Unterschied zwischen Hochdeutsch und Umgangssprache?

2 Antworten

Unter dem Begriff Hochdeutsch wird meistens die Standardsprache verstanden. Das ist eine konventionelle Sprachform, also eine Sprachform, auf die man sich festgelegt hat und die als Ideal gilt. Es gibt ganz verschiedene Umgangssprachen. Sie sind jeweils der Standardsprache sehr nahe, unterscheiden sich aber durch den jeweiligen Akzent und ein wenig auch durch grammatikalische, lexikalische und syntaktische Besonderheiten.

Hochdeutsch und Umgangssprache sind nicht vergleichbar. Vergleichbar sind nur Schriftsprache und Umgangssprache.

Schriftsprache ist ausgefeilter und hat längere Sätze, die sich auch in Haupt- und Nebensätze untergliedern. Die Umgangssprache lebt hingegen wesentlich mehr von der Sprachmelodie. Fragen beispielsweise können ganz anders formuliert werden.

Umgangssprache wird auch überwiegend im Bereich der direkten Kommunikation eingesetzt, also im Gespräch. Je weniger formell das ist, desto weiter entfernt sich die Umgangssprache von der Schriftsprache.

Eine Rede beispielsweise liegt in etwa in der Mitte. Reden, die in Schriftsprache oder gar in literarischer Sprache gehalten werden, sind nur schwer zu verfolgen, weil man gesprochene Sätze im Gegensatz zu einem Schriftstück nicht nachlesen kann. Sie müssen beim ersten Mal verstanden werden.

Aus diesem Grund bildet die Umgangssprache auch viel kürzere Sätze und kann wichtige Teile durch Betonung hervorheben.

In der vereinfachten Umgangssprache wie beispielsweise in vielen Dialekten oder Soziolekten wird auch das Präteritum oft durch das Perfekt ersetzt. Beispiel: "ich habe zu Weihnachten Plätzchen gebacken" anstelle von "ich buk Plätzchen für das Weihnachtsfest".

Auch das Futur oder Zeitformen wie das Futur exakt oder das Plusquamperfekt kommen in der Umgangssprache kaum vor oder werden "falsch" verwendet. Beispiel: "Wo kommst du gerade her?". "Ich war im Schwimmbad gewesen."