Unterschiede Canon EF 70-200mm?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Den Versionen ohne IS fehlt neben der "Verwackelbremse" auch noch die Abdichtung gegen Wasser und Staub.

Der IS ist eine feine Sache. Aber wenn Du fast ausschließlich z.B. Sportfotos machen moechtest waere er gut entbehrlich, da ja kurze Belichtungszeiten benutzt werden. Fuer die allermeisten Einsaetze duerfte die Blende 4,0 ausreichen. Bedenke, dass die 2,8er Objektive ca 1,5kg auf die Waage bringen. Die wollen geschleppt und gehalten werden. Wer sie bei Sportevents benutzt und im "Anschlag" halten will, ist mit einem Einbeinstativ gut beraten.

Der Bildstabi bringt bei unbewegtem Motiv und durchschnittlichem Fotografen 3-4 Stufen Belichtungswert. Solltest Du also bei 200mm und Blende 4,0 normalerweise mindestens 1/300sec belichten, koennte Dir der Stabi im guenstigsten Fall bei weniger Licht noch bei 1/30sec (und Blende 4,0) zu einem brauchbaren Bild verhelfen. Oder  bei gleichen Lichtverhaeltnissen Blende 11.

Die optische Qualitaet ist bei allen 70-200mm Objektiven sehr hoch, gleichgueltig ob sie von Sigma, Tamron (2,8) oder Tokina (4,0) Canon (4,0 und 2,8) kommen. Unterschiede gibt es eher bei den Drehrichtungen der Zoom- und Fokusringe, Naheinstellgrenze, der Abdichtung, der Fokusgeschwindigkeit und der Serienstreuung, vielleicht auch noch in der Farbanmutung und dem Bokeh.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Sieh doch mal, ob Du ggfs. ein STM-Objektiv finden kannst. Die USM-Technologie ist meiner Ansicht nach noch nicht ausgereift. Der Ultraschallantrieb verstellt sich dann automatisch, wenn Du das Objektiv beispielsweise auf dem Stativ nach vorne neigst. Ist bei meinem Zoomobjektiv so und habe ich auch in zahlreichen Foren-Beiträgen als monierten Punkt gefunden. Mit einem STM passiert das nicht (Schrittmotor).

man kann in etwa sagen, dass dir das jeweils 1 Blende bringt, du hast also beim 2.8 IS gegenüber dem 4.0 ohne IS 2 Blenden "Vorteil", kannst also mit einer 4 mal kürzeren Belichtungszeit arbeiten, was (vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen) den Unterschied zwischen einem verwackelten und einem scharfen Bild ausmachen kann.

Zudem hat die offenere 2.8er Blende natürlich eine bessere Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund

Das 2.8er IS ist ausserdem auch insgesamt einen Ticken "besser" konstruiert und liefert schärfere Bilder


Mich12  17.03.2015, 10:59

Sehr gute Antwort!

beBerlin 
Beitragsersteller
 17.03.2015, 10:53

Danke, 

und dann würde mich interessieren wie viele Blenden ich gegenüber dem Sigma AF 18-200mm f/3.5-6.3 sparen kann. Dies ist nämlich mein aktuelles. Damit habe ich angefangen. 

ghost40  17.03.2015, 11:20
@beBerlin

Das kannst du gar nicht direkt vergleichen. Dein sog. Reiseobjektiv kannst du bei Offenblende vergessen, die f3,5 hättest du sowieso nur 18mm und da musst du auf mindestens f5,6 abblenden um ein halbwegs annehmbares Bild zu erhalten. Am anderen Ende hast du bei 200mm f6,3 als Offenblende und musst mindestens auf f8 abblenden. Die beiden L haben durchgängig f2,8 bzw f4 und machen selbst bei Offenblende schon knackscharfe Bilder. Die Auflösung der Linsen kannst du mit dem Sigma gar nicht vergleichen.

GammaFoto  17.03.2015, 11:32
@beBerlin

du musst ja von den 6.3 bei 200mm ausgehen. Das wäre gegenüber dem 2.8 IS dann 3 1/3 Blenden die du dank 2.8 und IS gewinnen kannst. Du kannst also da, wo du mit deinem Objektiv 1/100 belichtet hast mit einem 2.8 IS mit 1/1000 belichten!