Verneinen wir das Leben?
Nietzsche sagt dass das Grundprinzip der Gesellschaft gegen Verletzung, Gewalt, Ausbeutung zu sein nichts anderes ist als der Wille zur Verneinung des Lebens.
Denn das Leben selbst sei wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung.
2 Antworten
Auf globaler Ebene scheint das heute tatsächlich so zu sein. Zu Zeiten von Nietzsche mag man diese Ungleicheit vermutlich auch noch wesentlich stärker innerhalb eines einzelenen Landes beobachtet haben. Heute wird dank Sozialsystemen in vielen westlichen Ländern die schlimmste Armut (und somit Ausbeutung) verhindert, verlagert sich dann aber auf das Ausland.
Ich glaube aber, dass das eben nicht immer so sein müsste, wenn wir einerseits Anführer mit guten Idealen hätten (Wirkmacht) und Bevölkerungen, die im Sinne der Gemeinschaft freiwillig folgen würden (Einsicht, Vernunft).
Leider sind unsere Staatssysteme heute ganz anders aufgebaut, da funktinoniert es nur mit Macht, Druck, Hetze, Gegeneinander, Konflikte, Kriege und Ausbeutung.
In einem System mit Idealen, Einsicht und Vernuft würde z.B. jeder Bürger für einige Jahre zum Mindestlohn für die Gmeeinschaft arbeiten - damit nicht stattdessen Minderheiten das ganze Leben lang unterdrückt und ausgebeutet würden. Es würde auch keine Superreichen geben, sondern die Gemeinschaft würde die Vermögen verwalten und so einsetzen, dass alle etwas davon haben. Viele andere Dinge wären dann noch möglich.
Offenbar hat Nietzsche überwiegend die beschriebenen Erfahrungen gemacht.
Ich kenne das Leben als Freude, Zuversicht, Hingabe und.... Deshalb kann ich mich seiner recht düsteren Schlussfolgerung der Lebensverneinung überhaupt nicht anschließen.
Er sagt, der Wille diese oben genannten Dinge abschaffen zu wollen ist beinahe so dumm wie der Wille, das schlechte Wetter abschaffen zu wollen, es ist Verneinung des Lebens, der Realität.