Keine Hilfe in höchster Not?

Hallo ihr Lieben, das wird etwas länger:

Ich bin Alkoholikerin und habe, wie schon oft, alleine zuhause entzogen. Das soll man nicht, ich weiß das.

Bisher hat es immer geklappt, also nur der Entzug, nicht die Abstinenz danach.

Nach drei bis vier Tagen war immer alles durch und ich hatte auch noch nie einen Krampfanfall geschweige denn ein Delirium.

Es ging mir im Entzug schon einmal so schlecht, dass ich den Notruf gewählt habe. Also nicht den richtigen Notruf, sondern über die normale Nummer.

Der Mensch war so unfreundlich, von wegen, was er da jetzt machen soll, was ich von ihm will, ob er mir Alkohol bringen soll, oder was. Ich sagte, natürlich nicht, aber ich brauche Hilfe, ich bin in Not.

Nein, Sie sind kein Notfall. Ja, ich weiß, deswegen rufe ich ja auch über die normale Nummer an. Mit fortschreitendem Entzug könnte ich aber zum Notfall werden, das würde ich gern vermeiden.

Nein, ich kann nichts für Sie tun, da müssense durch. Und legt auf, während ich noch was sagen wollte. Ungelogen: Einfach mitten im Satz aufgelegt.

Ich mich am nächsten Tag beschwert - Jaja, ich leite es weiter.

Wollte da nie wieder anrufen.

Nun war es aber doch wieder so weit, dass meine Not so groß war. Wieder so ein unfreundlicher Mensch am Telefon.

Ich sage, ich befürchte einen Krampfanfall. Dann gehense halt zum Hausarzt.

Es war Sonntag abend, und ich wusste nicht mal, wie ich es aufs Klo schaffen soll und ich hatte Angst vor der Nacht.

Ja, dann rufense halt die 116117 an. Das hatte ich schon, und nach einer Stunde Warteschleife wurde mir gesagt, dass auch sie keinen Arzt schicken werden.

Da könne er auch nichts für, is halt so.

Ich war ja schon in der Entzugsklinik angemeldet, aber da hat man mitunter drei bis vier Wochen Wartezeit. Es ging mir aber JETZT schlecht.

Ich meinte, ein bis zwei Tage normales Krankenhaus würde auch helfen, erstmal, um einen möglichen Krampfanfall zu vermeiden (schließlich kann das immer zum ersten Mal passieren), und um mich vielleicht erst mal wieder ein bisschen aufzupäppeln. Ich war komplett dehydriert und hatte seit einer Woche nichts gegessen.

Die sind nicht für Sie zuständig, da schicke ich keinen RTW und Sie brauchen da auch nicht privat hingehen, die nehmen Sie eh nicht auf. So, und jetzt hab ich noch mehr zu tun, tschüs.

Irgendwie habe ich die Nacht überstanden und meine Freundin hat am nächsten Tag alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich erstmal in einen geschützten Rahmen komme.

Sie hat über eine halbe Stunde mit den Sanis diskutiert, weil die mich auch nicht mitnehmen wollten. Weil in der Entzugsklinik kein Platz, und ins normale KH gehöre ich nicht.

Sie haben mich dann doch in das normale Klinikum mitgenommen, wo ich sofort eine Infusion und ein Entzugsmedikament bekommen habe.

Von da aus bin ich jetzt auf einer Kriseninterventionsstation, bis auf der 'Richtigen' ein Platz für mich ist.

Ist das denn wirklich richtig, dass einem so die Hilfe verweigert wird? Und was sitzen da denn für unsensible Leute?

Fast möchte man denken: Ach, is doch eh nur ein Alki-Asi.

Vielen Dank, wer bis hierhin gelesen hat, und ich hoffe, nicht in der Luft zerrissen zu werden.

Ich möchte nochmals betonen: Ich habe NICHT den Notruf belegt.

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Hallo,
erst einmal danke für deine Offenheit und herzliche Anteilnahme an deinen schlechten Erfahrungen!

Ich vermute, dass im "normalen" medizinischem Bereich viele Menschen vielleicht schlicht keine Ahnung davon haben wie schlimm ein kalter Alkoholentzug werden kann und Delirium Tremens z.B. auch tatsächlich tödlich enden kann.

