Sry aber vielleicht vorher nachdenken bevor man sowas schreibt.

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Ich habe auch Angst vor Nadeln, aber im eigentlichen ist der einzige "Stich" den du bekommst der, wenn sie dir einen Zugang legen. Alles andere ist human und man ist meist schneller am schlafen wie man denkt. ^^ Ich habe schon 3 Op's hinter mir und ich hatte damals auch große Angst und eine Panikattake, aber das haben Die Ärzte super hin bekommen. Und man bekommt vor einer Op meist immer beruhigungs Tabletten ( Zumindest war es bei mir so) vor allem ist aber wichtig, lass dir alles erklären und frag ruhig auch öfters nach wenn dir das mehr Sicherheit gibt. Und mach dich nicht schon vorher verrückt, meist ist es gar nicht so schlimm wie man denkt.

Du schaffst das schon 💪😊


sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 02:35

Ich hatte bei meiner letzten Blut abnahme(vor 2 1/2Jahren) mir innerlich dauernt gesagt das ich das schaffe und das eigentlich nicht so schlimm ist. Aber als ich da so saß, hatte vorher nachdem der Arzt die Blut abnahme angekündigt hatte schon voll geheult, und diese Nadel gesehen habe war das wie ein Kurzschluss in meinem Gehirn und ich habe wieder angefangen zu heulen, zu zittern, mir wurde schlecht, bauchschmerzen, hab um mich geschlagen, teilweise geschrien und wollte garnicht mehr auf das reagieren was um mich rum passiert bzw ich konnte es kaum. Der Arzt musste mich dann mit seinen Händen fixieren und die Schwester hat das dann schnell gemacht. Aber mir gings danach immer noch super dreckig und ich hatte schmerzen.

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Starfire108  20.10.2019, 02:45
@sora08

Ging mir auch so, es war bei mir auch einige Zeit lang gar nicht möglich Blut abzunehmen. Gerade weil ich immer Panik hatte, deswegen habe ich mir angewöhnt mit den Leuten über irgendwas zu sprechen, mich abzulenken. So das ich mich nicht auf meiner Angst fest setze, oder ich habe mich irgendwo gekniffen, nen Stressball mitgenommen ( Also irgendwas wie eine kleine Rettungsinsel. ) // Den Rest welchen du beschreibst kenne ich ebenfalls sehr gut, auch wenn ich diese Reaktionen nicht im Zusammenhang mit Nadeln hatte ( Nicht nur bedingt dann ). Aber auch da muss man ( So blöde es auch klingen mag ) die Zähne zusammenreißen, sich innerlich stark machen, sich vielleicht auch ein Ziel setzen, sich selber immer wieder aufbauen, oder sich jemanden mitnehmen ( Familie, Freunde ) , dass man einen Rettungsanker hat. Es ist auch gut den Ärzten vorher Bescheid zu sagen ( Dann gehen sie anders auf einen ein ).

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sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 02:50
@Starfire108

Die ganzen Ärzte, wo spritzen usw. zu sprache kamen, haben meine Phobie nicht ernst genommen. Ich überlege jetzt, wenn ich aus der Schmerzklinik wieder da bin, eine Therapie anzufangen vllt erstmal nur zum Psychologen und wenn das nicht klappt/reicht eine Hypnosetherapie. Ich möchte das ganze einfach nur los werden, ich will keine panik, heulenattacken und alles bei dem Thema mehr bekommen. Das ganze macht mich selbst und meine Psyche einfach nur fertig. Ausserdem fördert diese Phobie meine Migräne nur noch mehr und ich muss einfach irgendwas dagegen tun und alleine krieg ich das nicht hin.

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Besprich das mal mit dem Anästhesisten, der die Narkose machen würde. Ja, während der Narkose braucht er wahrscheinlich einen Zugang. Wäre aber die Frage, ob man dich nicht per "Gasmaske" vorher erst mal "schlafen schicken" kann, bevor man den legt. Oder ob du vorher ein Beruhigungsmittel als Tablette nehmen könntest, was dich in so einen krassen "Sch...egal-Modus" schickt, dass deine Phobie nicht mehr zum Tragen kommt. Aber ob und was genau medizinisch machbar ist, kann dir eben nur der entsprechende Facharzt wirklich zuverlässig beantworten.

Übrigens, hast du schon mal überlegt, dich wegen dieser Phobien therapieren zu lassen? Ich mein, dass man Zahnarztbehandlungen und Spritzen nicht gerade supi findet und sie lieber meidet, ist ja eher normal bzw. es wäre eher komisch, wenn jemand sowas zu seinem Hobby erklärt ;). Aber wenn da eine bzw. mehrere richtige Phobien draus werden, so, dass man dich mit "klarem Kopf" gar nicht mehr behandeln kann, dann kann das ja durchaus mal zum echten Risiko werden. Eben dann, wenn die Behandlung nicht entsprechend geplant und "angepasst" stattfinden kann. Und auch für sowas wie 'ne Impfung oder eine Blutabnahme beim Hausarzt kann man dich ja nicht immer erst mal ordentlich zudröhnen...


sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 00:40

Ja ich habe schon drüber nachgedacht. Nur ich weiss nicht welche Behandlung dafür wirklich richtig hilft, weil z.b. nur mit dem Psychologen reden bringt ja auch nichts. Hab über eine Hypnosetherapie nachgedacht, aber ich bin mir da noch nicht sicher, wegen Preis, ob es wirklich hilft und ob ich das mit meiner chronischen Migräne machen darf.

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HappyMe1984  20.10.2019, 00:45
@sora08

Rede mit deinem Hausarzt darüber und lass dich von ihm zum entsprechenden Fachkollegen überweisen!

Phobien sind ja quasi irrational übersteigerte Ängste. Also nicht mehr das normale und gesunde "Warnen" des Körpers und Kopfes bei tatsächlich drohender Gefahr, sondern weit darüber hinaus. Und dieses "darüber hinaus" ist halt etwas, wo durchaus der klassische Therapeut ansetzen und die richtige Wahl sein kann, um die Ursachen dafür zu finden und entsprechend zu behandeln.

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sora08 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 00:49
@HappyMe1984

Zum Hausarzt könnte ich dann erst in 2-3Wochen, weil ich Montag(Morgen) in die Schmerzklinik fahre(Stationär). Wollen dann wahrscheinlich auch erstmal bei der Aufnahmeuntersuchung Blut abnehmen, ich freue mich auf eine weitere Diskussion warum ich das nicht kann(manche Ärzte denen ich begegnet bin, waren nicht sehr verständnisvoll wegen meiner phobie).

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