Ungleiche dioden in Serie schalten?
Kann ich z.b. eine 400v und eine 1000v diode in Serie schalten, also teilt sich die Spannung richtig auf, sodass ich eine sperrspannung von 1400v erreiche?
Es handelt sich um eine HER205 und eine UF4007 bzw um und HER205 und eine HER107.
Ich brauche die dringend und muss eben alles zusammenkratzen was ich habe, die nächste Elektronikbestellung muss noch warten.
LG Royer
3 Antworten
Auf dem Papier passt das so, in der Praxis leider nicht, denn bei steigender Spannung in Sperrrichtung kann du diese Grenzen nicht sicherstellen. Bei einem Spannungsteiler ginge das, aber bei Dioden kannst du das nicht voraussetzen.
Wozu brauchst du eine dermaßen hohe Sperrspannung?
Ich hätte auch noch zwei uf5408, aber die will ich nicht einbauen weil sie so groß sind.
"aber sie wird ja nicht ein bisschen darüber schon kaputt gehen."
Völlig richtig, aber ein Hersteller muss für seine Angaben geradestehen. Es ist ein Unterschied, ob du 100 Millionen Dioden verbaust oder nur eine. Die Angaben sind also eher pessimistisch, 1100 Volt sollte also typisch gehen. Wenn nein, dann Pech ;-)
Bei deinem Kondensator das gleiche Thema, der Hersteller muss seine Werte garantieren und die Dauerbelastung sicher stellen. Im Datenblatt findest du dann meist weitere Angaben wie lange mit welcher Spannung ...
Nein, das geht auf keinen Fall gut.
Die max. Spannung in Sperrrichtung der Reihenschaltung wird dann auf die Spannung der "schwächsten" Diode begrenzt sein. Also deine Reihenschaltung wird dann das Limit 400V in Sperrrichtung haben, leider.
Erklärung:
Ist ganz einfach zu verstehen, wenn man sich als Ersatzschaltung einen Spannungsteiler aus zwei verschiedenen Widerständen vorstellt. Der Widerstand in Sperrrichtung ist sehr hoch!
Extreme Annahme: Die 400V-Diode hat 99 MOhm und die 1000V-Diode hat 1 MOhm.
Der Spannungsteiler hat dann ein Verhältnis von 99/100 (=0,99) also die Teilspannung an der 400V-Diode ist 99% der Gesamtspannung.
Ausgerechnet ist das dann
1400V * 0,99 = 1386V => ca. 1400V an der 400V-Diode
1400V * 0,01 = 14V => an der 1000V-Diode
Warnung: Genauso verhalten sich Kondensatoren in Reihenschaltung !
Jetzt stelle dir mal vor, auf deiner Platine (oder Kabel) ist Schmutz oder Flussmittel vom Löten oder du verwendest unterschiedliche Kabel. Ja, dann gibt es plötzlich einen zusätzlichen parasitären hohen Widerstand in dem Spannungsteiler, das Teilungsverhältnis ändern sich ungleichmäßig.
Fazit: Nein, Reihenschaltung von Dioden oder Kondensatoren verhalten sich nicht wie man es theoretisch vermuten würde.
Viel Erfolg!
Zu spät, es läuft alles wie geplant xD. Fragt sich nur wie lange...
Wenn du einen ohmschen Spannungsteiler parallel machst, kannst du sicher stellen dass die Spannungen an den Dioden nicht überschritten werden.
Die Spannungsfestigkeit der Widerstände beachten.
Ich Bau mir gerade einen kleinen akkubetriebenen Hochspannungsgenerator. Ein sperrschwinger betreibt einen kleinen ferrittrafo, da bekomme ich dann ungefähr 550Vp raus. Daran hängt dann eine dreistufige kaskade. Die bauteile in der kaskade müssen das doppelte der eingangsspannung aushalten, also 1100v. Da geht sich eine UF4007 gerade nicht aus...Und blöderweise müssen es schnelle dioden sein, weil der sperrschwinger auf 50kHz schwingt.
Eine Frage noch: weißt du, wann dioden in sperrrichtung durchbrechen? Ich meine, eine UF4007 hält laut datenblatt 1000v aus, aber sie wird ja nicht ein bisschen darüber schon kaputt gehen.
(Passt nicht richtig zum Thema aber egal:)
Da fällt mir gerade noch ein, ich habe mal einen wima fkp 1 foliencap auf Spannungsfestigkeit getestet. Drauf stand: 10nF 400v. Tja, er hat es mehrere Minuten auf 3kV überlebt xD wäre wahrscheinlich noch weiter gegangen, aber ich habe dann den Fehler gemacht dass ich ihn direkt mit einem 1uF 3kV kondensator aufgeladen habe - da ist er geplatzt. War wohl doch zu viel.