In meiner schlimmen Zeit habe ich ebenfalls etliche kalte Entzüge zuhause gemacht die übel waren (Ich war "Quartalssäufer".). Zwei Mal war es mir aber zu gefährlich und ich habe den Entzug stationär gemacht. Beim ersten Mal wurde ich von meinem Hausarzt ins Krankenhaus eingewiesen und vom RTW abgeholt und dort hin gebracht. Ich hatte aber schnell den Eindruck, dass die dort gar nichts mit mir anfangen konnten außer mir ein Bett zuzuweisen. Da ich einige Monate vorher schon stationäre Psychotherapie (nicht nur wegen Alkoholismus) in einem Landeskrankenhaus gemacht hatte - welches eine Spezialstation für Alkoholentzug hat - habe ich mich so schnell wie möglich dort hin verlegen lassen. Auf die Spezialstation konnte ich zwar nicht sofort, aber in der geschlossenen Akutpsychiatrie habe ich mich (selbst mit einem Notbett auf dem Gang für die erste Nacht) auf jeden Fall besser aufgehoben gefühlt als im normalen Krankenhaus.

Beim zweiten Mal habe ich mich direkt von einer Bekannten zum Landeskrankenhaus bringen lassen und mich in die Akutpsychiatrie einweisen lassen und dort den letzten Entzug gemacht. (Bin seit dem trocken, sehr geholfen hat bei mir eine DBT, Dialektisch Behaviorale Therapie welche ich in den darauf folgenden Monaten in Intervallen stationär in dem Landeskrankenhaus gemacht habe.)

Fazit:
Meine Erfahrungen waren vor der großen Privatisierungswelle, damals war es so, dass die Akutpsychiatrie Notfälle aufnehmen musste, zur Not wurde eben ein Bett auf den Gang gestellt. Ich weiß nicht, ob das heute immer noch so ist.

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Ja, sich einzureden dass "Bio" bei Tierprodukten mit bedeutend weniger Tierleid einhergeht ist lächerlich.

Auch die Haltung ist oft nicht viel besser, sogar bei Kühen gibt es z.B. Anbindehaltung als "Ausnahmeregelung". Regelmäßig gibt es Aufdeckungen von SOKO Tierschutz, ARIWA usw. aus sog. "Bio" Tierhaltungen.

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Im übertragenen oder heute gebräuchlichen Sinn des Wortes als abhängige Menschen schon. Alkohol kann eine der härtesten Drogen sein.

Ursprünglich leitet sich das Wort aber von Junk (Müll/Trödel) ab, und bezeichnete in den USA Menschen die sich ihre Sucht (vor allem nach Heroin) durch das Sammeln und Verkaufen von Trödel finanzierten.

Bekannt geworden ist der Begriff dann vor allem durch den Roman von William S. Burroughs (1953), welcher selbst heroinabhängig war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Junkie

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"Geschichtsfenster" behandelt zwar hauptsächlich das europäische Mittelalter, ein paar Videos zu Japan gibt es aber auch.

Zum Beispiel über die Schlacht von Sekigahara, fand ich sehr spannend:

https://www.youtube.com/watch?v=85j-q6CRjWI

Oder hier allgemein über Samurai:

https://www.youtube.com/watch?v=bi21WIjTHHM

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Viele vegan lebende Menschen tun dies aus ethischen Gründen, es geht nicht darum zu behaupten eine rein pflanzliche Ernährung wäre die "leckerste" und deswegen andere davon zu überzeugen. Wir gehen ja auch nicht hin und fordern, dass alle Menschen die gleiche Musik wie wir hören sollen.

Es geht um die ethische Überzeugung, dass der Konsum von Dingen für die andere empfindungsfähige Lebewesen (Tiere) ausgebeutet werden und massives Leid erfahren keine rein "persönliche Entscheidung" ist. Wenn du dir anschaust was Tieren tagtäglich an Leid angetan wird, hauptsächlich damit Menschen "mhmm, lecker!" sagen können dann ist es schon ziemlich zynisch das ein "Luxusproblem" zu nennen.

Richtig ist, dass es Regionen auf der Welt gibt in denen die Menschen zum Überleben auf Tierprodukte angewiesen sind. Das trifft für uns in Industrienationen allerdings heute nicht mehr zu, wie du selbst erkannt hast. Es gibt bei uns genug Nahrungsangebote und auch in den meisten anderen Bereichen Alternativen für die keine Tiere ausgebeutet wurden.

Ich persönlich laufe auch nicht rum und verlange von allen Leuten die ich treffe, dass sie vegan werden sollen. Aber wenn sich nicht vegane Leute in meiner Gegenwart "tierlieb" oder "Tierfreunde" nennen, dann weise ich schon darauf hin, dass das ein Widerspruch ist.

