Umgang mit energiezehrenden Situationen?
Hallo liebe Community,
Diese Frage richtet sich an die Introvertierten dieser Runde. Ich bin ein introvertierter Mensch, aber einer Gruppe von 4 Personen außer mir merke ich richtig wie die Energie flöten geht. Jetzt bin ich über einen Sportverein in eine Clique gekommen dessen Mitglieder allesamt nette Menschen sind - aber ich grause mich vor langen gemeinsamen Unternehmungen in der Gruppe. Wir waren zB bouldern und danach noch dort was essen/trinken/reden. Nach 2 1/2 Stunden bouldern war ich fertig für allein sein 😂 nur eine weitere Person dort ist eher so wie ich. Wir sind insgesamt zu 9.
Meine Frage: Wie geht ihr mit solchen Situationen um, was kann ich da machen? Ich will nicht komplett auf alles verzichten, will aber meine Grenzen respektieren.
Über hilfreiche Tipps vo, Gleichgesinnten wäre ich so dankbar!
Grüße, Anna
1 Antwort
Super, dass du dich auf die Unternehmungen mit der Clique einlässt, obwohl es dich Energie kostet.
1. Achtsam für deine Grenzen werden. Achte auf Körpersignale, frage dich, woran dein Körper merkt, dass du gestresst und erschöpft bist. Schätze immer mal wieder deinen Grad an Energie ein von 0 bis 10. So merkst du immer besser, wo deine Grenzen sind.
2. Kompromisse machen. Du kannst zb im so einer Situation nach dem Bouldern nach Hause gehen. Oder du lässt das bouldern aus und kommst zum Essen dazu.
3. Deine persönlichen Stressverstärker herausfinden und bearbeiten. Z.B. könnte es sein, dass du dich während der Treffen mit anderen vergleichst oder dich fragst wie du bei den anderen ankommst... das stresst zusätzlich. Oder du atmest vl wegen des Stresses oberflächlicher und verkrampfst dich. Das trägt auch zur Ermüdung und unangenehmen Gefühlen bei.
4. Geduld und dranbleiben. Du wirst stressresistenter, wenn du dich solchen Situationen öfters aussetzt.
Du kannst dich zwischendurch immer mal wieder rausziehen aus der Unterhaltung, wie du es schon machst: mal für eine Weile niemanden angucken, nur auf den Atem achten oder auf die Umgebung. Nicht erst, wenn du merkst, dass es nicht mehr anders geht. Aus psychologischer Sicht sollte man generell immer Pausen machen, bevor man merkt, dass man sie braucht.
Geht mir genauso. Jeder Blickkontakt, jedes Wort, das ich sagen muss, raubt mir dann sooo viel Energie, wenn sie eh schon leer ist. Es fühlt sich alles an wie 10 Minuten Sport oder so treiben.
Hallo Pineapple140, danke für deine ausführliche Antwort! :) ich habe kein Problem mit Menschen zu reden zB. Meine Familie ist auch groß aber da ist das nie das Problem :D Ich kann mich dann einfach nicht auf die Menschen konzentrieren, ich gucke die Leute schon irgendwann nicht mehr ins Gesicht, weil ich sonst merke, dass mir direkt wieder Energie abhanden kommt... weil man ja dadurch einen Kommunikationskanal öffnet. Solche Gedanken wie du schreibst stressen noch mehr das stimmt, aber irgendwann will ich am Liebsten nur noch weg. Deren Energie ist irgendwie unausschöflich und nimmt auch eher zu als ab. Das strengt echt an.
Aber richtig aus dieser Sache als Introvertierte kommt man ja nicht soweit ich weiß 🤔