Unterschied zwischen fehlender Vaterfigur und Mutterfigur?

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Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen dem die Mutterfigur fehlte und einem dem die Vaterfigur fehlt.

Mir fehlte beides, den Vater hat der Opa ersetzt, bei dem ich wohnte und der das Sorgerecht hatte. Es fehlte mir aber an nichts - das einzige "Problem" war, dass ich als Jugendlicher oft sehr barsch zu Lehrerinnen war, die in etwa so alt wie meine Mutter waren und mit Frauen des Alters oft Probleme hatte - als Erwachsener sage ich, dass ich wahrscheinlich Angst hatte, von denen auch im Stich gelassen bzw. benachteiligt und verletzt zu werden. Oder wollte ich deren Aufmerksamkeit haben? Eventuell war so schroffes Altherren-Verhalten, das Opas Freunde (vor allem ein schrulliger Diplom-Ingenieur) und mein Großonkel, der mit seiner aneckenden Art auch sehr erfolgreich war, mir vormachten, mein eigener Weg, diese zu bekommen.

Ein Mobber war ich jedoch nicht und wurde auch nicht gemobbt. Meine Realschule war ein übler Mobbingherd, aber mich haben sie irgendwie in Ruhe gelassen bzw. es gab als mal dumme Sprüche, aber das war harmlos im Vergleich zu dem, was manche über Jahre hinweg an Demütigungen und infamsten Intrigen erlitten und ich habe es auch nicht als Mobbing aufgefasst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine sehr interessante Frage!!!

Ein "Mensch" ist entweder Mann oder Frau (auch "Diverse" sind von einem der beiden mehr oder weniger geprägt). Es gibt also 4 Möglichkeiten.

Ein MÄDCHEN, das ohne Vaterfigur aufwächst, fühlt sich von Männern von vorn herein verletzt, nicht gesehen oder abgelehnt oder sie nimmt Männer nicht ernst, lässt sie nicht an sich ran. Sie hat entweder dramatische, konfliktreiche Männerbeziehungen, klammert oder sie kann sich nicht binden, bleibt allein oder sie wechselt die Männer "wie die Hemden" (promiskuitiv).

Ein MÄDCHEN, das ohne Mutterfigur aufwuchs, fühlt sich entweder von den Frauen (genau wie von ihrer Mutter) hintergangen, im Stich gelassen und reagiert allzu schnell gekränkt oder sie fühlt sich von Frauen übersehen, nicht ernst genommen. Sie solidarisiert sich mit Männern, sie sind ihre besseren Freunde, meist ohne dass es um Sex geht.

Ein JUNGE, der ohne Vaterfigur (also auch ohne Ersatzvater) aufwuchs, dem fehlte das männliche Vorbild. Er ist entweder immer latent sauer auf Männer, fühlt sich von ihnen allzu leicht verletzt, fühlt sich von ihnen nicht gesehen und/oder er nimmt sie nicht ernst und er solidarisiert sich mehr mit den Frauen, fühlt sich ihnen zugehörig. Er hat evtl. viele Frauenfreundschaften vorwiegend ohne erotische Spannung.

Ein JUNGE, der ohne Mutterfigur (oder Ersatzmutter) aufwuchs, ist wiederum (unbewusst) auf die Frauen sauer oder nimmt sie nicht ernst, seine hetero-Beziehungen sind zerbrechlich und konfliktreich und/oder er ist extrem anhänglich oder er kann sich schwer an eine Frau binden, bleibt unverbindlich oder ist untreu (promiskuitiv).

Jetzt noch eine Hypothese von mir: Beide, also Mädchen wie Jungs, die ohne eine stillende, nährende Mutter aufwuchsen, können eine Esstörung entwickeln und kämpfen dauernd mit ihrem Gewicht (zu dünn oder zu dick). Sie können auch in ihrer Sexualität gehemmt oder sehr freizügig werden. Letzteres trifft aber vermutlich mehr auf Jungs zu.

Kurz pauschal kan ma sagen das die Mutter für die umsorge steht und der Vater für das wagen, das kalkulierte Risiko

ich kenne keine Untersuchung darüber, so dass mir die nötigen Daten fehlen, um die Frage zu beantworten.

Beispielsweise, wird ein Mensch mit fehlender Mutterrolle eher zum Mobber, da ihm die fehlende Empathie fehlt und wird der Mensch dem die Vaterfigur fehlt eher zum Mobbingopfer.

Kaum. Warum sollte einem Mensch mit fehlender Mutter die Empathie fehlen. NIcht nur Mütter sind für die Empathie zuständig. Und es gibt durchaus Mütter, denen jegliche Empathie fehlt, und es gibt Väter, die sehr empathisch sind.

Ob jemand zum Mobber oder zum MObbingopfer wird, ist IMMER multidimensional zu erklären, hat also IMMER viele Ursachen, die ineinandergreifen. Es gibt im Seelischen nie nur eine einzige Ursache. Der Mensch ist kein Gegenstand der Physik.