Der ethische Veganisums ist keine Ernährungsweise, sondern eine Gerechtigkeitsbewegung für die Tiere und daher ist es m.E. nur konsequent, wenn es Menschen nicht reicht nur selbst vegan zu leben, sondern dass sie mehr oder weniger auch aktivistisch tätig werden.

Und niemand verlangt von Menschen sich rein pflanzlich zu ernähren wenn diese es tatsächlich aus gesundheitlichen Gründen nicht können. Ist allerdings wohl eher selten, oftmals ist es einfach eine Ausrede.

"Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht – so weit, wie es praktisch durchführbar ist – alle Formen von Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und die in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden."

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Ki-Jutsu, das sind Esoteriker die komplett auf die "feinstoffliche Ki-Energie" setzen und teilweise behaupten sie könnten Leute ohne Berührung werfen.

Ich habe mal einen von denen gefragt ob es Erfahrungswerte gibt ob sich damit schon mal jemand erfolgreich auf der Strasse verteidigt hat. Die Antwort war: "Nein, aber wenn man im Ki ist gerät man gar nicht mehr in solche Situationen." Na dann...

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Eine Ethik bewertet Handlungen z.B. danach ob durch sie anderen empfindungsfähigen Lebewesen gegen ihren Willen Schaden und Leid zugefügt wird oder nicht.

Religionen wie das Christentum oder auch der Islam und das Judentum bewerten Handlungen oft danach ob sie in ihren (meist einer "göttlichen Quelle" zugeschriebenen) Schriften als "Sünde" definiert sind oder nicht.

Das kann sich mit ethischen Überzeugungen decken, muss es aber nicht.

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Nein, ich würde sagen die tatkräftigsten und körperlich gesehen die stärksten, kräftigsten Personen sind eher Malocher*innen, also (m/w/d):

Maurer, Schrottplatzarbeiter, Möbelschlepper usw. und auch Paketdienstfahrer.

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Also ich halte denen nicht ständig Vorträge (würde sowieso nichts bringen) aber sie sollten sich in meiner Gegenwart nicht "tierlieb" oder "Tierfreunde" nennen. Dann würde ich schon darauf hinweisen, dass das ein Widerspruch ist.

Außerdem nehme ich an gesellschaftlichen Zusammenkünften bei denen der Konsum von Tierprodukten besonders zelebriert wird (z.B. Weihnachtsfeiern oder Essen gehen allgemein) nicht teil wenn ich es vermeiden kann.

Können andere Leute "extrem" finden, ich habe mir angesehen was Tieren tagtäglich angetan wird damit Menschen dasitzen können und "mhmm, lecker!" sagen können und finde das extrem.

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Eine rein pflanzliche Ernährung, oder besser noch eine vegane Lebensweise, soweit möglich ist m.E. die Konsequenz wenn man als tierfreundlicher Mensch unnötige Gewalt an Tieren vermeiden will. Alles andere ("Bio", "Tierwohllabel", "Metzger des Vertrauens") ist in meinen Augen nur Schönrederei.

Hat bei mir selbst aber auch lange gedauert bis ich endlich so konsequent geworden bin. Schwer finde ich es inzwischen jedoch nicht mehr.

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Ich habe selbst auch keinen Hund.
Soweit ich weiß ist es inzwischen aber ziemlich gut wissenschaftlich belegt, dass die meisten Hunde problemlos mit einem veganen Alleinfuttermittel ernährt werden können, zumal Hunde nicht carnivor sind sondern omnivor.

Hunde sind keine Wölfe.

Hier ein Video des Tierarztes Dr. Karim Montasser zu den neuesten Studien darüber:

https://www.youtube.com/watch?v=2AKbCXiCJJM

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Ich denke Hass ist es wohl hauptsächlich online, weil Menschen dort Dinge schreiben, die sie im persönlichen Gespräch nicht unbedingt so sagen würden.

Die Gründe dafür sind m.E. unterschiedlich.

Zum einen glauben manche Leute Veganismus wäre Teil des "linksgrünen" oder "woken" Kulturkampfes. Da ist es dann egal ob es um Veganismus, Gendern, oder darum geht rassistisch beleidigende Bezeichnungen nicht mehr zu verwenden.

