Vermietetes Haus verkaufen wegen finanzieller Lage?
Hallo. Es geht im folgenden Fall um das Haus meiner Mutter. Es ist ein 60 Jahre altes Haus, das so langsam auseinander faellt. Wir haben einige Mieter, die bereits seit 10+ Jahren bei ihr wohnen und mit denen sie immer sehr gut ausgekommen ist.
Nun ist sie in ein Alter gekommen, in dem sie nicht mehr alleine wohnen sollte und ich wuerde sie gerne zu mir holen, allerdings wohne ich 5 Stunden entfernt von ihr. Auf Grund ihrer finanziellen Lage, 400Euro Rente im Monat, wuerde wir gerne ein Angebot fuer den Verkauf des Hauses annehmen. Allerdings gilt dieses Angebot nur fuer ein leeres Haus, da der Wert des Hauses sehr niedrig ist und eigentlich nur der Grund etwas wert ist.
Die Wohnungen sind seit Jahren unter dem Mietspiegel vermietet, eben wegen dem Zustand des Hauses, es war eben nie Geld da um etwas aufwendig zu renovieren, die Mieteinnahmen reichen knapp aus um das Noetigste zu decken, aber das wird jetzt mit den steigenden Kosten von Heizoel usw auch immer schwerer.
Von uns kann keiner Geld in das Haus investieren, weil wir eben schon anderweitig in Deutschland verstreut leben, auch eine Mieterhoehung wuerde nicht viel ausmachen... davon abgesehen hat im letzten Jahr bereits ein Mieter verlauten lassen, das wenn wir die Miete erhoehen er weg waere... genau dieser stellt sich momentan quer und akzeptiert die Kuendigung nicht.
Nur nebenbei erwaehnt, es handelt sich hier um ein junges, sehr gut verdienendes Ehepaar, nicht etwa um einen Geringverdiener, das nur nebenher erwaehnt.
Unsere Mieter sehen jeden Tag wie das Haus immer mehr auseinander faellt, aber es geht halt einfach nicht mehr so weiter. Um erneut Heizoel zu tanken wird das Geld fehlen.
Und bevor jetzt jemand schreibt das eben dafuer die Nebenkosten da sind, ja, das wissen wir. Wir haben auch einen korrekten Abrechnungsservice fuer alle NK, der das Haus an die gut 1000Euro im Jahr kostet. Aber bei knapp 1200Euro Kaltmiet-einnahmen im Monat, den Kosten der Reparaturen, privaten Versicherungen und Lebenskosten meiner Mutter fuer die ihre Rente nicht ausreicht, da bleibt halt nicht zum sparen uebrig.
Es faellt uns ja allen nicht leicht, es ist das Haus in dem wir aufgewachsen sind, das unser Vater fuer uns gebaut hat, zu verkaufen, aber er hat sich leider ueberhaupt keine Gedanken um die Zukunft gemacht. Als er ins Pflegeheim kam, hat mein Mann bis zu seinem Tod die monatlichen Kosten bezahlt, weil einfach nichts da war.
Ein Mieter ist bereits ausgezogen, aber der andere hat sich geweigert den Erhalt der Kuendigung zu bestaetigen und holt auch das Einschreiben, das seit 2 Wochen auf der Post fuer ihn liegt, zu unterschreiben.
Mir waere eine guetliche Loesung auch lieber, aber ich finde es ehrlich gesagt auch ziemlich traurig, das nach Jahren friedlichen Zusammenlebens indem meine Mutter Katzen gehuetet hat, Blumen gegossen hat, usw jetzt so ein Benehmen gezeigt wird... echt schade.
Es faellt uns ja allen nicht leicht.
Und nun zur eigentlichen Frage, hat jemand so einen Fall schon mal erlebt? Ist der Gang zum Anwalt dann die einzige Wahl?
Ein weiteres Jahr uebersteht meine Mutter finanziell nicht und gesundheitlich alleine auch nicht, es zehrt taeglich an ihr... das Haus ist im Endeffekt ihr finanzieller Ruin.
3 Antworten
Mieterhöhungen oder Kündigungen sind nicht einfach, und selbst bei einer rechtskräftigen Kündigung kann eine Räumungsklage Monate dauern und viele 1000 Euro kosten.
Wenn Mieter wegen Kündigung oder Mieterhöhung zum Anwalt oder Mieterverein laufen, dann brauchst du auch einen Anwalt der Geld kostet und die Mieter auch nicht schnell zum Auszug bewegen kann.
Verkaufsabsicht ist auch kein Kündigungsgrund. Sanierung und Umlage der Kosten auf die Miete ist möglich und wird manchen zum Auszug bewegen.
Aber da Euch dazu Zeit und Geld fehlt, ist das auch keine Option.
Das Haus leer machen und dann verkaufen könnte also Jahre dauern.
Alternative, wenn ihr nicht selber Sanierung und Neuvermietung übernehmen wollt oder könnt:
Einfach einen Käufer suchen, der das Haus als Investor so übernimmt wie es ist. Unsaniert und mit Mietern. Jeder Makler, auch die Sparkasse wird helfen. Es gibt genug Investoren, die sowas professionell machen: alte Häuser aufkaufen, sanieren und dann teuer vermieten oder in Eigentumswohnungen umwandeln und verkaufen. Es kommt halt auf die Lage an, den Grundstückwert.
