Vegan/Vegetarisch oder nicht?

15 Antworten

Ich esse mein ganzes Leben lang schon fleisch, ich kann kaum drauf verzichten aber wenn ich mir das schlachten ansehe tut es mir schon leid.

Dann fang doch mal damit an, weniger Fleisch zu essen als bisher. Das ist dann kein kompletter Verzicht von 100 auf 0 und ist somit leicht(er) zu schaffen. Nimm Dir zum Beispiel vor, Montag, Dienstag und Donnerstag gibt's kein Fleisch. Damit hast Du schon viel gewonnen.

Zudem achte darauf, dass Du ausschließlich Fleisch isst, das von einem Hof kommt auf dem Tiere art- und wesensgerecht leben dürfen. Ein gutes Beispiel dafür sind die demeter Höfe. Die Schlachtbedingungen dort sind ganz anders als in einem konventionellen Betrieb.

Eine weitere Idee wäre, eine Portion Fleisch pro Woche weniger zu essen und dafür eine Portion Fisch mehr zu essen. Damit hättest Du sogar die Ernährungsweise gewählt, die Dir das längste Leben verspricht (Pescetarismus) . Zudem empfinden Fische beim geangelt werden keinen Schmerz, daher sind die "Schlachtbedingungen" nicht so grausam wie in einer industriellen Schlachterei.

Wenn Du die Schlachtbedingungen verurteilst, iss Fleisch von Tieren, das nicht aus dem Schlchthof sondern vom Jäger kommt: Wildschwein, Reh, Hase, Kaninchen usw. Diese Tiere müssen sowieso geschossen werden. Und das Reh leidet mit Sicherheit weniger, wenn es durch einen gezielten Blattschuss stirbt als wenn es von einem Raubtier zu Tode gehetzt wird oder durch andere Weise "natürlich" stirbt.

Fleisch sollte für Dich nicht tägliches Nahrungsmittel sein sondern eher wie ein Genußmittel konsumiert werden; selten konsumieren und dann aber von allerbester Qualität.

Durch das Einschränken Deines Fleischkonsums und durch die Wahl der Herkunft des Fleisches hast Du schon sehr viel fürs Tierwohl erreicht. Mehr sogar, als wenn Du als Folge eines Komplettverzichtes auf Lebensmittel zurückgreifen würdest, die von weit her importiert werden - denn das würde die Tierquälerei einfach nur von Deutschland in andere Länder verlagern. "Aus den Augen, aus dem Sinn" ist jetzt nicht so ideal.

Viel Erfolg :-)

Alex


Danless  20.05.2020, 10:41
Damit hättest Du sogar die Ernährungsweise gewählt, die Dir das längste Leben verspricht (Pescetarismus) .

Deine Quelle bezieht sich auf die Adventist-Health-Studies 2.

Wenn man es geschlechterbezogen betrachtet kommt folgendes heraus:

Bei den Männern gilt bezüglich Sterberate:

Bei Omnivoren am höchsten (Referenzwert)

Danach kommen die Semivegetarian (0.93)

Danach die Lacto-ovo Vegetarian (0.86)

Danach die Pescovegetarian (0.73)

Und die Todesrate war am niedrigsten bei den veganen Männern (0.72)

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4191896/

Abgesehen davon hängt Mortalität von sehr vielen Faktoren ab. Also spielt die Ernährung hier keine ausschließende Rolle.

Denn sehr viele Einflussgrößen wirken sich auf "langes Leben" aus. Einige Beispiele:

Einflussgrößen für die Mortalität sind vor allem:
Ökologische Determinanten (insbesondere Umwelt, Vorsorge vor Naturkatastrophen)
Sozioökonomische, politische und kulturelle Determinanten (körperliche Arbeit, Arbeitsschutz, Einkommen, Ernährung, Lebensstil, Krieg, Verkehr …)
Medizinische Determinanten (zum Beispiel genetische Faktoren, Qualität der medizinischen Versorgung, Schutzimpfungen, gesundheitliche Aufklärung, Hygienevorschriften etc.)
Während er sich statistisch herausmittelt, verbleibt der Zufall als Schicksal für den Einzelnen: Glück und Unglück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mortalit%C3%A4t

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Wie wäre es, wenn du völlig undogmatisch einfach mal anfängst? Ohne Druck, ohne große Verkündigung, einfach mal weniger oder kein Fleisch essen. Punkt. Und wenn's dich überkommt, dann iss was. Weniger Fleisch ist der erste Schritt. Und wenn das klappt, dann lass es weg. Wieso interessieren dich die Argumente anderer So sehr? Es ist DEINE Ernährung, DEIN Körper, DEIN Leben. Du kannst die Entscheidung darüber selbst treffen, ohne irgendwem Rechenschaft ablegen zu müssen.


Anonym73737 
Beitragsersteller
 19.05.2020, 00:13

Es hat ganz genau was mit der Sache zu tun: „Wer Fleisch isst sollte auch ein Tier töten können“

> Ich esse Fleisch sehr gern

> Ich grille gerne, vor allem mit der Familie usw.

> Ich könnte niemals ein Tier auch nur ein Haar krümmen

> Mir tun die Tiere super leid

Es passt einfach nicht

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Fang erstmal klein an: Iss jeden 2. Tag kein Fleisch.

Es gibt so viele vegetarische/vegane Gerichte, da dürfte das nicht schwer sein.

Wenn du das problemlos hinkriegst, dann kannst du eine Fleischmenge stückchenweise immer weiter reduzieren - ob du komplett vegetarisch werden willst, kannst du dann ja immer noch entscheiden.

Die Lösung ist nicht der komplette Verzicht auf Fleisch/Fisch

Was spricht dagegen vom regionalen Bauern regelmäßig gutes Rind/Geflügel zu kaufen?

Was spricht dagegen frischen Fisch von nachhaltiger Fischerei zu essen, nicht gefährdeter Arten?

Häufig kommt das Argument des Tötens, es sei ethisch verwerflich, ein Lebewesen zu töten, um es zu essen.

Meiner Meinung nach ist es ethisch verwerflich, ein Lebewesen aus unwichtigem Grund zu töten. Ist das Ernähren einer Familie oder sich selber unwichtig? Vegane Ernährung ist nicht für jeden eine Lösung. Nicht jeder kann seinen Nahrungsplan so zusammenbauen, dass er immer richtig versorgt ist und schon gar nicht regelmäßig teure B12 Präparate zu sich nehmen . Schon gar nicht, wenn man Kinder hat.

Vegan ist also nicht unbedingt besser als nachhaltiges Fleisch essen.


ExtremerVeganer  19.05.2020, 03:28

'‘Was spricht dagegen vom regionalen Bauern regelmäßig gutes Rind/Geflügel zu kaufen?‘‘

Das Tier, das leben will ist dagegen.

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Senbu  19.05.2020, 08:32
@ExtremerVeganer

Wenn Sie nur wüssten wer alles gegen xyz ist und trtodzem bekommen Sie Ihren täglichen Bedarf an Wohlstand.

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Vegan ist kein absolutes Ziel sondern immer ein Weg. Du musst von heute auf morgen gar nichts. Man muss auch erstmal die lang eingelernten Klischees loswerden.

Ich hatte beispielsweise für den Kraftsport immer Angst vor Proteinmangel, was mich immer abgehalten hat den Schritt zum Veganer machen. Heute kann ich darüber nur lachen.

Sieh dir mal die Gamechangers Doku an.