Vermuteter Autismus bei Freund – darauf ansprechen oder nicht?

4 Antworten

Wer hatte denn diese Fortbildung angeboten?

Ich habe eine Autismusspektrumsstörung und sage Keese, obwohl es korrekterweise Käse ausgesprochen werden müsste. Allerdings achte ich dort auf die Aussprache, wo ein falsch ausgesprochenes Wort etwas ganz anderes bedeutet.

Ich kann es nur schwer lassen, hier auf GF (und wo anders) Rechtschreibfehler unkommentiert zu lassen.

Größere Menschenmengen meiden kann sowohl mit Asperger als auch Sozialphobie zu tun haben.

Meine Tochter (Asperger) und ich "leiden" eher am Unverständnis mancher Mitmenschen als an unserem Autismus selbst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Da ich selbst fachärztlich diagnostizierter Autist bin und erst sehr spät einen Namen (also Diagnose) für meine Besonderheiten bekommen habe, möchte ich mich dazu äußern:

Es ist tatsächlich so, dass man nach einer solchen Fortbildung stärker sensibilisiert ist und so manchen seiner Zeitgenossen einordnen möchte. Aber auch der Umstand, dass viele Betroffene ihre eigene Besonderheit gar nicht gar nicht benennen können (mangels Informationen), aber durchaus ihre Andersartigkeit erkennen, sollte berücksichtigt werden. 

Dass man nicht zu jemand hingehen kann und sagen: "Meiner Meinung nach bist du Autist", das ist klar! 

Einen Tipp kann ich aber geben: Ich lenke in solchen Fällen in einem Gespräch das Thema auf die menschliche Vielfalt und sage dann sinngemäß: "Du, ich habe da eine interessante Website gelesen, die musst du dir einmal ansehen. Vor allem die Erlebnisberichte waren für mich sehr aufschlussreich. Wenn du willst, dann lies dir das doch mal durch - die Seite heißt: www.as-tt.de." 

Wenn er sich die Seite ansieht und sich selbst erkennt, dann wird es für ihn vielleicht das Schlüsselerlebnis seines Lebens sein. Wenn nicht, dann ist zumindest sein Leidensdruck nicht groß genug, dass er etwas unternimmt.


KS1987 
Beitragsersteller
 08.05.2015, 19:50

Vielen Dank für deine Antwort!

Ja, du hast natürlich Recht, nach einer solchen Fortbildung sieht man genauer hin und meint eher mal etwas zu erkennen, wo gar nichts ist. Das ist mir durchaus bewusst. Und gerade deswegen habe ich die Frage hier gestellt, weil ich jetzt eben nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. 

Du hast es gut auf den Punkt gebracht, genau darum geht es mir. Dass er durchaus merkt, dass er oft anders reagiert als andere und nicht weiß warum. Und vielleicht einfach nur einen Hinweis braucht, damit er selbst sehen kann, was er daraus macht. 

Zu Teenager-Zeiten hat man sich darüber oft lustig gemacht, wie er ist. Er hat immer mitgelacht. Auch heute noch ist sein Verhalten Anlass für nett gemeinten Spott (so wie halt jeder mal ein bisschen geneckt wird für irgendeine Marotte - ich werde zum Beispiel immer dafür aufgezogen, dass ich angeblich übertrieben ordentlich bin und meine Freunde lieben es, heimlich Dinge in meiner Wohnung umzustellen und zu sehen, wie ich reagiere). Ob er das wirklich immer als Spaß sieht, wenn es um ihn geht, kann ich aber jetzt so genau gar nicht sagen. Ich bin immer davon ausgegangen, weil ja jeder mal sein Fett weg kriegt und eigentlich alle immer damit gut umgehen. Wir kennen uns ja schon ewig und eigentlich nimmt keiner dem anderen so etwas krumm. In so einem Kontext kommt man vielleicht auch einfach nicht auf die Idee, dass es tatsächlich eine Erklärung dafür geben könnte, wie man ist, sondern nimmt halt hin, dass man manchmal "komisch" ist. 

Dein Tipp ist gut, ich denke so in etwa werde ich das mal versuchen. Das Gespräch darauf lenken kann ich relativ einfach, wenn ich mich in seinem Beisein mit der Freundin (die gerade die Ausbildung zur Erzieherin macht) über ein Kind, die Fortbildung, ... etc. unterhalte. Und dann ganz zufällig mal die Internetseite erwähne, die du genannt hast. 

