Unterschiede bein Reiten Hanniveranisches- Englisches Reithalfter
Im Moment reite ich unsere 7 jährige Islandstute quf hannoveranische Trense, möchte aber nun, da der Stirnriemen zu eng sitzt ein neues kaufen. Ich habe ausserdem gehört das das englosche Reithqlfter ohne Sperrriemen pferdefreundlicher sein soll, allerdings auch mit viel weniger Einwirkung. Was sind wirklich die Unterschiede?
5 Antworten
Ich bevorzuge die variante Hannoveranisches Reithalfter. (Ich mag die Verschnallung und Abpolsterung des Nasenriemens einfach gerne. Allerdings nehme ich den Sperriemen raus. Einen Sperriemen braucht man eigentlich nicht.
(Auch wenn man immer wieder Aussagen und Argumente wie " mein Pferd streckt sonst die Zunge raus", "Mein Pferd beißt auf das Gebiß" oder "Mein Pfer sperrt sonst sein Maul auf" für die Nutzung eines Sperriemens hört. Die Ursache für ein solches Verhalten des Pferdes liegt meistens in einer zu harten Reiterhand. Man sollte die Ursache für oben genanntes Verhalten lieber bekämpfen, als deren Auswirkungen zu verstecken). Ursprüngliche wurde der Sperriemen für den Militärischen Nutzen Entwicklung und diente dazu, dass bei einem Sturz des Reiters, durch das Festhalten am Zügel, dem Pferd nicht der Kiefer gebrochen oder ausgerengt wurde.
Du solltest dir deine Trense danach aussuchen, wie diese passt und welche Verschnallung du bevorzugst. (Wenn du den Sperrimen weg lässt - es gibt auch englische Reithalfter mit Sperriemen- unterscheiden sich die Trensen lediglich in der Verschnallung der Nasenriemen.)
Also wenn nur der Stirnriemen zu eng ist musst du nicht zwangsläufig eine neue Trense kaufen. Im Pferdesportfachgeschäft gibt es auch lose Stirnriemen zu kaufen. Nur so als Tipp :).
Das hannoversche Reithalfter ist besonders geeignet für Pferde mit eher langem und geradem Kopf oder dem bei früheren Hannoveranern oft anzutreffenden leichten Ramskopf, vor allem aber für solche mit einer langen Maulspalte. Bei kurzen und/oder keilförmigen Köpfen und vor allem solchen mit kurzer Maulspalte kann eine korrekte Verschnallung hingegen schwierig werden, dann ist ein anderes Reithalfter vorzuziehen. Verschnallt wird das Hannoversche Reithalfter so, dass der Nasenriemen auf dem knöchernen Teil der Nase zum Liegen kommt, d. h. mindestens vier bis fünf Finger breit oberhalb der Nüstern. Er wird über den Gebissringen in der Kinngrube verschnallt, so dass noch locker zwei Finger darunter Platz haben. Wird das Reithalfter zu eng verschnallt, so kehrt sich die Wirkung ins Gegenteil um. Das Pferd kommt nicht mehr richtig zum Kauen, kann folglich das Gebiss nicht mehr annehmen und die Reiterhilfen kommen nicht mehr zum Pferd durch.
Das Englische Reithalfter hat aber eigentlich keinen Sperrriemen. In Deutschland gibt es die auch fast nur noch unter der Kandare, selten als alleinige Zäumung. Du meinst wahrscheindlich das Schwedische bzw. das Kombinierte Reithalfter. Sofern der Sperrriemen nicht zu fest verschnallt wird ist es völlig in Ordnung.
Bei der hannoverschen Trense sitzt der Sperrriemen unterhalb des Gebisses und verhindert so zum einen das Öffnen des Mauls und zum anderen wird das Gebiss sehr stark im Maul fixiert. Das bewirkt, daß bei einer Aktion am Zügel diese sehr direkt auf Maulwinkel und unteren Kieferknochen des Pferdes wirken und zudem noch eine seitliche Zugeinwirkung direkt übertragen wird, da das Gebiss nicht seitlich aus dem Maul gezogen werden kann.
Beim englischen Reithalfter ohne Sperrriemen ist die Maulöffnung wesentlich weniger beeinträchtigt, das Pferd kann also auch das Maul aufsperren und sich ggf. auf dem Gebiss festbeißen, es kann aber auch besser "kauen". Zudem würdest Du bei ruppigen Zügeleinwirkungen das Gebiss seitlich aus dem Maul ziehen können. Letztlich ist die reiterliche Einwirkung mit diesem Reithalfter weniger direkt und kann weniger Schaden anrichten, ist m.E. für das Pferd viel angenehmer.
Nicht das Gebiss ist es, was die Pferdefreundlichkeit ausmacht, sondern die Hand die den Zügel führt.
Die Kopfstücke mit Sperrriemen sind für die Turnierreiter, die das Pferd nicht ordentlich ausgebildet haben und den Punktabzug wegen des Mauaufsperrens nicht haben wollen...
Mal ernsthaft; der Sperrriemen wird eigentlich nur dann verwendet, wenn das Pferd die Zügelhilfe nicht annehmen will oder kann. Meist hängt das nicht-wollen und das nicht-können zusammen. In der Regel ist die Ursache ein ungenügend gedehntes Nackenband.
Je weniger Dein Pferd eingeengt wird, um so leichter kann man erkennen, ob es den Ausbildungsstand wirklich erreicht hat oder nicht. Bleibt das Maul zu, dann ist der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter reell.
Wenn ich ab und zu mal englisch reite, dann löse ich als erstes Kinn- und Sperrriemen. Einerseits, weil es in den meisten Fällen zu eng verschnallt ist, andererseits um die Rückmeldung vom Pferd sofort zu bekommen. In der Regel fühlen sich die Pferde auch schlagartig wohler und absolvieren die Trainingseinheit mit mehr Elan (das kann allerdings auch an der feinen Zügelführung liegen).
LG Calimero
Dass der Stirnriemen zu eng sitzt hat nicht mit dem Reithalfter zu tun - ist ihr wohl einfach zu klein!