Velux-Holzfenster lackieren oder lasieren?
Ich habe ein schräges DG-Badfenster von Velux in Kiefernholz, wo an der Innenseite unten der Lack abblättert und sich in den Ecken schon schwarze schimmelige Stellen zeigen. Da der Vermieter sagt, ich muss mich selber um die Renovierung des Fensters kümmern, habe ich mich informiert, welche Mittel ich verwenden sollte.
Der Hersteller (Velux) gibt in einem Merkblatt an, man soll (1) wasserverdünnbaren Acryllack verwenden. Im Baumarkt riet man mir aber zu (2) Acryl Holzlasur, da es ein Holzfenster ohne Farbanstrich sei. Dazu vorher eine Holzfundierung (mit oder ohne Fungizid?). Es gibt auch 3in1-Lasuren, die schon ein Fungizid enthalten, die aber nicht so gesundheitsverträglich sind. Außerdem empfahl ein Verkäufer sogar (3) Holzsiegel PU-Klarlack (farblose Holzversiegelung auf Polyurethan-Alkyd-Basis, normalerweise eher für Holzböden).
Daher erst mal die grundsätzliche Frage: LACK oder LASUR ???
Ist es wichtig, das gleiche Mittel zu verwenden, mit dem das Fenster ursprünglich behandelt wurde, da sonst der Lack gleich wieder abblättert? Bietet eine Lasur zu wenig Schutz, da im Bad das Holz zu viel Nässe ausgesetzt ist? Im Winter liegt oft wochenlang Schnee drauf und ich muss von innen oft die Staunässe abwischen, weshalb ich denke, ein Lack wäre besser. Kann man nach einer Lasur auch noch mal einen Lack auftragen, ohne das Holz erneut abzuschleifen?
Wie und mit welchem Mittel ist außerdem gegen den Schimmel vorzugehen? Gibt es gesundheitliche Bedenken bei bestimmten Mitteln, insbesondere bei Schimmelentfernern mit Chlor (helfen Mittel ohne Chlor überhaupt), welche sind speziell für Holz geeignet? Wie lange sollte man das Mittel mehrere Tage einwirken lassen und ist es vor oder nach dem Abschleifen zu benutzen?
Würdet ihr mit Schleifpapier oder einem Dreieckschleifer das Holz bearbeiten? Ich habe Bedenken, dass durch (mehrmaliges) Abschleifen das Fenster nicht mehr passgenau ist und es eventuell nicht mehr richtig schließt. Würdet ihr bei kleinen Rissen (siehe Foto) schon Holzpaste verwenden oder quillt diese dann heraus? Worauf ist alles zu achten?
Bis zu welchen Außentemperaturen kann man solche Arbeiten vornehmen? Wie lange muss man den Anstrich trocknen lassen und wie oft vornehmen? Schafft man das an einem Tag oder sollte man mehrere Tage dafür einplanen? Kann ich das Fenster zwischendurch schließen? Sollte der Lack "blockfest" sein?
Und nicht zuletzt: Darf der Vermieter den Mieter mit solchen Renovierungsarbeiten allein lassen bzw. ihm diese zumuten oder gibt es da gesetzliche Regelungen?
Freu mich über jeden Hinweis und noch mehr über Tipps von Fachleuten! (Velux kassiert leider über seine Hotline-Warteschleife nur Gebühren, ohne Auskunft zu geben.)
11 Antworten
Da es sich um ein VELUX-Fenster handelt und der Hersteller selbst offenbar den wasserverdünnbaren Acryllack vorgibt, solltest Du Dich tunlichst auch daran halten. Gibt es nämlich später Probleme und das Fenster muss herstellerseitig repariert oder getauscht werden, wäre die Verwendung eines vom Hersteller nicht freigegebenen bzw. empfohlenen Anstrichs ein Verstoß gegen die Sorgfaltspflichten, die Dich ggfs. für Schäden oder Reparaturkosten haftbar machen würde (und diese Fenster sind kostspielig).
Badezimmerfenster verrotten wegen der ortsüblichen Feuchtigkeit schneller als andere. Die meisten Anstriche schaden mehr, als sie nutzen. Das gezeigte Fenster kann solange vor sich hin rotten, wie es noch schließt. Daran noch etwas zu machen, lohnt sich nicht. Eigentlich ist ein neues fällig, und dafür ist der Vermieter zuständig.
So wie das Fenster aussieht, gehört das nicht in den Bereich des Mieters, sondern eher um ein Konstriktives Problem. Schimmel entsteht Duurch Feuchtigkeit, die aber auch durch mangelhafte Dämmung und unsachgemäße Ausführung entstehen kann. Der Vermieter würde sein Eigentum schützen, wenn ER das Problem angeht. Ich Ürde eine Flasche Montageschaum kaufen , am besten Brunnenschaum, und den Rahmen zuerst einmal von außen einschäumen und mit dem Schaum abdichten, der dann auch dämmt. Innen würde ich den Schimmel restlos entfernen, da er nebenher auch ungesund ist. Auch Schimmel in der Wohnung ist ein Vermieterproblem und könnte Mietminderung auslösen. Die Antischimmelmittel sind aber auch nicht immer Gesund. Google mal unter Schimmelbeseitigung, es sollte auch mit Borax- oder Natron gehen, was man beides auch essen kann, vielleicht auch eine Essig/Salmiak- Lösung..
Statt Lack wäre das Höchste eine offenporige Lasur. Für mich ist unvorstellbar, dass Velux das Fenster geschlossenporig ausrüstete. Mit einem Möbelwachs oder ganz normalen Olivenöl mit ein paar Tropfen Zitrone habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Ab und zu mal nachbehandeln.
und zum Abscheifen 160er Sandpapierund anschließend noch feineres oder Stahlwolle. Ein Dreiecksschleifer geht schon weit in die Substanz. mit Öl oder Wachs kannst immer arbeiten und auch die Lasur kannst Du mit einem Lappen bei Plustemperaturen auftrage. Die Risse gehen mit Wachs auch teilweise zu. Ich würde nur Wachs (farblose schuhcreme) oder (Olivenöl) oder funguzides Öl vom Schreiner nehmen und lieber damit nachwischen. auch bevor im Winter die Staunässe komt. Jeder schreiner hat ein Schimmelschutz- oder Blaufäuleschutz-Öl für Nadelholz, das sehr schnell eindringt. Mit Pinsel auftragen und mit Schamm oder Tuch einmassieren.
und noch etwas, Das Fenster wurd immer das (falsche und unangenehme) Gefühl geben, Kälte abzustrahlen. für wenig Geld und mit Wenig Energiekosten gibt es heizkabel. Ein Stück unterhalb des Fensterflügels verlegt, wärmt die Scheibe, die diese - langwellige Infrarotstrahlung weitgehend in den Raum reflektiert. Dann gibt es keine "Staunässe", die wahrscheinlich keine ist, sondern Kondensat. Staunässe, aussen am Fenster, leitest Du mit dem PU-Dämm- und Dichtschaum ab.
Viel Glück
Diese Arbeit mit der Lasur würde ich mir gar nicht machen. Das Fenster wird trotz Lasur weiter verrotten. Da es ein Badfenster ist sollte der Vermieter ein Kunststofffenster einbauen lassen. Außerdem ist es nicht Sache des Mieters das Fenster zu warten bzw. reparieren. Das Fenster gehört zum Haus.
Holz lasieren - so machen Sie es richtig
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