Es kommt eben, wie du schon sagst, immer auf den Leidensdruck der Person an. Die Vermutung bei dem Kind in meiner Gruppe hat sich durch die Fortbildung noch weiter bestätigt und auch der Kinderarzt hat schon eine solche Vermutung geäußert. Allerdings bekam das besagte Kind bereits Unterstützung, die ihm so viel gebracht hat, dass ich an dieser Stelle keine Veranlassung sehe, hier weiter etwas zu unternehmen. Solange es dem Kind gut geht gibt es dafür keinen Grund. Bei meinem Freund bin ich mir aber nicht so sicher, ob es ihm gut geht, deswegen bin ich da gerade so unschlüssig.

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(...)

Sie ist ein eher dominanter Charakter und so läuft auch deren Beziehung. Aber genau das funktioniert. Es ist im Grunde sehrharmonisch, aber alle wichtigen Entscheidungen trifft sie.

Als Erzieherin steht es mir (oder meiner Freundin)ja absolut nicht zu, irgendwelche Diagnosen zu stellen oder auch nurVermutungen zu äußern. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass unser Freund zumindestautistische Züge, wenn nicht sogar das Vollbild des Asperger Syndroms zeigt. Diegenannten Beispiele mögen für eine solch schwerwiegende Vermutung auchsicherlich nicht ausreichen, wir könnten aber aus dem Stegreif noch viel mehrBeispiele nennen, die ich nur aus Zeit- und Platzgründen nicht alle aufzählenmöchte. Auch alle Beispiele, die die Referentin bei der Fortbildung genannthat, könnten eins zu eins auf ihn übertragen werden.

Auch wenn ich das eigentlich nicht sagen darf, binich mir trotzdem relativ sicher, dass unser Freund am Apserger Autismus leidet.Die Frage ist jetzt nur, was ich mit dieser Information mache? Prinzipiellkommt er mittlerweile ganz gut im Leben zurecht. In sozialen Belangen eckt erdes Öfteren an, weil er sich nicht in andere hineinversetzen kann.

Ich persönlich würde jedenfalls wissen wollen,wenn ich das habe. Das gibt dem Kind einen Namen und man kann ganz anders damitumgehen, wenn man auch nicht wirklich etwas dagegen tun kann. Außerdem erwartener und seine Frau ein Kind und da auch die genetische Relevanz des Themas nichtausgeschlossen werden kann, im Gegenteil nach aktueller Lehrmeinung sogar alshöchst wahrscheinlich gilt, würde ich die werdenden Eltern gern daraufvorbereitet wissen.

Noch kurz als Info: Sein Bruder zeigt die gleichenSymptome, allerdings wesentlich stärker. Sein Vater zeigt ebenso die gleichenSymptome, hier haben wir allerdings wesentlich weniger Informationen, da ernicht unbedingt von seiner Familie erzählt.

Was würdet ihr tun?

Danke für eure Meinungen, Erfahrungen undInformationen zu diesem Thema!

Liebe Grüße,

Katja


KS1987 
Beitragsersteller
 06.05.2015, 21:31

In meinem Text waren ursprünglich alle nötigen Leerzeichen vorhanden, sind aber wohl beim Kopieren verloren gegangen... Ich hoffe, ihr versteht mich trotzdem!

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Zunächst einmal: Dass man (sofern man grad von so einer Fortbildung kommt) ganz gern dazu neigt, das eigene Umfeld (und möglicherweise: nicht nur das berufliche) auf das, was man da soeben "gelernt" hat, abzuklopfen, das halte ich noch für nachvollziehbar. Insofern also kann ich dich gut verstehen.

Was ich dagegen ziemlich problematisch finde, das ist -und zwar grundsätzlich- der Ansatz deiner Überlegung, nämlich: so gänzlich ungefragt zu etwas sich äußern zu wollen.

Will sagen: Niemand (!) hat dich bislang drum gebeten, dich dieses (ja nur vermeintlich autistischen) jungen Mannes und seiner "Eigenarten" anzunehmen - am wenigsten er selbst. Dabei gehe ich außerdem mal davon aus, dass du mit Sicherheit ja nicht die erste Person um ihn herum bist, der er im weitesten Sinne "irgendwie auffällig" vorgekommen ist. Das Ei des Kolumbus wird es demnach ebenfalls nicht sein, das ihr (du und deine Kollegin) meint, angesichtig worden zu sein - keinerlei "Verdienst" also.

