Umzug an die Nordsee mit Kindern?
Hallo liebe Community,
meine Frau und ich hegen schon seit sehr langer Zeit den Wunsch ans Meer zu ziehen aber finden natürlich immer genug Gründe unsere Wohlfühlzone nicht zu verlassen.. Das Thema kommt immer wieder auf aber irgendwie scheuen wir uns davor das mal so richtig in Angriff zu nehmen.. speziell wegen der Umstellung für die Kinder.
Vielleicht erst ein Mal ein paar Infos zu uns, unserer Ausgangslage und anschließend unsere Gedanken. Würde uns sehr freuen, wenn Ihr eure Erfahrungen mit uns teilt oder Tipps und Ideen habt.
Wir werden beide im August 33 Jahre alt und haben zwei Kinder die 4 Jahre und 4 Monate alt sind. Wir wohnen in Bochum, mitten im Ruhrgebiet und bevorzugen aufgrund der geringeren Entfernung einen Umzug an die Nordsee. Denken dass die Aufrechterhaltung des Kontakts zu Familie und engen Freunden durch eine geringere Entfernung einfacher ist. Meine Frau hat auf Lehramt studiert und befindet sich aktuell in Elternzeit. Nach der Elternzeit muss sie noch das Referendariat absolvieren und würde dann gerne als Lehrerin arbeiten. Ich bin Maschinenbauingenieur und arbeite aktuell in der Entwicklung eines mittelständischen Familienunternehmens.
Unsere größten Bedenken haben wir bei unserem Sohn, der schon 4 Jahre alt ist. Haben Angst ihn aus seiner gewohnten Umgebung (Kindergarten, private Freunde, Familie) rauszureißen.. wie sind da eure Erfahrungen? Man muss da schon einen sehr sicheren Plan haben.. try and error klappt da nicht so einfach.. einfach wieder zurück ziehen, den alten Kindergartenplatz, den geplanten Schulplatz bekommt man nicht so einfach wieder.
Beruflich sehe ich mich auch nicht in einem sehr kleinen Ort bzw. nicht ganz so weit weg von einem größeren Ort mit mehreren mittelständischen- oder Industrie-Unternehmen. Was kommen da für Orte in frage? Welche Firmen sind interessant bei denen man mal nach Jobs recherchieren kann?
Wohntechnisch sind wir hier nicht gebunden. Wohnen aktuell zur Miete und könnten diese flexibel Kündigen und schnell nachmieterin finden. Vor Ort würden wir zunächst auch erst zur Miete wohnen wollen aber langfristig auch ein Haus, eine Doppelhaushälfte oder ähnliches kaufen..
Wir sind dankbar für alle Tipps, Anregungen und/oder Erfahrungen!
Vielen Dank!
5 Antworten
Für eure Entscheidung für oder gegen einen Umzug werdet ihr viele unterschiedliche Kriterien bewerten müssen.
Ich möchte vor allem eure Berufstätigkeit und die Wohnsituation herausgreifen und beziehe mich ausschließlich auf Ostfriesland.
Als Lehrerin sind die beruflichen Chancen eher gut, weil in den Randgebieten Niedersachsens in manchen Schulformen bzw. Fächerkombinationen Lehrermangel herrscht. Studienseminare gibt es in Aurich und Leer.
Für dich als Maschinenbauingenieur: größte Arbeitgeber sind VW in Emden und Enercon in Aurich. Daneben gibt es natürlich noch einige mittelständische Unternehmen: mehr so aus dem Elektrobereich wären u.a. Döpke in Norden und Rolf Janssen in Aurich zu nennen. Den Schiffbau/Werften kann man ziemlich vergessen, es sei denn, es zieht dich nach Papenburg zur Meyer-Werft (was aber nicht mehr Nordsee-Nähe ist).
Wohnen: Die Preise waren vergleichsweise günstig, haben aber enorm angezogen. Das Kaufangebot ist zurzeit sehr reduziert, das Mietangebot war schon immer knapp. Was immer noch geht, sind Häuser auf dem Land. Oft ältere Objekte mit größerem Grundstück.
Die Menschen hier im Nordwesten sind etwas zurückhaltend aber sehr freundlich. Auf den Dörfern wird noch viel Platt gesprochen.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidung. Uns hatte es berufsmäßig vor vielen Jahren nach Ostfriesland verschlagen. Der Anfang war nicht einfach, mittlerweile wollen wir hier nicht mehr weg.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Speziell die tipps zu Jobs und Wohnen sind sehr hilfreich 👍🏽 Bei Stepstone bin ich schon öfter auf Enercon gestoßen und fand es sehr interessant. VW werde ich mich auch mal näher mit beschäftigen!
