Verbeugungen im Karate?
Hi ich grüße euch. Ich mach seid mittlerweile 6 Wochen Karate. Ich bin noch nicht so ganz hintergestiegen wann man sich verbeugt.
Mir wird gelehrt das ich beim betreten in die Halle eine Verbeugung machen soll um dem Dojo (Ort des Weges / Bewegung) meinen Respekt zu zollen. Dann soll ich zu den Meistern gehen und beginnen den höhsten zu Grüßen. Erst mit einer Verbeugung und dann grüßt man sich wie im normalen Leben mit Handschlag. Irgendwann kommt das kommando moto no ichi und alle stellen sich nach rang auf.
Als nächstes folgt dann die zermonielle begrüßung. Shomen ni rei, sensei ni rei, sempai ni rei und otagai ni rei.
Wenn ich etwas trinken möchte muss ich in die umkleide gehen und mich wieder verbeugen beim rein und rausgehen.
Wenn wir equipment holen müssen kommt wieder eine Verbeugung beim verlassen und betreten was manchmal echt schwer ist wenn man eine Bank holen muss oder andere schwerere geräte.
Mein Gedanke zu dem ganzen verbeugen ist, das wenn ich etwas trinken gehe oder andere Dinge hole, eher sinnlos ist, da ich ja den dojo in dem sinne nicht verlasse sondern nur kurz etwas hole. Sei es eine uhr, ein ball oder nur wie gesagt etwas trinken gehe.
Liege ich da im Sinne des budo falsch?
Lg
4 Antworten
Verbeugung bei...
- Betreten des Dojo in Richtung Mitte vom Raum oder, wenn sichtbar, zum Bild des Begründers
- Beim Betreten der Tatamis zum Bild des Begründers
- Vor Unterrichtbeginn zum Lehrer
- Vor jeder Übung vor dem jeweiligen Partner
- Nach jeder Übung mit dem jewiligen Partner
- nach Unterricht vor dem Lehrer - meist sitzend Seiza
- Vor Verlassen der Tatami zum Bild des Begründers
- Vor Verlassen des Dojo zur Raummitte oder zum Bild des Begründes, wenn sichtbar
- und wenn man sich schon im Dojo beindet und erst dann der Meister das Dojo betritt - damit ist nicht der Lehrer dieser Lektion gemeint, sondern dessen Lehrer (Vorgesetzter) oder ein auswärtiger Lehrer zu Besuch kommt
Irgendwann geht dir das ins Blut über und man macht es ganz automatisch. Gehört sich halt so. Muss man auch nicht so sehr förmlich ausführen, vor allem nicht jene Grussgesten vor seinem jewiligen Übungspartner und beim Betreten/Verlassen der Tatami.
Der Gedanke dahinter ist, dass nicht das ganze Gebäude, sondern nur die jeweilige Halle in der du bist dein Trainingsraum und damit Dojo ist und du diesem daher Respekt zollen sollst.
Mit der Zeit gewöhnt man sich dran und macht es einfach, wenn man beispieslweise Dinge trägt eben nur leicht angedeutet mit (wenn möglich) etwas gesenktem Oberkörper und Kopf, teils auch im laufen ohne groß zu stoppen, nicht so tief wie mit freien Händen. Ich mache kein Karate, sondern eine andere Sportart, da ist es oft sogar so, dass viele beim hin und her laufen sich nicht jedes Mal verbeugen, sondern nur beim ersten Betreten und beim finalen Gehen. Oder wenn Gäste da sind, denn dann benimmt man sich besser.
Wenn du unsicher bist, dann frage bei deinem Sensei nach wie du in solchen Momenten z.B. mit vollen Händen und schweren Dingen reagieren sollst. Oder achte mal drauf, was und wie die anderen erfahreneren so machen.
Hallo,
so viele Verbeugungen / Verneigungen fände ich persönlich auch übertrieben. Zwar habe ich noch nie selbst in Japan trainiert, aber es kann schon sein, dass viele Leute in Europa auf Krampf "japanischer als die Japaner sein wollen".
