Vater, Mutter Kind - oder doch nicht?
Jeder hat ja ganz eigene Vorstellung vom Leben.
Beziehung, Zusammen ziehen, Heiraten, Kinder.
Oder eben auch nicht.
Meine persönliche Einstellung:
Beziehung? Kann, muss aber nicht. Zusammen ziehen? Ja, muss aber nicht. Heiraten? Wenn man schon zusammen zieht, kann man auch heiraten. Kinder? Viele wollen welche. Ich definitiv nicht. Deshalb hab ich mich mit 18 auch sterilisieren lassen, was ein grosser Kampf war, weil viele Ärzte der Meinung waren, ich sollte es nicht machen lassen, weil ich es mir vielleicht noch anders überlege. Mittlerweile bin ich 42. Das einzige, was ich immer noch schade finde, dass ich die Sterilisation nicht schon mit 11 machen konnte, als ich das erste mal meine Tage bekommen habe. Mir war da schon klar, dass ich niemals Kinder möchte.
Aber das ist/war meine Entscheidung. Und das Leben mit oder ohne Beziehung, zusammen leben oder alleine, Heiraten oder nicht, mit oder ohne Kinder ist ja nicht besser oder schlechter, sondern nur anders. Und alles ist gut.
Jetzt habe ich allerdings einen Mann kennen gelernt, der mit seiner Familienplanung schon abgeschlossen hat, aber 3 Kinder hat im Alter von 11, 13 und 15 Jahren. Er ist geschieden.
Das er geschieden ist, macht mir nichts aus. Die Kinder leben bei der Mutter. Regelmäßige Besuchswochenenden im den Sinne gibt es nicht. Es kommt öfter vor, dass die Kinder (auch unter der Woche spontan bei ihm übernachten, weil die Kinder das so wollen. Mal alle 3, mal nur eins. Und die 3 sind auch in einem Alter, wo sie auch ohne Eltern was unternehmen.
Im August ist er mit dem Auto nach Spanien gefahren. Der jüngste Sohn ist planmäßig sowieso mit gefahren. Die älteste Tochter ist spontan mit gefahren. Die mittlere Tochter wollte lieber bei den Freunden daheim bleiben.
Er ist ein total lieber Kerl. Die Kinder echt gut erzogen. Als sie mal ihren Papa besuchen wollten, der aber noch nicht da war, haben sie die 2 Stunden bei mir gewartet. Alles total unproblematisch.
Was mir jetzt durch den Kopf geht ist folgendes:
Kinder haben wie gesagt nie zu meiner Lebensplanung gehört. Ob das gut geht, wenn aus uns wirklich was langfristiges wird, bin ich mir nicht sicher.
Zum anderen hat die große einen Satz los gelassen, der mich zum nachdenken gebracht hat.
Sinngemäß hat sie gemeint, dass so spontane Besuche und Übernachtungen von ihnen (also den Kindern) in der Art und weisse ja jetzt dann leider nicht mehr möglich sind. Und vor allem nicht so lange (Sie sind auch während der Schulzeit oft 2 oder 3 Wochen beim Vater geblieben. Einzeln oder gemeinsam).
Ich habe ihr dann schon gesagt, dass ich das nicht möchte, dass sich für sie und ihre Geschwister groß was ändert. Sie (wirklich vernünftig) möchte aber auch, dass ihr Vater glücklich ist. Immerhin sind die Eltern ja schon seit 9 Jahren getrennt. Sie wirkte jetzt nie abweisend oder eifersüchtig mir gegenüber (auch die beiden anderen nicht). Aber es schwang eine gewisse Art von Trauer mit.
- weiss ich nicht wie ich damit umgehen soll
- müsste ich mit meinem neuen Partner darüber reden, weiß aber nicht wie.
- mir ist klar, dass seine Kinder vorrangig sind.
Er lebt seit 4 Jahren in dem Wohnkomplex wie ich und ich wusste immer, dass er Kinder hat. Daten tun wir seit 6 Monaten.
Waren jetzt so meine Gedanken. Vielleicht könnt ihr Euere Meinung dazu sagen.
3 Antworten
Was die Beziehung angeht,bist du ja recht offen.Warum das in Bezug auf Kinder nicht so ist,kann ich nicht ganz nachvollziehen.(wertfrei)
Im Prinzip sollst du ja keine Mutterrolle einnehmen oder sonstwie Verantwortung übernehmen.Vielleicht findest du ja zu einem offenen Umgang mit den Kindern.Sie sind ja schon ziemlich groß.Ähnlich wie Freunden gegenüber,die auch mal spontan vorbeikommen.