Wenn ihr das wirklich machen wollt, wartet nicht zu lange. Je älter die Kinder werden, desto schwerer fällt ihnen ein Umzug. Am besten zieht ihr um, ehe euer Älterer in die Schule kommt. Meine Eltern sind mit mir umgezogen, als ich fünf war. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich darunter sehr gelitten hätte. Ich hatte ziemlich schnell wieder Freunde.
Auch deine Frau ist derzeit ungebunden. Wenn sie erst mit dem Referendariat beginnt, wird ein kurzfristiger Umzug schwierig; schlimmstenfalls fängt sie dann von vorne an.
Ehe ich konkret mit der Umzugsplanung beginne, müsste aber die Jobsituation geklärt sein. Als Maschinenbauer hast du sicherlich gute Aussichten, aber die Nordseeküste gehört nicht zu Deutschlands Industrieregionen. Wann du auf einen kurzen Weg zur Arbeit Wert legst, kämen vielleicht Emden, Wilhelmshaven oder Bremerhaven in Frage.
solltet es auf jedenfall machen können und wenn ihr es auch wirklich machen wollt dann möglichst schnell denn je länger euer Kind sich an seiner Umgebung gewöhnt desto schwieriger wird es für ihn aber mit 4 sollte das eigentlich kein Problem sein.
Hallöchen! Ich finde sehr mutig, dass ihr euren Traum gerne wahr machen wollt. Das solltet ihr auch unbedingt tun. Ich habe zwar keine Kinder, aber mir scheint, als wäre so ein Umzug kein Problem bzw , ist das Wohl eurer Kinder das wichtigste. Klar wird es eine Umstellung sein, aber Kinder sind ja auch sehr anpassungsfähig. Ich glaube es schadet erst, wenn man ständig umzieht und die Kinder sich andauernd neu einfinden müssen.
Ich glaube auch, dass wenn ihr das als Paar euch wünscht und das gemeinsam machen möchtet, dann ist das die beste Grundlage. Seid mutig, außerdem ist das Leben viel zu kurz. Ich wünsche euch alles Gute.
Das ist doch eigentlich schade. Ich denke als Eltern gibt man sehr viel für seine Kinder auf, auch wenn man sie nicht mehr hergeben möchte. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eure Kindes es euch eines Tages übel nehmen, dafür sind sie ja noch zu klein.
Und wenn ihr finanziell dazu in der Lage seid, gemeinsam dafür seid und das Bauchgefühl stimmt, dann wird es gut werden. Hört nicht auch andere, das ist euer Leben, ihr müsst das entscheiden und glücklich sein.
Das denken wir auch. Wollen nicht zurück blicken und sagen „Hätten wir mal“
Finanziell geht es uns hier ganz gut aber haben jetzt keine großen Ersparnisse von denen wir Jahre lang leben könnten. Müsste dort schon schnell Fuß fassen und arbeiten gehen. Das ist ja auch einer der Knackpunkte. Gucke schon durch diverse Foren und Suchmaschinen nach Firmen bei denen ich weiter als Ingenieur arbeiten könnte aber möchte definitiv an einem Ort leben, von dem ich mehrere potentielle Arbeitgeber erreichen könnte und nicht auf eine ortsansässige Firma angewiesen bin.
Wenn ihr das machen wollt, dann bevor der Kurze in die Schule kommt.
Je länger ihr wartet, desto phlegmatischer werdet ihr und desto mehr Gründe werdet ihr finden, eure Komfortzone nicht zu verlassen.
So wie sich euer post anhört, werdet ihr wohl letztendlich bleiben, wo ihr seid.
Meine Frau ist da auf jeden Fall etwas offener als ich.. weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu suchen was bspw die Region in Bezug auf den Job angeht..
Erst den Job suchen und dann da in der Nähe eine Wohnung suchen.
Guck doch erst mal, wo es bei deiner Ausbildung überhaupt Jobangebote gibt.
Das Arbeitsamt hat da sehr ausführliche Angebote online.
Was nützt dir eine Wohnung in wunderschöner Umgebung auf dem platten Land, wenn du dann eineinhalb Stunden nach Hamburg pendeln musst.
Scheint, du bremst dich und deine Frau ganz gepflegt aus.
Vielen Dank für die ermutigenden Worte!
Genau darum gehts.. haben enge bekannt die das immer machen wollten und mittlerweile kurz vor der Rente stehen und immer nur noch davon träumen bzw es auch rückblickend bereuen es nie gemacht zu haben. Erst war es die Ungewissheit und die fehlende Sicherheiten, dann das Kind in der Schulzeit, dann das Fortgeschrittene alter in dem ungern den Job wechselt und auch in der Nähe des Kindes bleiben will und jetzt sind es die Enkelkinder…