Und das wiederum führt zum letzten und wirklich wesentlichen Punkt: Du schreibst

dass unser Freund am Apserger Autismus leidet

...wer sagt dir, dass hier jemand "leidet"!? Und dass es sich womöglich nicht doch nur um ein paar -wenn vielleicht auch recht spezielle- charakterliche Eigenschaften handelt!? Wenn es bislang (und nicht zuletzt: aus dem nahen und familiären Umfeld dieses Mannes) keine wirkliche Veranlassung gab, dieser Fragestellung mal konkreter nachzugehen, dann wird das vermutlich seine guten Gründe haben...

Autismus ist eine sogenannte Spektrums-Störung. Da wundert es nicht, wenn du (vielleicht sogar zu recht) diese oder jene "Anzeichen" in so manchem Menschen zu erkennen meinst; und eine fachlich fundierte Diagnose könnte hier sicher Aufschluss bieten. Aber, wie gesagt: Entscheidend für ein weiteres Vorgehen (und ob überhaupt irgend etwas in dieser Richtung) wäre für mich die Frage nach dem Leidensdruck .

Gibt es den nicht (und gibt es auch keinerlei Anzeichen dafür, dass hier etwas "verschleiert" und/oder "mutwillig ignoriert" wird), dann würde ich zunächst einmal davon ausgehen, es ist alles in Ordnung. Dein Bekannter führt sein eigenes Leben, ist verheiratet, und es geht ihm offenbar gut. Punkt. Dass er bei Tisch und anderswo ein paar mehr oder weniger kleine oder große "Macken" zu pflegen scheint, ist ja noch kein Grund, sein Verhalten pathologisieren zu wollen.


Um lediglich sein neu erworbenes Wissen nun irgendwie "an den Mann" bringen zu wollen (aus einem doch recht fragwürdigen Ehrgeiz heraus - entschuldige, wenn ich das so sage), ist das vermutlich der denkbar schlechteste Weg.

Sei sicher, dass dir im Laufe der Zeit noch so einiges / so manches Menschenkind begegnen wird, bei dem du dankbar sein wirst für das, was du an Wissen und Erfahrungen hast. ABER: Dann wird es auf dich ZUkommen - und nicht du wirst es sein, die sich ungefragt dieser Sache / dieses Menschens annimmt. Und nur so fühlt es sich am Ende auch wirklich stimmig an, im Übrigen.

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Sich in so manchem Moment selbst zurück zu nehmen, erfordert ganz oft eben nicht nur die eigene Geduld und Bescheidenheit, sondern auch eine besondere Art von Demut sowie Feingefühl (welche noch über das hinausgeht, was man so gemeinhin für "ausreichend" hält).        


EstherNele  08.05.2015, 01:27

Danke für einen tollen Kommentar. Ich verstehe ja das Interesse an der geheimnisvollen Störung Autismus, aber die Vorstellung von Außenstehenden zu diesem Thema und zum angeblichen (allgemeinen) Leidensdruck der Autisten sind Lichtjahre von der Realität entfernt.

Mitreden sollte man dabei höchstens, wenn man aus beruflichem Background informiert ist, wenn man selbst betroffen oder Angehöriger eines Autisten ist.

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mia68  08.05.2015, 14:43
@EstherNele

...na, dann hab ich ja so grad nochmal Glück gehabt, dass ich hier was sagen "darf". ^^

Auch danke für einen tollen Kommentar!

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mia68  22.05.2015, 15:08
@Yawaluke

...nicht okay, bedaure. Dass man hier mit dem Begriff der "Störung" hantiert, hab ich mir ja nun nicht eben mal ausgesucht; es gibt Diagnostik- und Klassifizierungssysteme, von denen dies ausgeht:

In der neu herausgegebenen Version des DSM, der DSM-5 (Mai 2013) werden die o.g. Autismus-Spektrum-Störungen in eine Kategorie mit unterschiedlichen Schweregraden zusammengefasst.

