Versehentlich Fehler und Arbeitstempo in der Probezeit, wie ist das rechtlich zu sehen?
Nach meiner Ansicht nach ist die Probezeit in einer Firma für beide Seiten wichtig, um zu sehen, ob auf Dauer und zukünftig beide / Arbeitnehmer & Arbeitgeber zusammenpassen. Wie ist das, falls jemand schon in der Einarbeitung versehentlich Fehler macht und das Arbeitstempo wegen fehlender Routine nicht hoch sein kann?
In der Probezeit hat doch der Arbeitnehmer noch gar keine Ahnung wie der Laden richtig läuft. Kann jeder Arbeitgeber festlegen wie lange die Geduldsprobe ist? Nur z.B. drei Tage, eine Woche oder maximal acht Wochen. Was kann der Beschäftigte dafür, wenn er es einfach nicht auf die Reihe bekommt und in der Probezeit von 6 Monaten schon nach 2 Wochen ab Einstellung gekündigt wird?
4 Antworten
Professionelle Arbeitgeber haben in der Probezeit diesbezüglich Nachsicht.
In der Probezeit geht es nicht zwingend um die fachlichen Aspekte, sondern vielmehr um allgemein zu erfahren, ob das Arbeitsverhältnis in frage kommen kann und ob der Arbeitnehmer die Grundvoraussetzungen (Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, etc.) erfüllen kann. Natürlich spielt die Auffassungsgabe neue Tätigkeiten und neues Wissen anzueignen auch eine Rolle, aber niemand erwartet, dass du die Prozesse nach wenigen Wochen beherrschst und keine Fehler machst.
Das betrifft generell die ersten 6 Monate eines Arbeitsverhältnisses - gleichgültig, ob es eine Probezeit gibt oder nicht.
Denn die Probezeit (wenn denn eine vereinbart wurde) ist alleine von Belang wegen der Möglichkeit der Kündigung mit verkürzter Frist - wird also allgemein völlig überbewertet.
Die Probezeit ist eben zum Kennenlernen da und das kann jederzeit beendet werden, auch ohne Grund. Probezeiten kann man vereinbaren wie man will, die Erleichterung der Kündigung für den Arbeitgeber gilt aber für maximal 6 Monate Probezeit. Die Firma weiß normalerweise, dass ein neuer Mitarbeiter noch nicht perfekt sein kann. Man achtet mehr auf Charakter, ob jemand ins Team passt, zuverlässig und ehrlich ist und ob er sich als talentiert präsentiert oder überproportional dumm anstellt.
die Erleichterung der Kündigung für den Arbeitgeber gilt aber für maximal 6 Monate Probezeit
Und das ist auch der einzige Effekt einer Probezeit.
Rechtlich ist das so zu sehen, dass in der Probezeit beide Seiten stark vereinfacht den Arbeitsvertrag kündigen können.
Ein professioneller Arbeitgeber kann sich natürlich denken, dass jemand der mit den Abläufen nicht vertraut ist nicht von Anfang an seine Höchstleistung erbringen kann.
Was ihr alles mit "professionellen" Arbeitgebern habt?? Man muss heute laut AGs immer alles gleich kapieren. Und am besten gar keine Fehler machen. Die sind heute sehr streng, am besten nach der 2. Woche so arbeiten, als ob man nie was anderes machte.
Was kann der Beschäftigte dafür, wenn er es einfach nicht auf die Reihe bekommt und in der Probezeit von 6 Monaten schon nach 2 Wochen ab Einstellung gekündigt wird?
...
ich sag es mal so - dann könnte der Beschäftigte für diesen Arbeitsplatz auch einfach nicht geeignet sein ...
die Probezeit gilt übrigens für beide Seiten ....