Vater Sohn Verhältnis?
Hallo erstmal,
ich habe seit einiger Zeit ein schwerwiegendes Problem mit meinem Vater. Ich werde dazu am Ende auch noch einmal Bilder von einem von mir verfassen Text über die gesamte Situation hinzufügen.
Ich (Manuel M16) wohne seit 1½ Jahren mit meinem Vater alleine da sich meine Mutter am 8.1.22 das Leben genommen hat.
Er ist zur Zeit 63 Jahre alt, schwer Depressiv und hat sehr viele Krankheiten. Wir wohnen zusammen in einem Haus mit Garten und Garage.
Durch seine Depressionen und seine Krankheiten liegt oder sitzt er die meiste Zeit des Tages nur drinnen oder draußen herum und schaut fern.
Er selber hat mir gesagt das er sich in unserem Haus nicht mehr wohl fühlt, weil er aus früheren Beziehungen und auch von meiner Mutter immer wieder rausgeschmissen wurde und sich immer wieder irgendwo anders etwas neues aufbauen musste (Haus,...).
Wir haben auch ein gestörtes Verhältnis zu einander... Essen nicht zusammen, schauen keine Filme zusammen oder machen andere Freizeit Aktivitäten, weil mein Vater Finanziell (Bügergeld) und Körperlich (Krankheiten) nicht in der Lage dazu ist.
Ich mache so gut wie alles außer Finanzen (Anträge,...) und Kochen. Mit alles meine ich das Haus in stand zu halten und zu verschönern/aufzuräumen, Haushalt,... .
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und suche mit seit über zwei Monaten vergeblich Hilfe da ich einfach nur einen normalen Vater haben möchte so wie ihn jeder verdient!
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Haertl77/1444745573_nmmslarge.jpg?v=1444745573000)
Ich habe mir tatsächlich alles durchgelesen und es sitzt nun ein Kloß im Hals.
Du tuest mir so leid mein Kind. Ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte. Das dein Vater schon immer so war, liegt ja auf der Hand laut deinen Erzählungen.
Es klingt vielleicht herzlos aber du MUSST deinen Vater NICHT helfen.
Du muss auch nicht mit ihm zusammenleben wenn es deiner seelischen Gesundheit schadet. Hast du keine Verwandte, die dir helfen könnten?
Ich neige ja dazu, dass du genau diesen Brief, welches du hier gepostet hast, direkt dem Jugendamt sendest und wartest was passiert. Evtl wirst du da rausgeholt, aber ob es dann in einer Wohngruppe oder Jugendheim besser wird, weiß ich natürlich nicht. Evtl. wäre eine Pflegefamilie sinnvoll, wo du auch von deiner Umgebung, Schule und Freundin nicht getrennt bist.
Hast du dich da schon mal beraten lassen?
Es ist wirklich schwer mit einem depressiven Menschen zusammenzuleben, der sich selber aufgegeben hat und es ist nicht deine Aufgabe ihn da rauszuholen, zu helfen oder versuchen die Beziehung zu kitten.
Mein Rat wäre wirklich eine Familienhilfe beim Jugendamt anzuschreiben oder anzurufen. Und wenn die Stricke reißen, dann geh direkt dorthin und sag, dass du nicht mehr kannst und auch Angst hast, das es weiter eskaliert.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Haertl77/1444745573_nmmslarge.jpg?v=1444745573000)
Schreib bitte auch, "Bitte schnellstmöglich reagieren, da ich diese Situation nicht mehr aushalten kann"
Trag auch deine Adresse und deine Rufnummer in die E-Mail. Erzähle genau das, was du in den Blättern schon beschrieben hast. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass du auch ein Update hier reinschreibst. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich und ich habe immer noch diesen Kloß im Hals und mein Herz ist ganz schwer.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nordlicht979/1640194345542_nmmslarge__0_0_2999_3000_4b07918474339871bbb89de1ed79bc80.jpg?v=1640194346000)
Lieber Manuelraschk305,
Deinen großen Wunsch nach einem harmonischen Familienleben verstehe ich gut. Das Problem ist, dass wir keinen Menschen ändern können.
Was Deinem Vater fehlt, ist die Hoffnung auf ein Leben, in welchem er Sinn sieht und glücklich sein kann. Da er diese positive Perspektive nicht hat, lebt er einfach nach Lust und Laune in den Tag und ertränkt seine Hoffnungslosigkeit in Bier.
Du solltest auf keinen Fall versuchen, Dein Leben, Deine Zukunft, von seinem Verhalten abhängig zu machen. Du könntest in eine ähnliche negative, depressive Phase rutschen. Während Dein Vater seine Vergangenheit betrauert und bejammert, würdest Du Deine Gegenwart, das schlechte Zusammenleben mit Deinem Vater betrauern und bejammern. Im Grunde sehe ich darin keinen wesentlichen Unterschied.
Also lerne von positiv lebenden Menschen, von "Kämpfern", wie man sich sein Leben gut aufbaut und Sinn im Leben erkennt und verfolgt.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/AriZona04/1617095238259_nmmslarge__0_0_1920_1920_e95084a1f56002a4319522df875ab662.jpg?v=1617095238000)
Ich habe nicht alles gelesen. Aber ich denke, Du hast Dir alles von der Seele geschrieben, was Dich belastet, was Du beobachtet hast und was falsch läuft. Gut so.
An wen hast Du das geschickt? Schick es per mail ans Jugendamt. Es wundert mich stark, dass nach der Beerdigung Deiner Mutter sich niemand um Dich gekümmert hat. Da muss sich was ändern. Das JA wird Euch helfen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich war vor zwei Wochen bei einem Psychologen deswegen. Habe am 25.7. einen Termin mit einer Frau vom JA, die Psychologin hat aber gesagt das wir wahrscheinlich eine Haushaltshilfe bekommen was auch nicht so überzeugend klingt meiner Meinung nach.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/AriZona04/1617095238259_nmmslarge__0_0_1920_1920_e95084a1f56002a4319522df875ab662.jpg?v=1617095238000)
Das JA wird sich Deine Situation zu Hause ansehen - ob Du ausreichend versorgt bist. Danach wird man weitersehen. Das wird schon alles seinen Gang gehen! Ich wünsch Dir Alles Gute!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/AshleighHoward/1568322225058_nmmslarge__64_4_457_457_5ec582fa5dfa69d3262629155140c066.jpg?v=1568322225000)
hab jetzt nicht den text in den bildern gelesen.
wenn dein vater sich keine hilfe suche möchte, denn das ist der erste schtitt und geht nicht anders, dann musst du dir hilfe suchen.
wende dich, falls vorhanden, an euren schul-sozialarbeiter, oder an den vertrauenslehrer.
die familienhilfe, caritas oder das jugedamt sind auch gute anlaufstellen.
das ist alles kostenlos und du musst dich dafür nicht schämen.
Danke für so viel Zeit und auch Hilfe, ich werde denke ich heute Abend noch eine Email ans Jugendamt in meiner Nähe schicken, und dann einfach auf eine schnellst mögliche Antwort hoffen. Viel länger halte ich das alles hier nicht mehr aus.