Unterschiede zwischen Plan/Verwaltungswirtschaft, Sozialer Marktwirtschaft, Freie Marktwirtschaft anhand der Ordnungsformen?

2 Antworten

In der Freien Marktwirtschaft (auch engl. "unhampered market" also "unbehinderter Markt") tauschen die Menschen ihre Güter im freiwilligen (und freien) Tausch miteinander aus. Es herrscht Privateigentum an den Produktionsmitteln und anderen knappen physischen Gütern, sodass jeder mit dem Eigenem "machen kann, was er will", das äußert sich in der Freien Produktion und im Freien Handel. Folglich bilden sich Marktpreise und eine effiziente Arbeitsteilung aus, um die Bedürfnisse der Konsumenten optimal zu befriedigen. Essenziell für das Bestehen einer Freie Marktwirtschaft ist, dass jegliche Aggressionen gegen die individuellen Eigentumsrechte nicht geduldet, bekämpft oder sogar unterbunden werden.

In einer Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft), oder auch Gemeinwirtschaft bzw. Sozialismus genannt, besteht kein gültiges (de facto) Sondereigentum an dem Produktionsmittel, im Gegenteil, es gilt Staatseigentum (bzw. Gemeineigentum). Gemeint ist eine unfreie Produktion und ein unfreier Handel, denn diese (Produktion und Handel) werden nicht durch individuelle Entscheidungen getroffen, sondern vom Staat, einer einzigen Entität, gelenkt. Es entstehen keine Marktpreise, weswegen wirtschaftliche Kalkulation und somit rationale Produktion unmöglich wird: Die Folgen sind eine desaströse und fragile Wirtschaft, die außerdem häufig die Interessen bestimmter Herrschergruppen den Interessen der individuellen Konsumenten vorzieht.

Die soziale Marktwirtschaft, das heißt der Interventionismus (auch gelenkte Wirtschaft genannt) versucht hierbei einen Mittelweg zwischen der Freien Marktwirtschaft und der Gemeinwirtschaft zu bilden. Gewisse Sektoren der Wirtschaft werden verstaatlicht, das Eigentum wird nicht völlig abgeschafft, sondern reglementiert (es verliert seinen "privat" Status). Die Preise werden teilweise auf dem Markt gebildet, und andererseits durch Kontrollen des Staates gefestigt. Darunter zählen auch Lohngrenzen, also so etwas wie Mindestlöhne und Maximallöhne. Die Produktion ist zum Teil frei, aber es werden gewisse Bedingungen gesetzt, an die sich Produzenten halten müssen. Es gibt Lizenzen und Patente, die Wettbewerber vom Markt halten. Es werden Steuern erhoben, Zölle gegen den freien Handel genommen und Inflation betrieben, der Kauf mancher Dienstleistungen ist freiwillig, anderer nicht. Es werden privatwirtschaftliche Industriezweige subventioniert, andere sanktioniert. Der Interventionismus ist eine Art indirekte Kontrolle der Wirtschaft, die sich von moderat bis zu einem strengen de facto Sozialismus erstrecken kann. Die Folge ist, dass die Bedürfnisse der Konsumenten suboptimal befriedigt werden, an vielen Ecken geschieht Misswirtschaft, die Arbeitsteilung und der Wettbewerb werden behindert. Unternehmen zentralisieren sich zu Konzernen, Boom und Bust Zyklen folgen auf Inflation, Nachfrage oder Angebotsüberhänge bzw. Knappheiten entstehen bei Preisreglementierungen. Das Eigentumsrecht wird nicht wirklich ernst genommen, sondern ist den Interessen des Staates unterworfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Österreichische Schule der Nationalökonomie