Unterschiedliche Stammbäume und mtDNA?
Ich habe folgende Frage, ebenfalls aus dem Biounterricht: Bei einem Stammbaum wird die gesamte mtDNA (mitochondrionale DNA) genutzt (Abbildung). Bei einem anderen Stammbaum verwendete man nur bestimmte Bereiche der mtDNA, wodurch man davon ausgeht, dass die Positionen von Leopard und Schneeleopard in der Abbildung vertauscht sind.
Meine Fragen: 1. Welche unterschiedlichen Aussagen treffen die beiden Stammbäume?
2. Wodurch kommen die unterschiedlichen Stammbäume zustande und welcher ist aussagekräftiger?
entschuldigt die schlechte Qualität und danke im Voraus
1 Antwort
Frage 1 kannst du bestimmt selbt beantworten. Vertausche doch einfach die Positionen von Leopard und Irbis im Stammbaum und schau, was sich dadurch ändert. Kleiner Tip: schau mal, was der Löwe im Stammbaum damit zu tun haben könnte.
Frage 2: Nicht alle Bereiche der mitochondrialen DNA evolvieren gleich schnell. Manche Bereiche codieren für ein Gen und verändern sich über die Zeit nur wenig. Man sagt, dass ein solcher Bereich hochkonserviert ist. Andere Bereiche wie der mitochondriale d-loop aus der Kontrollregion der mtDNA codieren nicht für ein Gen und mutieren deshalb extrem schnell. Hinzu kommt, dass die mitochondrialen Enzyme, die die DNA verfielfältigen, keine Proffreading-Funktion haben wie die der Kern-DNA - Kopierfehler werden dadurch "übersehen".
Grundsätzlich sind beide Methoden, der Vergleich einzelner Gene oder des gesamten Mitogenoms, interessant. Welche aussagekräftiger ist, hängt stark von der Fragestellung ab. Will man einzelne Populationen unterscheiden, sollte man möglichst auf geringer Ebene auflösen und damit auch die schnell evolvierenden Bereiche in die Analyse einschließen. Bei größeren Gruppen (z. B. einer Verwandtschaftsanalyse der einzelnen Raubtiergruppen untereinander) sollte man Abschnitte wählen, die lansamer evolvieren.