In dem Aikido Verband in dem ich war bevor ich zum Nishio Aikido gewechselt bin gab es z.B. immer Leute die nach dem Training oder Lehrgängen eine halbe Stunde lang ihren Hakama rituell zusammengelegt haben. Es wurde allerdings erzählt, ein Japaner der dort mal zu Gast war hätte seinen Hakama nach dem Training einfach über einen Kleiderbügel gehängt.
In dem Dojo in dem ich jetzt Nishio Aikido trainiere haben wir zwar auch das rituelle An- und Abgrüßen, aber vieles ist eher lockerer was Etikette und Graduierungen angeht. Wir versuchen dafür eher ein etwas "realitätstauglicheres" Aikido zu trainieren und versuchen daher ein wenig "über den Tellerrand zu schauen" und uns z.B. am Krav Maga oder anderen Systemen zu orientieren, was das Training angeht.
Natürlich musst du die Gepflogenheiten in deinem Dojo befolgen. Aber wenn ich den Eindruck hätte, dass es dort mehr um Etikette als das eigentliche Training geht dann würde ich mir wahrscheinlich etwas anderes suchen.
Nach dem zu urteilen was du so über dein Dojo berichtest vermute ich mal das Trainingsziel ist ungefähr so wie in meinem alten Aikido Verband: Die Techniken für die jeweils nächste Prüfung perfekt vorturnen zu können.
Manchmal kann ich gut verstehen, dass einige Kampfsportler sämtliche traditionellen Kampfkünste nicht ernst nehmen bzw. anzweifeln dass sie in einer realen SV Situation für irgend etwas nütze sind. Sicher gehören Etikette, Rituale und die Persönlichkeitsschulung zum Weg des Budo, aber man kann es meiner Meinung nach damit auch übertreiben.
Du verlässt nicht das Dojo, aber das Tatamin, deshalb die Verbeugung. Pragmatischer Hintergrund: Man nimmt zur Kentnis daß Du es verlassen hast und es fällt (hoffentlich) auf wenn Du aus irgendwelchen Gründen nicht zurückkehrst und man kann nach Dir sehen.
PS.: Wie lang sind denn Eure Trainingseinheiten daß man da unbedingt zum trinken in die Umkleide muß? Eigentlich verlässt man das Tatami während des Unterrichts möglichst nicht.
Eine einheit ist 1,5 stunden lang. Manchmal wird sehr körperliches training gemacht aber ansonsten leider nur bisschen kihon gedan barai und oi tsuki oder mal ein kizami tsuki mit gyaku tsuki. Manchmal kommt auch nur gehschule wo auch gesagt wird, lauft mal alle stellungen die ihr kennt. Schaut aber keiner hin oder korrigiert was.
Den einzigsten schwarzgurt schüler (2.dan) den wir haben macht wohl schon seid 2001 dort training und hat die gründungszeit miterlebt der sektion karate.
Die Dojoleiterin (4.dan) und ihr sohn (1.dan) der auch trainer ist haben ihn ganz schön zugesetzt. Erst war er da trainer und plötzlich nicht mehr. Viele Schüler waren traurig drüber und hatten das nicht verstanden. Zu mir sagte er nur das es nicht erwünscht sei das er trainer ist.
Naja schade drum er konnte schon echt vermitteln. Nun trainiert er für sich und gibt privat immer Donnerstags training an von ihm auserwählte schüler.
Wie gesagt ich kann verstehen das wenn man auf toilette oder trinken oder keine ahnung was länger wegbleibt, das man sich beim trainer abmeldet aber wenn man etwas holen soll auch noch eine verbeugung zu machen? Will nicht in meinem kopf😅
Wie gesagt ich kann verstehen das wenn man auf toilette oder trinken oder keine ahnung was länger wegbleibt, das man sich beim trainer abmeldet aber wenn man etwas holen soll auch noch eine verbeugung zu machen?
Man verlässt die Matte wenn man sich verletzt hat, sonst nicht.
Will nicht in meinem kopf
Vielleicht wird das noch. Vielleicht auch nicht.
Danke. Naja training kann ich noch nicht erkennen was für ein ziel verfolgt wird oder ob überhaupt ein trainingsziel gesetzt wurde aber ich übe so gut ich kann mit.