Vater sieht mitgenommen aus und ich mache mir Sorgen?
Mein Vater hat chronischen Husten, welcher aber schon weniger geworden ist, außerdem hat er starkes Übergewicht und schläft oft. Er arbeitet laut Vertrag 8 Stunden so wie ich nur mit dem Unterschied, dass ich nach 8 Stunden aufhöre zu arbeiten und er sitzt teilweise spät abends noch am Rechner. Ich sehe auch, dass er auf Arbeit wahnsinnig viel zu tun hat.
Ich mache mir aufgrund des Gesundheitszustandes und der Arbeitsbelastung sehr Sorgen. Er macht demnächst noch eine Ernährungskur, was ja ein Schritt in die richtige Richtung ist. Aber als ich ihn darauf angesprochen habe, dass es nicht sein kann, dass er abends noch am Rechner ist, wird er nur wieder sauer. Ich hatte ihn auch mal gebeten auf alkoholfreies Bier umzusteigen (er trinkt am Tag 1-2 Flaschen). Das will er auch nicht. Seinen Husten hatte ich auch schon thematisiert, davon will er auch nichts wissen.
Was kann man noch machen? Muss ich wirklich einfach zusehen, wie es ihm immer schlechter geht?
Von meiner Mutter lässt er sich nun auch nichts sagen. Sie sind seit 3 Jahren getrennt und sie hat einen Neuen.
3 Antworten
Hallo....
das was du beschreibst kenne ich aus eigener Erfahrung. Gewicht im Dreistelligen Bereich, 8 Stunden Arbeit und danach KO. Ich habe teilweise nur noch 5-6 Stunden Schlaf gehabt. Es ging immer weiter bergab.
Der Knackpunkt ist, man muss erkennen das man ein Problem hat. Und wenn man das erkannt hat muss man schauen woher das Problem kommt. Und wenn man weiß woher das Problem kommt geht man es an.
Ich bin derzeit auf einem guten Weg. Das Gewicht schmilzt von Woche zu Woche, ich mache ganz geringen Sport und schlafe wieder mehr.
Wenn aber kein eigener Antrieb vorhanden ist dann wird nichts passieren. Er braucht sicherlich erst einen Knall und es muss bergab gehen damit er Panik bekommt und dann wird er bereit sein was zu ändern. Bei mir war es eine Sepsis. Ich lag 4 Monate im Krankenhaus, hatte Nekrosen an den Beinen. Ich musste laufen neu lernen, Treppen steigen und Rad fahren kam ganz zum Schluss. Nachdem ich wieder laufen konnte fielen mir alle Haare aus. Das kam vom Trauma auf den Körper. Ebenso waren alle Zähne abgestorben und die mussten dann auch alle raus, so das ich ein Gebiss bekam. Noch heute nehme ich 10 Tabletten jeden Tag damit mein Körper stabil bleibt. Ausgelöst wurde die Sepsis übrigens durch einen Katzenkratzer. Nicht mal 5 mm lang. Aber dadurch das mein Körper vom Übergewicht her schon überfordert war, hatte er der Sepsis nichts mehr entgegenzusetzen.
Innerhalb von 5 Jahren habe ich sehr langsam 20 Kilo abgenommen. Und meine Ärztin hat im Februar das Problem gefunden, warum ich immer dicker wurde. Insulinresistenz. Das bedeutet, das das Zucker nicht mehr vom Insulin in die Muskeln und Zellen getragen werden wo es arbeiten kann, sondern der Zucker schwimmt im Körper umher, als Abfallprodukt wird er in der Leber zu Fett umgewandelt. Meine Ernährung habe ich im März auf Keto umgestellt und seitdem 15 Kilo abgenommen. Ich hoffe das ich bis Ende des Jahres auf 100 Kilo komme. Das wäre ein Traum. Aber der Weg ist das Ziel.
Ich wünsche deinem Vater alles Gute und dass er den Mut und die Kraft findet einen anderen Weg einzugehen.
Hast du, wie ich dir schon mal schrieb, mal auf der Seite www.Al-Anon.de gestöbert? Speziell hier: https://al-anon.de/fuer-neue/familienkrankheit/aufgewachsen-in/
Da kannst Du nichts machen. Wahrscheinlich wird er bald gesundheitliche Probleme bekommen. Das gibt ihm dann eventuell Motivation, seinen Lebensstil zu ändern