Was das Problem genau ist,findest du nur raus,wenn du ehrlich zu dir bist.Vielleicht Angst vor Verunsicherung in Bezug auf deine Entscheidung oder einfach Befremdlichkeit weil Kinder bisher komplett aus deinem Leben ausgeschlossen wurden.Oder was anderes.
Grundsätzlich würde ich erstmal alles auf mich zukommen lassen.Wenn es dir zuviel wird,kannst ja immer noch Grenzen ziehen.Du bist ja zu nichts verpflichtet und Kinder wirst jetzt auch nicht plötzlich bekommen.
Es ist ja schonmal gut, dass du genau weißt, was du willst und das Problem so gut durchblickt hast. Wie hattest du dir das mit den Kindern denn vorgestellt, als ihr angefangen habt zu daten? Dachtest du evtl. dass diese öfter bei der Mutter sind als es der Fall ist und du ihnen daher auch nichts von gemeinsame Zeit mit dem Vater "klaust"?
Manchmal treffen wir, ohne das bewusst zu tun, Annahmen über eine Situation oder deren zukünftige Entwicklung und gehen dann mit einer bestimmten Erwartung da rein. Dann ist man schnell mal irritiert, wenn sich herausstellt, dass diese Erwartung nicht erfüllt werden kann und sich der Plan für die Zukunft, den man im Geiste gemacht hat, wieder ändert, und das auch noch auf eine Weise, die einem erstmal gar nicht gut gefällt.
Die Frage, wie es weitergehen soll, hängt also überwiegend davon ab, wie flexibel du mit deiner Lebensplanung bist. Wie du schon sagst, sollten die Kinder Vorrang haben, d.h. die friedlichste und für die Kinder vorteilhafteste Lösung wäre das, was du auch schon geäußert hast, nämlich, dass sich bzgl. der Besuche des Vaters nichts ändert. Du musst dich im Grunde also nur fragen, ob dir die Beziehung zu diesem Mann wichtig genug ist, um diesen Umstand zumindest tolerieren zu können.
Du scheinst, was das Thema Kinder haben angeht, sehr entschieden an deinem Beschluss festzuhalten, dass das für dich nicht infrage kommt. Wenn deine Einstellung da so eindeutig ist, meinst du, die Beziehung kann dich auf lange Sicht dann überhaupt glücklich machen? Oder riskierst du, unbeabsichtigt nach und nach immer mehr Unmut gegenüber deinem Partner und den Kindern zu entwickeln, da durch sie jetzt zeitweise ein Familienleben hast, das du gar nicht willst?
Und was jetzt die langfristige Planung angeht: Die Kinder sind ja schon etwas älter, d.h. wenn du dir vorstellen könntest, mit diesem Mann den Rest deines Lebens zu verbringen, dann sind die (maximal) 10 Jahre, die die Kinder noch nicht ihre eigene Wohnung haben, gar nicht mehr so lange.
Zu 2.: Warte mit dem Gespräch lieber noch etwas ab, bis du selber etwas sicherer bist, wie du zu dem Ganzen stehst. Sonst fehlt ja die nötige Grundlage für's Gespräch und man verunsichert sich nur gegenseitig.
Getrennt von der Mutter zu sein und eine neue Frau im Leben zu haben sind zweierlei Dinge. Daran müssen sich di Kinder auch erst einmal gewöhnen. Ihr lernt euch noch kennen, fühlt euch beide noch nicht zu 100% wohl miteinander. Alles ganz normal, ihr tastet euch ran.
Auch wenn die Kinder dich mögen, dann ist dennoch eine gewisse Verunsicherung da. Es verändert sich ja auch was, wenn auch erst in der Zukunft.
Du musst für dich ausmachen, ob du das kannst wenn die Kinder sehr oft bei euch sind und mit euch oder nur deinem Partner/ihrem Vater Zeit verbringen. Dann musst du dir aber auch Mühe geben.
Dann trenn dich von ihm, wenn du das nicht akzeptieren kannst. Entweder du bist dir sicher, dass du das akzeptierst und mit ihm und den Kindern zusammen erlebst oder nicht. Ein Mann mit Kinder muss eine Sicherheit haben und nicht jemanden, der schwankt.
Das ist mir schon klar. Das Ding ist ja aber, dass ich alles getan habe, um keine Kinder zu bekommen. Und so nett und wohlerzogen die drei auch sind (und akzeptieren Mich ja auch, kennen uns ja auch).
Das Ding ist ja, das ich ja quasi (auch wenn ich mich nicht als ihr Mutterersatz sehe) wir trotzdem zeitweise (aber regelmäßig) ein Familienleben mit Kindern hätten. Etwas, was ich so nie wollte.