Vollnarkose beim Zahnarzt bzw. Weisheitszahn-OP?

7 Antworten

Ich habe trotz riesengroßer Angst, nur gute Erfahrungen gemacht. Ich kann dir sagen, dass es gar nicht schlimm war. 

Bei mir mussten damals alle vier Weisheitszähne herausoperiert werden und ich habe es mit Vollnarkose machen lassen, in der Praxis meines Zahnarztes, der Oralchirurg ist. Mir war das auch Recht so, weil ich schon ein paar Jahre zu diesem Arzt gehe und da auch immer sehr zufrieden bin.

Vor der Narkose brauchst du wirklich keine Angst zu haben, du wirst währenddessen mittels EKG und Fingerclip überwacht. Du bekommst einen Zugang gelegt, davon bekommst du schon wenig mit, weil du vorher ein Beruhigungsmittel haben kannst und dann wird dir über den Zugang und die Infusion das Narkose Mittel verabreicht und du bist innerhalb von ein paar Sekunden weg und bekommst gar nichts mehr mit. Wenn die OP vorbei ist, wachst du auf und musst noch eine Weile im Aufwachraum bleiben, bis dein Kreislauf wieder stabil ist. Wegen der Übelkeit musst du dir keine Sorgen machen, du bekommst während der Narkose vorbeugend Medikamente dagegen, sodass dir hinterher nicht schlecht wird. Wegen der Infusion brauchst du gar keine Bedenken zu haben, trotz meiner riesigen Angst war das alles gar nicht schlimm. Mache dir vorher nicht unnötig viele Sorgen, habe ich mir damals völlig unnötig gemacht.

Ich habe 230€ für die Narkose gezahlt und es auch überhaupt nicht bereut. Das war das Geld absolut wert. Nach der Narkose wacht man ganz normal auf und fühlt sich wie vorher. 

Ich hatte nach der OP auch keinerlei Beschwerden oder Schmerzen, obwohl ich vorher einige Entzündungen und Schmerzen hatte. Ich war danach auch nicht angeschwollen oder blau im Gesicht. Ich konnte bereits am nächsten Tag meinem Alltag ganz normal nachgehen.


ImLea04 
Beitragsersteller
 09.10.2019, 23:47

Hey, sry für die blöde Frage aber ich möchte einfach so gut wie möglich auf die Situation vorbereitet sein.
Wahrscheinlich liege ich ja da die ganze Zeit auf einem normales Zahnarzt Stuhl.
Wie kriegen die mich dann in den Aufwachraum? Ich bin doch dann noch garnicht wach?

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ballerina1997  10.10.2019, 00:03
@ImLea04

Du liegst normal auf einem Zahnarzt Stuhl. Ich wurde in den Aufwachraum gebracht als ich schon wach war. Mich haben drei Personen gestützt und in den Nebenraum geführt, welches der Aufwachraum war.

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Ich hatte damals die gleiche Situation.

Der Arzt fing an zu erklären, dass sie den Kuefer aufschneiden, den Zahn zertrümmern und dann Stückchenweise rausprockeln.... da war für mich klar: Vollnarkose.

Die Vollnarkose hab ich gut vertragen, hab mich auch die Op-Liege gelegt, einen Zugang in der Armbeuge bekommen und sollte dann laut von 10 bis 0 zählen. Bis 8 bin ich nicht mehr gekommen. Es kribbelte alles kurz, dann war das Licht aus. :)

Hatte nach dem Aufwachen keine Übelkeit, keine Kopfschmerzen, nix der Gleichen. Würde es immer wieder so machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also, wenn der Arzt das empfiehlt, dann hast auch gute Karten, dass die Krankenkasse das übernimmt. Und du hast auch noch den Vorteil, dass du dich so gut wie möglich auf die Situation einstellen kannst. Dadurch wächst auch die Chance, dass das ganze dann halb so schlimm wird, wenn du dich nicht allzu kirre machen lässt, sondern dem eher mit Neugier und Interesse entgegenschaust.

