Verhaltenspsychologie: Warum grüßt man immer gleichartig zurück?
Immer wieder fällt mir folgendes auf: Begegnet man auf der Straße einem Nachbarn oder einem Bekannten, grüßt einer zuerst. Der Zweite grüßt dann in der Regel mit dem gleichen Wortlaut und im gleichen Tonfall zurück.
Es gibt natürlich immer Ausnahmen von der Regel. Dennoch kann man dieses Experiment jederzeit selbst durchführen, indem man zuerst grüßt und dann darauf achtet, wie der Gegenüber zurück grüßt.
Auf gut deutsch: Das Grüßen wird 1:1 gespiegelt - sowohl in der Wortwahl als auch im Tonfall. Woran liegt das?
Es geht hier bewusst um Bekannte, Nachbarn etc - also Menschen, welche einem gefühlsmässig eben NICHT nahestehen.
6 Antworten
Dafür hätte ich eine einfache Erklärung:
Es kommt auf den Stellenwert des Menschen an, der mir begegnet. Hat er einen sehr niedrigen, werde ich aus reiner und anerzogener Höflichkeit nur "spiegeln".
Habe ich ein höheres Interesse an diesem Menschen, wird sich automatisch eine andere Wortwahl und ein anderer Ablauf ergeben.
Umgekehrt muss und werde ich akzeptieren, dass der mir Begegnende ebenso denkt und handelt.
Wahrscheinlich macht man das aus Gewohnheit und Bequemlichkeit. Man muss sich keinen Kopf machen, wiederholt einfach, was der andere gesagt hat . Manch einer hat vielleicht auch Angst, was falschzumachen, Angst davor, dass der andere negativ reagiert.
Ganz ehrlich, das kann ich so nicht bestätigen....ich grüsse immer mit den gleichen Worten und bisher hat noch nie jemand genau so zurück gegrüsst.
Ich auch nicht. 🤷♂️
Ich sehe aber andere .. wie dieses typische "Mahlzeit!"
Oder eben morgens, die sich wechselseitig gleich begrüßen.
Habe da meine eigenen Floskeln
#metoo
Hasse das total
Bei lieben Menschen sage ich auch mal "Einen wunderschönen guten Morgen 🤗" oder hänge sogar noch einen Satz ran.
Ähnlichkeit verbindet, "entschärft" und beruhigt.
Andersartigkeit nicht.
Man will nicht über alles nachdenken und entscheiden müssen. Routine - z.B. spiegeln - erleichtert das.
Ich spiele oft Karten und werde oft vor die Wahl gestellt: Abheben oder auf den Stapel klopfen? Von welchen Kriterien soll das abhängig sein? Immer wieder neu entscheiden? Also habe ich mich entschieden, immer abzuheben, und gut ist es.
Ich auch!
Ich glaube das sind eher ängstliche Menschen die sich anpassen. Gleichlaufen wollen.