Unterschied von Gründer- & Flaschenhalsefeckt?
Hi
Wie ich das verstanden habe ist es so:
Flachenhals: Dezimierung einer Population auf wenige Individuen durch a) den Tod der anderen oder b) die Isolation der genannten Individuen vom Rest -> veränderte Verhältnisse im Genpool (verlust von Allen, vorher seltene nun häufig und können sich durchsetzen, …)-> ggf. neue Art
Gründer: Kleiner Teil einer Population wird isoliert-> veränderte Gensequenz -> ggf. neue Art
… das würde bedeuten Gründer ist eine Version vom Flaschenhals… Aber das scheint auch nicht zu stimmen… help TwT
Lg
Ayato
2 Antworten
Beides sind Formen der Gendrift. Vom genetischen Flaschenhals spricht spricht man, wenn eine Population stark dezimiert wird, z. B. durch Ausbreitung einer Krankheit, eine Naturkatastrophe oder auch durch anthropogene Einflüsse wie z. B. eine starke Bejagung. Vom ursprünglichen Genpool bleibt nach dem Flaschenhalsereignis nur noch ein Bruchteil übrig, die genetische Variabilität der geschrumpften Population ist somit viel kleiner und auch die Häufigkeit (Allelfrequenz) der Allele wird sich verändert haben. Sie hängt dann davon ab, welche Individuen das Flaschenhalsereignis zufällig überlebt haben. Wenn z. B. ein Individuum ein ursprünglich sehr seltenes Allel trägt, ist dessen Frequenz nun sehr viel größer. Es kann in der Population nun wegen der begrenzten Möglichkeiten an Fortpflanzungspartnern auch dann fixiert werden, wenn es eigentlich ein "nachteiliges" Allel ist.
Vom Gründereffekt spricht man, wenn ein Teil einer Population eine neue Population begründet. Das kann geschehen durch Abwanderung und Neubesiedlung eines von der PlPopulation bislang unbesiedelten Gebiets oder indem eine Teilpopulation zufällig von der restlichen Population isoliert wird. Klassisches Beispiel ist die Besiedlung einer Insel durch einige Individuen einer Vogelart vom Festland. So geschehen z. B. bei den Galápagos-Finken. Auch beim Gründereffekt repräsentiert der Genpool der Gründerpopulation nur einen Ausschnitt des ursprünglichen Genpools, ist also in seiner Variabilität eingeschränkt. Die "neue" Vogelpopulation auf der Insel ist also genetisch viel weniger variabel als die Population auf dem Festland. Natürlich kann auch die Variabilität der Festlandspopulation im Vergleich zur ursprünglichen Population verringert sein. Denn es ist möglich, dass mit der Gründerpopulation ein (seltenes) Allel auf die Insel gelangte, dass nun in der verbliebenen Festlandspopulation fehlt.
Gemeinsamkeiten: beides sind Subtypen von dem Gendrift und werden durch ein Naturereignis ausgelöst.
Unterschiede: Bei dem Gründereffekt bleiben Allele vorhanden, sie sind nur anders in den Populationen aufgeteilt. Während beim Flaschenhalseffekt Allele effektiv verloren gehen.