Verschiedene Farben der Feuerwehr Schutzkleidung?

6 Antworten

Tja... Die Farbe der Schutzkleidung ist in DE nicht genormt. Auch Pink und Grün wären rechtlich legal.

Schwarz ist das Klassische... Warum? Da sieht man den Dreck nicht so drauf. Das will man heute aber garnicht mehr so heute ist es besser man sieht den Dreck und weiß wann man die Kleidung waschen muss ;)

Dann gibt's noch Sandfarben, Rot und Orange-Rot als gängige Farben.... Und da wirds zur Glaubensfrage. Sandfarben kahm mit der PBI Kleidung auf (besonders gutes Material) das könnte am Anfang nur in dem Farbton hergestellt werden und dann ist es beliebt geworden. Inzwischen ist Sandfarben nichtmehr automatisch PBI... Und PBI nicht automatisch Sandfarben.

Letztendlich muss die Feuerwehr entscheiden was gekauft werden soll und wenn eine Feuerwehr sagt das ihnen Rot besser gefällt dann ist das so.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge

In erster Linie ist das nur eine andere Farbe, manche Städte haben allerdings auch andersfarbige Schutzkleidung für verschiedene Einheiten.

Viele Städte haben in Vergangenheit von Schwarz auf Sandfarben umgestellt, und dafür gibt es auch gute Argumente. Zum Beispiel ist eine Kontamination mit Ruß auf einer hellen Uniform deutlich besser sichtbar, sodass die Uniform dann im Zweifel auch öfter gereinigt wird. Viele finden die Sandfarbene Uniform aber auch einfach schöner.

An der eigentlichen Schutzwirkung ändert die Farbe allerdings nichts, PBI (eine Stoffart für solche Einsatzkleidungen) gibt es beispielsweise in Schwarz, Sand, Rot, etc.

Prinzipiell kann jede Kommune das kaufen, was ihr gefällt bzw. was die Finanzen hergeben.

Bis in die 1980er Jahre bestand die "Schutzkleidung", wenn man sie denn so nennen darf, bei uns in SH aus einer Baumwoll-Arbeitskleidungs-Version der Ausgehuniform, also dunkelblau. Dann wurden funktionaler Baumwoll- und Regenjacken getragen, die bereits in Sachen Erkennbarkeit im Straßenverkehr optimiert waren - nämlich orange Jacken mit Reflexstreifen. Das ging so bis in die 1990er Jahre. Danach kann man dann eigentlich erst von "richtiger" Schutzbekleidung sprechen: mehrlagige, hitzebeständige Bekleidung. Die gab es damals in Orange und Dunkelblau. Häufig wurde Dunkelblau beschafft mit der Begründung, die wären deutlich weniger Dreck anfällig (oder man konnte den Dreck einfach nicht erkennen). Und weil damals Worte wie "Kontaminationsverschleppung" und "Schwarz-Weiß-Trennung" noch weitestgehend unbekannt waren, wurden die Klamotten häufig erst dann gereinigt, wenn man den Dreck auch wirklich sah (oder eben auch nicht, weil man sich mit seinen "Kampfspuren" rühmte). Dann kam plötzlich Sandfarben auf... hierzu hat RedPanther ja schon einiges geschrieben.

Heute stehen qualitativ unterschiedliche Modelle in allen möglichen Farben zur Verfügung. Und damit beginnt dann einerseits ein Glaubenskrieg und andererseits ergeben sich auch ganz neue Möglichkeiten der Kennzeichnung.

So hat vor 10+ Jahren, damals trugen die meisten hier bei uns noch Dunkelblau, der ABC-Dienst des Landkreises beschlossen, rote Jacken zu tragen, um sich bei großen Einsätzen als Spezialeinheit optisch von den Feuerwehren zu unterscheiden. Eine andere Feuerwehr hat für ihre Brandbekämpfungsjacken Blau- und für die Technische Hilfe Rot gewählt, damit es in der Eile des Gefechts zu keiner Verwechslung kommt bzw. Führungskräfte falsch ausgerüstete Kräfte gleich erkennen. Andere Wehren haben sich entschieden, z.B. Atemschutzgeräteträger durch anders farbige Jacken und/oder Hosen zu kennzeichnen. Und dann gibt es eben noch unterschiedliche Sichtweisen zu Dingen wie Sichtbarkeit im Straßenverkehr und Erkennen von Verschmutzung.

Da hat halt jeder so seine eigene Sicht der Dinge, das unterscheidet die kommunal organisierten Feuerwehren auch beispielsweise vom THW als Bundes-Einheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr
Von Experten CreeperNicol und Nomex64 bestätigt

Das mit der "goldenen"/sandfarbenen Schutzkleidung begann damit, dass eine neue teure Faserart als Stoff für die äußere Schutzschicht aufkam, die PBI-Faser. Die ist auf Dauer haltbarer als das klassische Material, aber auch teurer - und war am Anfang nicht färbbar, sondern man musste sie eben in ihrer natürlichen "goldenen" Farbe nehmen. So kam diese Farbe bei Einsatzkleidungen auf und weil das ja das teure und gute Zeug war, war schnell sandfarben = gut.

Als dann PBi färbbar wurde und auch klassische Fasern in sandfarben gefärbt wurden, war das Argument des höherwertigen Materials natürlich passé, aber dann hat man eben andere Argumente gefunden bzw. teilweise auch erfunden, warum man nur dann zu den coolen Jungs gehört wenn man sandfarben trägt. Da gab/gibt es richtige Glaubenskriege, z.B. ob man im Straßenverkehr nun sichtbarer ist, wenn die Schutzkleidung insgesamt heller gefärbt ist oder ob man sichtbarer ist, wenn die Reflexstreifen einen starken Kontrast zur restlichen Kleidung bilden.

Rote Einsatzkleidung soll halt die Sichtbarkeit im Straßenverkehr erhöhen; bei dunkelblauer bzw. schwarzer Einsatzkleidung gab es immer die Diskussion, ob man dazu eine Warnweste tragen muss, um offiziell für den Straßenverkehr abgesichert zu sein.

Und die Verfechter von dunkler Einsatzkleidung führen immer wieder gerne als Argument an, dass man Rußflecken usw. nicht darauf sieht und auch gebrauchte Einsatzkleidung deshalb nicht schmuddelig aussieht... Wobei ich da sagen muss, dass inzwischen eigentlich wirklich jeder Feuerwehrler kapiert haben sollte, dass die Einsatzkleidung nach dem Einsatz in die Reinigung gehört, weil unentdeckte Rußrückstände nur die Krebswahrscheinlichkeit bei den Einsatzkräften erhöhen.

Unterm Strich ist es eher eine Geschmacksfrage, nach der der lokale Feuerwehrhäuptling das kauft, was er gut findet.

jede feuerwehr bzw. die kommune ist selbst für die beschaffung der schutzkleidung zuständig, da gibts kein "die feuerwehr"

die verschiedenen ausführungen sind oft herstellerbedingt. oder eben auch der maximalen sichtbarkeit und wahrnehmung geschuldet.

gesonderte einsatzkleidung nach einsatzzweck siehst du auf der strasse wohl eher selten.