Unfreiwillig ins Wohnheim?
Kann man als Erwachsener unfreiwillig in ein Wohnheim gebracht werden? Oder geht sowas nicht einfach so? Ich möchte nämlich absolut nicht als Erwachsener in ein Wohnheim und da entmündigt und komplett entrechtet werden. Und das dann komplett über mein Leben bestimmt wird bis aufs kleinste Detail. Was soll ich tun wenn die Psychiatrie will, dass ich in ein Wohnheim gehe?
5 Antworten
Das geht, ist aber der allerletzte Schritt, wenn alles andere vorher nicht mehr funktioniert hat und ist selbst dann nicht so einfach möglich, geht über intensive Gutachten, den Einsatz eines Berufsbetreuers, Untersuchungen und weitere Eckpfeiler. Bis es zu einer solchen Zwangseinweisung kommt, muss über Jahre hinweg doch schon sehr vieles schief gelaufen sein - wie gesagt, das ist die absolut ärgste und letzte Variante.
Im Klartext bedeutet das: Wer nicht total aus dem Ruder läuft und nicht komplett aus der Rolle fällt, der hat auch nichts zu befürchten. Geahndet wird nur, was in irgendeiner Weise selbst- oder fremdgefährdend ist und selbst das muss erst mal ein langwieriger Gutachten-Weg festlegen. So ein Vorgang kann sich über Jahre hinweg ziehen - Stichwort Mollath, da wurde ja auch so etwas thematisiert.
Ich kenne ansonsten tatsächlich persönlich so einen Fall, wo jemand mit ca. 35 Jahren in das damalige "Kreispflegeheim" eingewiesen worden ist. Dieser Mensch war damals so entwurzelt und psychisch schwach und zugleich so sehr vom Alkohol abhängig, dass ihm eine eigenständige Lebensführung den sicheren zeitnahen Tod bedeutet hätte. Im Heim konnte er sich dann gut entwickeln und ist jetzt um die 70.
Würde Dir gesagt, dass Du in ein "geschlossenes Wohnheim" sollst - was nur mit Beschluss möglich ist.
Würde Dir gesagt, was gegen ein "ambulant begleitetes Wohnen" spricht?
Kenn ja deine Hintergründe und Umstände nicht, aber solange du nicht entmündigt wirst, kannste gegen alles n Widerspruch einlegen. Zwangseinweisung geht meist nicht so fix oder einfach.
Alles Gute!
PS: Betreutes Wohnen inner WG mit anderen "Leidensgenossen" kann aber auch ganz gut tun / sein. Und deine Freheit haste da ja trotzdem. Nur, wie bei den Eltern auch, mit gewissen Regeln.
Wenn deine Therapeuten das für nötig erachten (was mir auch so scheint), solltest du froh über so eine Hilfestellung sein. Das wäre dann dein erster Schritt in ein normales, geregeltes Leben. Und du stehst doch eigentlich auch auf Ordnung und Regeln. Also, bitte!
Nein wie kann Heim normales leben sein wenn man nicht mal ohne Begleitung rausgehen darf? Wenn für einen gekocht wird, wenn vieles durch die Betreuer gemacht wird?
DU sagst doch, du liebst n geregeltes Leben. Nu wird dir eins aufm Silbertablett geschenkt, nimms an! Das ist der ERSTE Schritt in dein eigenes Leben.
Und überhaupt: Warum fragst du uns hier? Du sitzt doch nun wirklich an der Quelle und bist von Menschen umgeben, die dir deine Fragen kompetent und ausführlich beantworten können...
Geregeltes Leben, aber kein Gefängnis. Sonst kann ich ja gleich ins Gefängnis gehen.
Stimmt. Aber wenn es kein Gefängnis ist. Warum darf man dann nicht rausgehen? Kannst du mir das erklären? Weisst du dann hau ich ab.
Das entscheidet ein Gericht. Wenn Du dazu in der Lage bist, wirst Du dazu gehört.
Ist das dann ein geschlossenes Wohnheim wo man nicht rausgehen darf?
Was wäre denn die Alternative? Du sagst, du möchtest nicht in ein Wohnheim? Was möchtest du denn stattdessen? Wer sagt denn, das du in ein Wohnheim sollst?
Normale Wohnung oder zu einem Freund gehen. Wohnheim bedeutet auch Entrechtet und Entmündigung.
Nicht wenn man dort nicht alleine rausgehen darf oder soziale Kontakte ausserhalb verboten sind. Sowie Beziehungen.