(http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/erkrankungen/autismus-spektrum-stoerung-ass/was-sind-autismus-spektrum-stoerungen/)

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KS1987 
Beitragsersteller
 08.05.2015, 19:21

Vielen Dank für deine Antwort.

Es ging mir keinesfalls darum, mich in irgendeiner Weise zu profilieren oder ähnliches. Mir ist auch durchaus klar, dass ich nicht die erste bin, der dieses zum Teil sehr merkwürdige Verhalten auffällt. Im Gegenteil. Er hat im sozialen Bereich deutliche Probleme, die er und andere Freunde eben einfach nicht einordnen können. Ich kann es auch nicht, glaube aber eben nun einen Ansatz gefunden zu haben, der es eventuell erklären könnte. 

Natürlich könnten es auch einfach seltsame Spleens und ein "besonderer" Charakter sein, dass er so ist, wie er ist. Ich habe auch bestimmt nicht vor zu ihm hinzugehen und zu sagen, "Hey übrigens, ich glaub du bist Autist". 

Ich habe mir nur die Frage gestellt, ob es nicht hilfreich sein könnte, wenn er auf irgendeine Art und Weise auf das Thema "gestupst" wird. Natürlich hat mich keiner gefragt, ob ich mir ihn mal anschauen und meine Meinung dazu abgeben könnte. Wie denn auch, dazu müsste ja erstmal jemand etwas in die Richtung vermutet haben. Ich sehe es eher als Pflicht, einem Freund zu helfen, wenn ich kann. Genauso würde ich ja eine Freundin in irgendeiner Art und Weise ansprechen, wenn ich eine Essstörung vermuten würde oder sie depressiv wirkt. Da würde ich dann wohl sagen "Hey, ich hab das Gefühl, dir gehts grad nicht so gut, was ist denn los?". In diesem Fall ist das aber anders, ich kann ja auch schlecht nach jahrelanger Freundschaft sagen "Hey, ich hab das Gefühl, du kannst nicht so mit Menschen, was ist denn los?"... 

Du sagst, du findest es problematisch, dass ich mich einfach ungefragt dazu äußern möchte. Dass ich nicht genug Feingefühl, Demut und Bescheidenheit an den Tag lege. Nun, genau das war aber ja die Frage an die Community. Ob ich etwas sagen soll, wenn ja wie, in welcher Form, ... Ich habe nicht gesagt, dass ich es mache, diese Unterstellung finde ich ehrlich gesagt nicht ganz fair. Denn sonst hätte ich es ja gemacht und nicht hier um Rat gebeten, weil ich ganz einfach nicht weiß, was der beste Weg ist, mit dieser Vermutung umzugehen. Ich bin mir unsicher, ob man so etwas für sich behalten sollte oder nicht, glaube zwar eher schon, dass ich in irgendeiner Weise etwas tun sollte, weiß aber nicht ob es der beste Weg ist und hab mich in meinem Zwiespalt eben an die Community hier gewendet. 

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mia68  08.05.2015, 23:03
@KS1987

...wenn ich dir mit meiner Einschätzung hier Unrecht getan habe, dann entschuldige ich mich natürlich dafür.

Und ansonsten fällt mir -zu deiner Verunsicherung, ob und wie man etwas ansprechen sollte- eigentlich nur ein, es einfach zu tun. Mit aller Einfühlsamkeit, die es da braucht, selbstverständlich. Aber dennoch direkt, und ohne sich dabei nun irgendwie "zu verbiegen".

Bei jedem anderen vermuteten Krankheitsbild würde man dies (eine gute und vertraute Beziehung zueinander dabei jetzt mal vorausgesetzt) doch ähnlich machen. Wohlgemerkt: Die Bezeichnung "Autismus" muss dabei ja noch gar nicht mal fallen! Es reicht doch völlig aus, wenn ihr ins Gespräch, in den Austausch überhaupt erst einmal geht! Und genau dann wirst du auch spüren und merken, ob grundsätzlich eine Offenheit besteht, sich darüber (und zudem: mit dir!) auseinander zu setzen.    


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KS1987 
Beitragsersteller
 11.05.2015, 21:34
@mia68

Du musst dich nicht entschuldigen. Ich kann verstehen, dass meine Frage gewisse Befürchtungen hervorrufen kann. Ich habe sie auch bewusst provokant gestellt, um möglichst viele (bzw. vielseitige) Antworten zu bekommen. 

