Vertiefungskurs Mathematik oder Französisch in der Oberstufe?
Schon mal vorab: Ja, ich weiß, dass das ein langer Text ist xD
Hey Leute, ich bin in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe und muss bald endgültig meine Kurse belegen. Da ich aber ein sehr breitgefächertes Interesse habe, weiß ich an manchen Stellen nicht, welche Entscheidungen ich treffen.
Französisch habe ich erst seit der 8. Klasse als dritte Fremdsprache und somit als Profilfach. Ich habe in dem Fach bis jetzt immer Noten zwischen 1 und 1-2 gehabt, allerdings muss man dazu sagen, dass wir uns bisher nur intensiv mit der Grammatik und dem Wortschatz auseinandergesetzt haben. Texte haben wir nur bezogen auf "Alltagssituationen" geschrieben, also beispielsweise Vorteile von Schüleraustauschen, Auseinandersetzung mit den Eltern über einen Hip-Hop-Kurs, s'engager vs s'amuser usw. Wenn sich der Französisch-Basiskurs weiterhin auf diesem Niveau befindet, dann würde ich jedoch Französisch weitermachen und ich könnte mich auch durchaus dafür motivieren, Lektüren zu lesen.
Wenn ich mich allerdings für Französisch entscheide, kann ich nicht den Vertiefungskurs Mathematik machen, da ich sonst zu viele Wochenstunden hätte. Bei diesem Kurs handelt es sich übrigens um ein 2-stündiges Wahlfach, das einen so ein bisschen auf "Uni-Mathe" vorbereitet. In Mathe habe ich genauso gute Noten wie in Französisch und habe Mathe in meiner Kurswahl sogar als 5-stündiges Leistungsfach belegt. Die Themen zwischen normalem Matheunterricht und Vertiefungskurs Mathematik überschneiden sich allerdings nicht.
Ich könnte mir vorstellen etwas in Richtung Forschung zu machen, aber ist dann so ein Wahlfach wie Vertiefungskurs Mathematik wirklich eine Voraussetzung? Ich habe auch gelesen, dass eine gewisse Sprachbegabung von noch größerer Bedeutung ist. Und zumal könnten sich ja meine Interessen ändern und Vertiefungskurs Mathematik wäre dann viel zu spezifisch, wenn ich merke, dass ich in diesem Bereich doch nichts machen möchte, oder?
Jedenfalls bedanke ich mich schon mal für eure Antworten. :-)
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2 Antworten
Soviel kann ich dir sagen: Mach einfach das worauf du Lust hast.
Ob du in die Richtung Forschung gehen willst, das kannst du jetzt noch nicht sagen. Dazu müsstest du erstmal studieren und dann promovieren. Bis dahin ist aber praktisch egal, was du in der Schule gemacht hast, weil die Unimathematik sehr viel anders ist, als das was du in der Schule machst. Da wird dir wahrscheinlich auch nicht der Vertiefungskurs helfen.
Wenn du jedoch weißt, dass du studieren möchtest, und dies im mathematischen/naturwissenschaftlichen Bereich werden soll (also eines der sog. MINT-Fächer), dann schadet es nicht, wenn du so einen Vertiefungskurs belegst.
Sprachen sind schön, aber es reicht auch wenn man gewisse Dinge nur als Hobby macht. Sich in Sprachen alleine weiterzubilden, ist nicht so einfach. Wenn du der Meinung bist, dass dir französisch sprechen sehr wichtig ist und es anders vielleicht nicht geht, dann kannst du das dem Vertiefungskurs Mathematik vorziehen. Eine Voraussetzung für die Uni wird es nicht sein. Das ist ausgeschlossen. Deine Studierfähigkeit wird es wahrscheinlich auch nicht erhöhen.
Also: Mach einfach das wo du mehr Lust drauf hast. Was den Vertiefungskurs angeht, hast du ja auch schon bedenken geäußert.
Es spricht übrigens nichts dagegen sich ein Buch (aus der Fachliteratur) zu schnappen und mal so ein anderen Stoff hereinzuschnuppern.
Das kann sowohl ein Buch auf Französisch sein, was du einfach mal so liest und dir dann die notwendigen Dinge (Vokabeln, Grammatik) aneignest, oder auch ein Mathematikbuch aus dem Kanon der üblichen Klassiker wenn es um Einführungsliteratur geht. Analysis I von Heuser, oder Forster. Lineare Algebra von Beutelspacher etc.
Das ist dann eine intensive Erfahrung, was du als Hobby für dich machen kannst. Nur so kannst du wirklich wissen, wie es ist zu studieren, oder nicht.
Indem du es selber machst. Für dich alleine. Ganz ohne Lehrer. Das wo du Lust zu hast.
Die Schule wird dir da nicht viel helfen.
Allgemein würde ich mal sagen, dass sich mit Mathe mehr anfangen lässt, als mit Französisch. Schadet dann natürlich auch nicht, wenn du in Richtung Forschung gehst.
Prinzipiell würde ich sagen; Geh nochmal in dich, schau, was dich arbeitstechnisch so interessieren könnte und was da gut zu gebrauchen ist und triff dann deine Entscheidung.
Sind für mich beides Fächer, die ich nicht mochte (bzw. ich hatte Spanisch und kein Französisch) aber pauschal kann man das nicht wirklich so richtig beurteilen, wenn man nicht weiß, was du später mal machen möchtest. Gibt ja doch einige Arbeitsfelder, in denen Französisch besser wäre, als Mathematik. ^^