Unser Gott wird großzügig vergeben (Jes. 55:7)?
Ist das eine Art Persilschein?
9 Antworten
Hallo gromio,
auf keinen Fall ist die Vergebung Gottes keine Art Persilschein! So großzügig Gott auch im Hinblick auf unsere Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit ist, sollte man eines jedoch nicht übersehen: Die Sündenvergebung ist kein Automatismus! Gott durchschaut, inwieweit es jemandem wirklich ernst damit ist, die Sünde zu meiden. Auch sieht er, ob die Reue einer Person echt ist, also von Herzen kommt.
Ein biblisches Beispiel einer Person, die echte Reue empfand, ist der König David. Nachdem er Ehebruch mit der schönen Bathseba begangen hatte und ihm die Tragweite seiner Schuld bewusst wurde, schlug sein Gewissen und er verspürte eine große innere Last. Er selbst schrieb in einem Psalm darüber:
" Solange ich schwieg, war mein Körper ausgelaugt, weil ich den ganzen Tag stöhnte. Denn Tag und Nacht lastete deine Hand schwer auf mir. Meine Kraft schwand wie Wasser, das in der trockenen Sommerhitze verdunstet" (Psalm 32:3,4).
David beließ es jedoch nicht dabei, sondern er tat auch etwas. Er schreibt weiter:
"Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt" (Psalm 32:5)
Dieses Beispiel zeigt, was sich im Fall echter Reue im Inneren einer Person abspielt. Es zeigt aber auch, dass damit in Verbindung ein Bekenntnis vor Gott abgelegt werden muss. Wer sich bewusst ist, dass er gegen Gott gesündigt hat, sollte den inneren Drang verspüren, Gott um Vergebung zu bitten. Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit ist, ist noch ein weiterer Schritt nötig. Dazu schreibt die Bibel:
"Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden" (Apostelgeschichte 3:19).
Echter Reue folgt also die Umkehr, d.h. man wird alles tun, um künftig den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Umkehr heißt auch, dass man sich innerlich von der Sünde, die man begangen hat, abkehrt und den festen Entschluss fasst, die Sünde fortan zu meiden.
Es findet somit ein innerer Umwandlungsprozess statt, der dazu führt, dass man aus Überzeugung der biblischen Aufforderung nachkommt:
"Hasst das Böse, und liebt das Gute" (Amos 4:15).
Es geht also darum eine Abneigung gegen die begangene Sünde zu entwickeln. Das ist sicher nicht leicht aber auch nicht unmöglich.
Selbst wenn man die Sünde hasst, ist das noch keine Garantie dafür, dass man nicht doch wieder schwach wird und die gleiche Sünde wieder begeht. Was kannst Du tun, um nicht, wie die Bibel es ausdrückt, "Sklave der Sünde" zu werden (Johannes 8:22)?
Dazu möchte ich noch einmal auf den bereits erwähnten König David zurückkommen. Wie gesagt, tat es ihm sehr leid, mit der Frau eines anderen Ehebruch begangen zu haben. In einem schwachen Moment hatte er seinen sündhaften Begierden nachgegeben. Damit ihm ein ähnlicher Fehler nicht noch einmal passierte, betete er:
"Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott, und leg einen neuen, einen festen Geist in mich" (Psalm 51:10).
David bat Gott also darum, künftig die innere Kraft dazu zu haben, sie Sünde zu meiden. Er wünschte sich eine feste und kompromisslose innere Haltung.
All das zeigt, dass Vergebung vor allem von einem abhängt: von echter und tiefer innerer Reue!
LG Philipp
Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als ein zweischneidiges Schwert und dringt durch, bis dass es scheidet Körper und Geist, auch Mark und Bein und ist eine Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
Und keine Kreatur ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen des Herrn, dem wir Rechenschaft geben müssen. (Hebräer 4, 12).
Ich weiss nicht, welche Bibelübersetzung du benutzt, aber ich habe keine gefunden, in der das steht. In der Zürcher Bibel zum Beispiel heisst es:
"Der Frevler verlasse seinen Weg und der Mann des Unheils seine Gedanken, und zum HERRN kehre er zurück, dann wird dieser sich seiner erbarmen, zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung".
Es ist also erst eine Umkehr nötig und erst dann kann man auf Vergebung hoffen. Von Persilschein kann keine Rede sein.
Nein ist es nicht. Vermessen auf Gottes Barmherzigkeit sündigen hat viele Menschen in die Hölle gebracht. Gott ist barmherzig aber auch gerecht. Man erlangt Vergebung für die Sünden aber nur wenn man sie will. Buße bedingt eine echte Abkehr von der Sünde sonst ist es keine Buße.
Nein,
es gibt Bedingungen (Jes.55,6-7; Mt.19,17).