Vater dement, evtl. Alzheimer - wie helfen?
Ich beschreibe hier die Situation meines Lebensgefährten und versuche mich so kurz wie möglich zu fassen. Danke im voraus für hilfreiche Ratschläge.
Sein Vater 83 Jahre, körperlich noch recht fit, wohnt alleine in 3-Zi-Wohnung und hält diese sauber und ordentlich. Psychisch oft lustlos, mag nicht aufstehen.
Extreme Vergesslichkeit, dies fällt auch bei Hausarzt, Bank, Apotheke, Nachbarn etc. auf. Er ruft teilweise 20 Mal wegen der gleichen Sache an und wundert sich, warum die Leute so "garstig" zu ihm sind. Er bestellt z.B. Essen auf Rädern, storniert wieder, bestellt wieder .... und meckert dann, wenn er nichts zum Essen bekommt.
Bis vor kurzem ist er noch Auto gefahren, dann hatte er sich entschlossen das Auto zu verkaufen. Doch nicht, verkaufen, nein, ja, nein ... Dann hat er das Auto (zum Glück nur) gegen die Wand der Tiefgarage gefahren. Nicht mehr fahrbereit. Verkauft. Seither ruft er alle paar Tage an - entweder sein Auto sei aus der Tiefgarage verschwunden oder er will sein Auto verkaufen oder er weiß nicht mehr in welcher Werkstatt sein Auto ist.
Mein Lebensgefährte versucht (neben Beruf, Nebenjob, Kindern und Fernbeziehung) sich etwas um ihm zu kümmern. Mal zusammen einkaufen gehen, zum Arzt oder zur Bank begleiten ...
Auf Anregung des Hausarztes war er nun bei einem Neurologen. Dieser hat die Verdachtsdiagnose Alzheimer gestellt. Es soll ein CT stattfinden und dann weitere Termine. Mein LG hat CT Termin vereinbart und wollte ihn dort hin begleiten. An diesem Tag hatte der Vater aber "keine Zeit" - also Termin abgesagt und neuen vereinbart. Auch dieser 2. Termin scheiterte, weil er sich so krank fühlt und nicht aus dem Bett kommt. Er versteht auch gar nicht, warum diese Untersuchung sein muss.
Mein Lebensgefährte wohnt - je nach Verkehr - 30-45 Minuten entfernt. Es gibt noch einen Bruder, der aber 200 km entfernt wohnt und sich nicht kümmern kann/will.
Was kann man tun?
3 Antworten
Der erste Weg sollte zum Hausarzt führen.
In Absprache kann dann von dort eine Überweisung zu einem Neurologen oder einer PIA (Psychiatrische Institutsambulanz/ Gerontopsychiatrie) zur weiteren Diagnostik erfolgen.
Hast Du Vollmachten für Deinen Vater (notarlielle Bankvollmacht, Patientenverfügung etc.)?
Falls nicht: beim örtlichen Amtsgericht eine Betreuung für Deinen Vater anregen. Die bekommst als Sohn vorrangig Du. Sie ermöglicht Dir, mit den Ärzten zu sprechen, aber auch Dinge wie einen Heimplatz oder Antragsstellungen in Vertretung zu organisieren.
Dritter Schritt: einen Pflegegrad für Deinen Vater beantragen. Dann einen Pflegedienst installieren + hauswirtschaftliche Unterstützung.
Vierter Schritt: Sieh Dich nach Heimen um, die auf Demenzerkrankungen spezialisiert sind, und lass Deinen Vater dort auf die Warteliste setzen.
Falls Du bei der Suche nach einem solchen Heim Hilfe benötigst, ruf bei der Stadt/ Gemeinde an und frag dort beim Gesundheitsamt nach. Die können Dich zu einer Stelle verbinden, die in diesem Bereich berät.
Erstmal die Diagnose bekommen. Wenn es so schlimm ist, würde ich überlegen, ob nicht die Betreuung in einem dementendorf die richtige Lösung ist. Er wird irgendwann jemand brauchen, der schnell und häufig sich um ihn kümmert. Ihr könnt es ja anscheinend nicht leisten
Zum Arzt muss er damit er eine Diagnose bekommt. Zur Not hole ihn einfach ab und fahre mit ihm los ohne ihm erstmal genau zu sagen wohin es geht.
Oder du umgehst den Schritt und lässt jemanden zu dir kommen der die Pflegestufe bei ihm fest stellt.
Bei dem Symptomen ist e schon gefährlich dass er alleine lebt...