Es bleibt die Frage, ob und wie man es ansprechen sollte. Meine Freundin hat mittlerweile ihren Mann befragt (beide sind ja ganz konkret, wenn auch nur indirekt betroffen), der meinte, er würde es NICHT wissen wollen, wenn er so etwas hat. Das ist wieder ein neuer Aspekt. Ich würde es wissen wollen und auch wenn ich sonst nicht gleich von mir auf andere schließe, dachte ich, dass das Allgemeingültigkeit hat, dass man es eher wissen will als nicht. Scheint aber so nicht zu stimmen. 

Nun stellt sich also nach wie vor die Frage, ob er es wissen will. Natürlich denke ich auch an seine Frau, die es bestimmt wissen wollen würde, aber die Entscheidung liegt ja letztendlich bei ihm. Und er kann es nur entscheiden, wenn er es selbst weiß... Das ist ganz schön kompliziert! 

Wir sprechen hier ja nur von Hypothesen. Ich und meine Freundin haben lediglich eine starke Vermutung, dass sein Verhalten auf Autismus hindeuten könnte. Die Beispiele waren eben lediglich Beispiele. Es gäbe tausend und mehr Gründe ihn hier charakterlich einzuordnen. 

Aber um das zu entscheiden, ob er sich so sieht, ob er das an andere kommunizieren will, ob er... muss er erst einmal das Wissen dazu haben... Und genau das ist der Knackpunkt. Er kann nur mit dem Hintergrundwissen entscheiden und ich muss jetzt entscheiden, ob ich ihm zu diesem Hintergrundwissen meine Vermutungen gebe.... Ich muss quasi entscheiden, ob er für sein Wissen über sich eine neue Perspektive bekommt (auch wenn diese unter Umständen falsch ist) oder eben nicht.

Das ist verdammt schwer... 

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mia68  12.05.2015, 12:20
@KS1987

Im Grunde finde ich es jetzt gar nicht mehr so kompliziert oder schwer zu entscheiden; er (besagter junger Mann) wird ja vermutlich jetzt schon irgendwie mitgekriegt haben, dass in seinem nahen Umfeld da über ihn (bzw.: über die im Raume stehende Frage nach "Autismus - ja oder nein") geredet wird.

Wenn er es also wollte, könnte er dich (oder: andere Personen!) auf dieses Thema ansprechen; wenn er das wiederum nicht tut, spricht auch das eine deutliche Sprache. Und seine Haltung dieser Sache gegenüber dürfte -spätestens jetzt!- somit eindeutig genug sein.  

Mehr kannst und solltest du da jetzt auch nicht tun, in meinen Augen. Sich nun noch weiter "anzubieten" (und sei es noch so gut gemeint), das würde für mich die Grenzen (nämlich jene dieses Mannes) überschreiten

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KS1987 
Beitragsersteller
 27.05.2015, 18:51
@mia68

Also er hat das mit Sicherheit noch nicht mitbekommen, dass über ihn in irgendeiner Art und Weise geredet wird. 

Er wohnt etwas weiter entfernt. Durch unser gemeinsames Hobby gibt es Zeiten, wo wir uns sehr oft sehen und dann auch wieder Zeiten, wo wir uns kaum sehen. Jetzt ist gerade so eine Zeit, wo wir uns kaum sehen. 

Wir haben mit niemandem darüber gesprochen, nur sein Schwager, dessen Frau und ich haben uns mit dem Thema auseinander gesetzt. Er weiß nichts davon. Sicher.

Nun bin ich zwar genauso schlau wie vorher, aber ich danke dir dennoch für deine ehrliche Meinung! 

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mia68  27.05.2015, 19:37
@KS1987

...schon ein bisschen schade, wenn die hier (oder anderswo) stehenden Gedanken so rein gar nichts bewirkt (oder: "für dich getan") haben.

Aber die schlussendliche Entscheidung -darüber, wie mit dieser Situation nun umgehen- lag ohnehin von Anfang an bei dir. Die kann dir niemand abnehmen.

Insofern hätte ich mir doch gewünscht, es wäre der (in deinen Augen) eine oder andere "brauchbare" Satz hier gefallen. Schade, dass offenbar nicht, wie gesagt. Aber dennoch: gern geschehen.    

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