Wenn die Voraussetzung "mietfrei" ist, dann ist das auch kein wirklich konkretes Angebot, weil nicht schnell realisierbar.
Das man jahrelang zu gering vermietet hat und im Gegenzug kein Geld hatte und das Haus in Stand zu halten, war natürlich ein Fehler. Aber daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern.
Mit welcher Begründung kündigt ihr denn? Das Gesetz setzt da ja enge Grenzen.
Warum Miete nicht erhöhen? Sollen die Mieter doch ausziehen, dann zieht eben jemand anderes wieder ein, wenn ihr wollt. Euer Ziel ist ja eher, dass alle ausziehen. Also warum dieses Druckmittel nicht nutzen? Zumal es für finanzielle Entlastung sorgen kann, wenn die Mieter die Erhöhung annehmen.
Das mit dem Heizöl verstehe ich beim besten Willen nicht. Der Vermieter hat ihr doch gar keine Kosten, da er doch alle Kosten nur an die Mieter durchreicht.
Wenn eure Kündigungrn rechtens sind und der/die Mieter sich weigern auszuziehen, dann bleibt nur der Weg vor Gericht um die Räumung einzuklagen.
schon klar mit dem Heizöl, aber das war jetzt nur ein Beispiel der laufenden Kosten. Man kann ja viel umlegen, Aber nicht alles.
Aber nicht alles.
Korrekt. Daher sollte die Kaltmiete ja auch hoch genug sein, dass man davon den Rest bezahlen kann. Sonst hat man einfach schlecht kalkuliert als Vermieter.
Da hast du recht, aber bis vor 5 Jahren hatte der Vater noch alle Zügeln in der Hand und hat davon nichts hören wollen… jetzt müssen wir schauen wie es weiter geht
- Kündigung wegen Eigenbedarf, weil einer von Euch zur Mutter ziehen muss wegen Pflege - drei Monate später "geht das halt doch nicht mit der Pflege der Mutter"...
- Kündigung übers Gericht abwickeln.
- ein eingeschriebener Brief gilt mit der Verständigung als zugestellt, dann beginnen Fristen zu laufen. vom Empfänger abgeholt muss er dazu nicht werden.
Naja kommt das irgendwie raus das der Eigenbedarf erfunden ist kann das richtig unangenehm werden. Ich würde so einen Spaß sogar nicht erst anfangen
nun, das sollen sie erst mal nachweisen! die Mutter braucht Betreuung, man will ihr helfen - und dann schafft man diese Belastung doch nicht und die Mutter muss in professionelle Betreuung und das Haus verkauft werden...
Eigenbedarf kündigen und dann nachdem alle raus sind wird auf einmal verkauft?
Ich denke da findet sich ein Richter der das fragwürdig findet. Wie gesagt das Risiko würde ich sorgfältig abwägen.
"ich hab geglaubt, ich schaff das mit der Betreuung der Mutter, aber nach ein paar Monaten wurde mir klar, dass ich es nicht schaffe."
den Richter möcht ich sehen, der mir da das Gegenteil nachweist!
und wieso ziehen die nicht in die andere Wohnung deren Mieter sie ja schon davor erfolgreich gekündigt haben?
wieso planen sie einen längeren Aufenthalt bei ihrer Mutter um sie zu pflegen kündigen wegen Eigenbedarf aber behalten die alte Wohnung und kündigen ihren Job nicht?
Glaube mir das lässt sich irgendwie beweisen wenn es hart auf hart kommt
ok, für dich ganz langsam: du wohnst mit deinem Mann in Stuttgart, deine Mutter in Frankfurt - du ziehst zur Mutter um sie zu pflegen, dein Mann bleibt in Stuttgart: warum soll da irgend jemand die Wohnung kündigen? wo wohnt denn dann der Mann? soll sich der eine andre Wohnung suchen, nur weil du zwecks Pflege der Mutter nach Frankfurt ziehst?
Und wieso zieht die Frau dann nicht einfach in die Wohnung nebenan die ja schon erfolgreich gekündigt wurde?
sicher kann man das versuchen und ich als Mieter müsste diesen Verdacht auch beweisen aber die Gefahr das ich das hinbekommen kann besteht da es dann ja wirklich so wäre und dann kann es sehr teuer werden.
jetzt weis ich natürlich nicht wie weit der Vermieter hier schon mit den Mietern gesprochen hat aber wenn die Pläne da noch bekannt sind warum gekündigt werden soll wirds sicher nicht leichter zumal langjährige Mieter auch noch sehr lange Fristen haben ich bin mir nicht sicher ob Eigenbedarf diese Fristen aufheben kann.
Eigenbedarf geht nicht, wir wohnen alle zu weit weg und selbst wenn, dann nicht für zwei Wohnungen.
Danke für den tip Betreff dem Einschreiben
Das Haus ist, laut Gutachter, nicht viel wert, der Grund schon mehr. Allerdings habe ich es anhand von Nachbarn gesehen, das die jahrelang auf den Verkauf ihrer Grundstücke gewartet haben und die Zeit haben wir halt nicht. Jetzt gibt es eben ein konkretes Angebot und das würde relativ schnell und einfach für meine Mutter gehen.