Sich auf die Situation einstellen schadet nicht, weil du dadurch die Gelegenheit hast, etwas an der Narkose mitzugestalten und mitzuarbeiten und du dich dadurch nicht so ausgeliefert fühlst. Du kannst ja auf einige Sachen aufpassen:

Wenn du das nicht im Krankenhaus machen lässt, sondern beim Kieferchirurgen in einer Praxis, dann erkundige dich im Vorfeld, wie gut sie personell und technisch auf eine Vollnarkose eingestellt sind und wie du nach der OP im Aufwachraum überwacht wirst. Es sollte zumindest die Sauerstoffsättigung weiter überwacht werden und es sollte qualifiziertes Personal dabei sein. Der Anästhesist sollte auch durch eine entsprechend qualifizierte Anästhesiepflegekraft unterstützt werden bei der Durchführung der Narkose. Wenn das gewährleistet ist, kannst du dich beruhigt drauf einlassen. Wenn nicht, geh lieber ins Krankenhaus damit.

Ablauf und Anfühlen lassen sich nicht generalisieren, wenn man auch sagen kann, dass eine Narkose in der Mehrzahl der Fälle als angenehm empfunden wird. In der Regel ist es so wie bei ballerina1997, dass man sich hinterher denkt, dass es eigentlich halb so schlimm war und die Sorgen total umsonst waren.

Also sieh eher ein interessantes, spannendes Erlebnis darin.
Beim Ablauf kommt es auch darauf an: Kann nicht sagen, wie der Chirurg das handhabt, kann sein, dass du in Straßenkleidung operiert wirst, oder du bekommst einen OP-Kittel und eine OP-Haube verpasst. In der Regel kannst du eine Beruhigungstablette haben, die aber dazu führen kann, dass du ab einem bestimmten Zeitpunkt einen Filmriss hast und so von der eigentlichen Narkose hinterher gar nichts mehr weißt.

Wenn du keine solche Tablette haben willst, dann kannst du auch fragen, ob das geht.

Wenn du dich auf den OP-Tisch oder in den Behandlungsstuhl legst, wirst du an die Überwachung angeschlossen:
Standardmäßig wird überwacht:
Sauerstoffsättigung im Blut
Blutdruck
Kohlendioxid in der Atmung (Kapnometrie)
Herzfrequenz

So kannst du im vorhinein beim Narkosegespräch abchecken, wie gut du überwacht wirst.

Vor der Narkoseeinleitung kriegst du einen Zugang in die Vene gestochen.
Idealerweise solltest du schon vor dem Einschlafen ein paar Minuten reinen Sauerstoff über eine Maske atmen, damit du die Lungen mit Sauerstoffreserven füllen kannst. Aber häufig setzen die Anästhesisten die Maske erst kurz vor oder nach dem Einschlafen auf, um die Patienten nicht zu verunsichern.
Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du ja schon vorher kundtun, dass es dich nicht stört, schon davor ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Das ist eben eine Möglichkeit, selber an einer sicheren Narkose mitzuarbeiten und dich dadurch sicherer zu fühlen.

Häufig wird erst ein Schmerzmittel gespritzt, davon wirst du nach ein oder zwei Minuten schwindlig und du kannst dich etwas schwer fühlen. Und wenn es soweit ist, wird dann das Schlafmittel gespritzt. Es kann durchaus sein, dass du dann nichts weiter merkst und einfach im Aufwachraum wieder zu dir kommst. Oder dir wird schwindlig und die Augen fallen dir langsam zu und dann bist du plötzlich wieder wach.

Manchmal kann die Narkose auch mit Gas eingeleitet werden. Du hast dann den Geruch nach Lösungsmittel oder Farbe in der Maske und dir wird schwindlig und die Augen fallen zu. In der Regel bist du dann auch mit einigen Atemzügen durch.

Du wirst staunen.

Wenn du dann weg bist, bekommst einen Atemschlauch durch Nase oder Mund in die Luftröhre gelegt, über die du dann mit reinem Sauerstoff oder auch zusätzlich mit Narkosegas beatmet wirst.
Der Schlauch kommt dann vor dem Aufwachen wieder raus.

Einen Erfahrungsbericht hat auch Ira Vampira ins Netz gestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=2v7iVL6vyBM&t=728s

Also Angst brauchst keine haben, gespannt darfste sein.

Du schläfst auffeinmal ein und plötzlich wächst du auf


Baum275  09.10.2019, 22:41

*wachst

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Vollnarkose:

Die schießen dich weg und du wachst irgendwann wieder auf. Bis auf die Nachwirkung der Narkose ist es ab da, wie bei örtlicher Betäubung.