Bei anderen sorgt Veganismus dafür, dass sie mit ihrer eigenen "kognitiven Dissonanz" konfrontiert werden. Menschen die eigentlich auch von sich sagen würden, dass sie tierlieb sind und gegen unnötige Gewalt an Tieren, sich aber einreden ihr Konsum von Tierprodukten sei eben "normal" oder alternativlos. Das funktioniert dann nicht mehr wenn sie sehen, dass es eben sehr wohl anders geht.

Dann gibt es die, die sagen vegan lebende Menschen stören sie nicht, solange diese nicht "missionieren". Diese Menschen wollen nicht verstehen, dass Veganismus keine Ernährungsweise ist, sondern eine ethische Gerechtigkeitsbewegung. Sie vertreten die Ansicht (bzw. Weltanschauung /Ideologie), dass der Konsum von tierischen Produkten (von Tieren die in unserem Kulturkreis als "Nutztiere" gelten) eine rein "persönliche Entscheidung" sei.

Während vegan lebende Menschen oft die ethische Ansicht (bzw. Weltanschauung /Ideologie) vertreten, dass Handlungen unter denen andere empfindungsfähige Lebewesen leiden, keine rein "persönliche Entscheidung" sei. Und einigen vegan lebenden Menschen reicht es nicht nur selbst vegan zu leben, sondern um sich für die Tiere einzusetzen werden sie aktivistisch tätig.

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Hallo,
meines Erachtens ist es so:

Es gibt eine Menge Gerüchte über angeblich "gemeine Fangfragen" bei der MPU. Das Problem warum die Durchfallquote bei Alkohol oder anderen Drogen so hoch ist liegt aber wohl eher daran, dass einige meinen sie könnten ihr Problem herunterspielen und sich nicht wirklich damit befasst haben oder unehrlich sind oder auch keinerlei Therapien gemacht haben.

Zum Beispiel bei der Frage ob jemand vor der Fahrt die zum Führerscheinentzug geführt hat schon mal unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen gefahren ist sollte nicht gelogen werden, da es Statistiken gibt wie oft Leute schon unter Einfluss gefahren sind bis sie erwischt werden und es daher sehr unrealistisch ist, dass es tatsächlich "das erste Mal" war.

Natürlich kommt es immer auf den Einzellfall an, aber ich bin der Meinung wer auf strikte Abstinenz mit Abstinenznachweisen setzt hat es einfacher, als jene die es mit "kontrolliertem Trinken" versuchen, da es schwieriger nachzuweisen ist dass man "kontrolliert trinkt" als die Abstinenz nachzuweisen.

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Um die Frage zu beantworten brauchen wir als vegan lebende Menschen ja nur bei uns selbst zu schauen. Schließlich sind die meisten von uns ja nicht vegan auf die Welt gekommen.

Ein paar Menschen gibt es sicher, denen Tierleid schlicht egal ist.

Die meisten würden auf Nachfrage wahrscheinlich aber schon sagen, dass sie gegen unnötige Gewalt an Tieren sind. Beim Essen oder bei anderen tierischen Produkten wird das dann aber nicht damit verknüpft. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Gewohnheit und die gesellschaftliche Normalisierung sorgen dafür, dass es erst einmal gar nicht hinterfragt wird. Wenn wir dann anfangen es zu hinterfragen gibt es viele Strategien, mit denen wir uns einreden können es sei alternativlos ("Nutztiere sind nun mal dafür da"), oder mit denen wir uns die Sache schönreden können ("Bio", "Tierwohllabel" usw.).

Wenn wir damit aufhören und den Entschluss fassen vegan zu werden um Tierleid soweit wie möglich konsequent zu vermeiden bedeutet das natürlich auch ein wenig Arbeit uns mit der Ernährung und z.B. potentiell kritischen Mikronährstoffen zu beschäftigen.

Außerdem ist es natürlich auch erst einmal ein Verzicht auf Gewohntes und es bedeutet mitunter als "unbequem" zu gelten und gesellschaftlich "anzuecken" wenn wir es konsequent durchziehen. (Zum Kuchen den Kolleg*innen bei der Arbeit mitgebracht haben nein zu sagen, in Restaurants usw.)
Da gehört schon ein wenig Willenskraft dazu, weshalb viele Menschen leider immer noch bei der Schönrederei und beim Ausblenden bleiben.

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Moin,
soweit ich mich entsinne musste zum Aufnehmen manchmal die Record und Play Taste gleichzeitig gedrückt werden.

Oder es kann sein, dass bei deiner Musikkassette der Überspielschutz herausgebrochen ist. Das sind kleine Plastiklaschen an der Oberseite der Kassette die du dann mit einem Klebeband überkleben musst.

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