Unfähig Auto zu fahren?
Ich hatte jetzt schon etwa 15/16 Praxistunden und habe meine Theorie damals ohne Probleme bestanden. Mit meinem Fahrlehrer habe ich keinerlei Problem. Er ist nett und bleibt auch immer ruhig und entspannt, wenn ich Fehler mache. Und genau das brauche ich auch, denn als ich einige Stunden mit einem strengeren Fahrlehrer gefahren bin, löste dies in mir nur Nervosität und Stress, da er bei Fehlern immer laut wurde. Etwa die letzten 3 Fahrstunden liefen bei mir katastrophal. Ich habe zu spät geschaltet, habe zu spät gebremst, bin zu schnell gefahren also eigentlich alles was man falsch machen kann. Kann dies daran liegen, dass ich einfach zur Zeit einen extremen Schulstress haben und dies sich sogar auf meinen Körper auswirkt (Kopfschmerzen, Müdigkeit eben mental am Ende, da nichts läuft). Mein Fahrlehrer meinte, dass ich eigentlich zuvor eine gute Entwicklung hingelegt habe (zwar mit Höhen und Tiefen, aber ganz ok), aber diese letzten Stunden nicht gut waren eher gesagt schlecht. Also meine Frage: Liegt es am Stress oder kann ich einfach nicht Auto fahren? Was kann ich tun dass es jetzt wieder bergauf geht und die nächste Stunde auch wieder besser wird? Bin momentan wirklich am verzweifeln (sry für den langen Text)
6 Antworten
jeder mensch, der lernfähig ist, kann auch autofahren lernen. das ist nicht viel anders als andere manuelle und kognitive fähigkeiten, die man sich im laufe des lebens bewußt oder unbewußt antrainiert, z.b. fahrradfahren.
glaube ja nicht, dass man mit dem erwerb des führerscheins schon "perfekt" autofahren kann; leider übeschätzen sich gerade junge fs-absolventen nach kurzer dauer und bauen dann oft tödliche unfälle. dieser lernprozess dauert deutlich länger als 20 oder 30 fahrstunden bis zu einer praktischen prüfung.
versuche, diesen streß entweder abzustellen oder ihn so gut es geht bei deinen fahrstunden auszuschalten.
hilfreich sind auch übungsstunden auf einem übungsgelände mit einem verwandten, die nur einen bruchteil der normalen fahrstunden kosten und z.b. die aufwändigen wiederholungen (einparken, rückwärts einparken usw.) einerseits intensiviert und andererseits ohne große mehrkosten verbessert.
"Übungsgelände mit einem Verwandten" .. das ist noch grausamere Zeitverschwendung wie 30 Stunden mit einem unbegabten Fahrlehrer.
dann musst du dich etwas mehr auf die bedienung konzentrieren, sanfter mit dem gaspedal umgehen und üben, üben, üben.
nicht ohne grund bevölkern an wochenenden unmengen von vätern/müttern mit ihren fast volljährigen kids die verkehrsübungsplätze.
ja leider hat mir mein Fahrlehrer ´verboten´ mit anderen Autos zu fahren, da ich mich erstmals an die Kupplung des Fahrschulauto gewöhnen soll
Autofahren lernen ist vergleichbar damit, eine Sportart zu lernen: Da gilt es, gewisse kognitive Lernprozesse zu bewältigen, teils sogar durchaus anspruchsvolle, aber zugleich auch motorische Lernprozesse => Bewegungsabläufe, Koordination und so was.
Vor diesem Hintergrund können deine Probleme absolut stressbedingt sein und ein paralleles Lernpensum in der Schule macht die Sache durchaus schwieriger, weil das Gehirn nun mal keine unbegrenzte Kapazität zum "gleichzeitigen" Aufbau beliebig vieler neuer Verknüpfungen hat.
Das ist mit dem späteren Fahren im Straßenverkehr überhaupt nicht vergleichbar. Wenn man erst mal Routine aufgebaut hat, will sagen wenn diese ganzen motorischen Dinge und auch ganz viele kognitiv gesteuerte Prozesse und Entscheidungen sich eingeschliffen haben und "automatisch" ablaufen, dann stellt sich dieses Problem gar nicht mehr in der Form und das ist der Grund, aus dem routinierte Autofahrer auch in solchen Stressphasen geringere Schwierigkeiten mit dem Autofahren haben.
Und es ist auch keineswegs so als ließe die dann alles völlig kalt. Es kommt durchaus gar nicht so selten zu Unfällen aus Konzentrationsmangel.
Ich würde sagen, du musst es dir halt einteilen, um diese Überlastung zu vermeiden. Und du musst da bewusst rangehen. Es bringt nichts, auf Deubel komm raus Fahrstunden zu machen, nachdem du schon stundenlang für die Schule gepaukt hast, denn das Lernpensum bleibt bei der Fahrstunde ebenfalls nicht einfach so hängen, sondern du musst es dir genau so erarbeiten und das neue Wissen/Können selbst aufbauen wie in den Schulfächern. (Geht jetzt etwas in die Kognitionstheorie, aber "Lernen lernen" ist ja seit geraumer Zeit groß in Mode in der Schule, also hörst du das alles hoffentlich nicht zum ersten Mal.)
Leg dir die Fahrstunden so, dass du sie vielleicht sogar als Entspannung von irgendwas völlig anderem wahrnehmen kannst.
Und wenn es echt gar nicht läuft - mach eine Pause, bis die Prüfungsphase vorbei ist, oder was auch immer da in der Schule läuft.
Vielen Dank für deine Antwort! Die ist wirklich sehr aufbauend und hilfreich :)
Ich würde dir empfehlen eine Pause einzulegen und das praktische Fahren auf einem ruhigeren Zeitpunkt zu verlegen.Am Unvermögen liegt es sicher nicht.Aber wenn man sich nicht voll darauf konzentrieren kann wird es schwierig.
Klingt eigentlich nach einen guten Plan, jedoch denke ich, dass dies momentan nicht die beste Alternative ist. Die nächsten Wochen bis zu den Weihnachtsferien werden bei mir nicht stressfreier sein und eine so große Pause ohne Auto zu fahren, würde es glaub ich nicht besser machen :( aber danke trotzdem
Beide Fahrleher, die Du da hast/hattest sind Vollpfosten!
Meine Fahrlehrerin hat zwar auch hin und wieder "geschimpft" wenn ich etwas falsch machen wollte ... aber die hat eingegriffen bevor ich da auch nur geringfügig etwas falsch machen konnte.
natürlich haben beide rechtzeitig eingegriffen! so ist es ja nicht
Beim Auto habe ich 23 Praxisstunden gebraucht. Einer braucht mehr und der andere weniger. Du musst aber auch mit Stress fahren können. Auch im Berufsleben gibt es viel Stress und da kannst du diese Fehler beim Auto fahren auch nicht machen. Dann würde ja jeder zweite einen Unfall bauen. Du musst einfach lernen damit umzugehen. Bleib beim Fahren ganz ruhig. Vllt bist du auch noch nicht reif genug, um fahren zu können.
Lg eyrehead2k17
Danke! ich versuche bereits den Stress soweit es geht in den Fahrstunden zu unterdrücken und eigentlich habe ich das Gefühl, dass es nicht der Stress ist der mich beim Fahren beeinflusst. Andererseits weiß eben auch nicht, was es sonst sein sollte!