Umfrage: Fahren Menschen mit der Bahn, weil sie sich kein Auto leisten können?

Bahnfahren ist unabhängig vom Einkommen 79%
Bahnfahren ist was für finanziell Schwache 21%

33 Stimmen

13 Antworten

Bahnfahren ist unabhängig vom Einkommen

Ich z.B. wohne in der Innenstadt, wo ich kurze Wege habe und keinerlei Möglichkeit für einen Parkplatz. Die Region, in der ich lebe, ist gut verbunden mit dem ÖPNV. Für mich würde es überhaupt keinen Sinn ergeben, mir ein Auto zuzulegen. Außerdem muss man sich so ein Auto ja auch erstmal anschaffen. Von den Kaufkosten allein könnte ich mehrere Jahre Bahnfahren. Und nach Frankfurt-City rein pendeln sehr viele mit den Öffis.

Es hängt meines Erachtens weniger vom Geld ab als von der Frage, wo man wohnt und was man organisieren muss. Wenn ich zwei Kinder hab, die morgens je eins in eine Kita müssen, eins in die Schule, ich zur Arbeit und das mit den Öffis nicht gut angebunden ist und/oder man ländlich wohnt, dann dürfte das die Entscheidung pro Auto eher befördern als der Gedanke, dass man nicht weiß, wohin mit der Kohle.

Bahnfahren ist unabhängig vom Einkommen

Es mag dennoch jeder das Verkehrsmittel wählen, dass seiner Ansicht nach für seinen Transport angemessen ist.

Ich selbst besitze Führerschein (m. E. eine Kulturtechnik, die schon empfehlenswert ist) und auch noch ein Auto.

Dennoch genieße ich es, den "Fahrdienst" zu nutzen, sowohl auf Kurz- als auch auf Langstrecke. Dabei bin ich auch für "kreative" Lösungen zu haben: Von Süddeutschland in die Niederlande mit dem Auto? Nö. Fahrzeit gewinnt mensch keine (Pausen mit einrechnen!) und anstrengend ist es auch. Und die niederländische Bahn habe ich auch so kennen gelernt. Nur: Vor Ort musste ich ein paar Kilometer zwischen verschiedenen Standorten pendeln und einen Mietwagen gab es dort nicht (!). Da bin ich das erste Mal in meinem Leben Elektrofahrrad gefahren, das geht auch im Anzug (und eine Regenhose hatte ich auch dabei).

Schon als Jugendlicher war für mich "Auto" immer Verfügbarkeit, erst Organisieren, eng, an andere gebunden ... verbunden. Setzte ich aber den Fuß auf das Trittbrett eines Zuges (gab es damals noch), so fühlte sich das so an, als ob ich mich in ein europaweites Netz bis hinunter an den Tajo eingebucht hätte. Wie ein Hauch von Freiheit.

Woher ich das weiß:Hobby – ehemaliger Inhaber des Bahn-Berechtigungsausweis B
Bahnfahren ist unabhängig vom Einkommen

Ich habe vor 3 1/2 Jahren "freiwillig" mit dem Autofahren aufgehört. Fahre seitdem günstig mit Bahn und Bus, lebe allerdings in einer städtischen Region, in der das gut geht. Gründe: 1. Mein kleiner Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, 2. Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht, in den Staus und dem Parkplatzsuchen zu fahren, 3. Ich bin im Stadtbereich in den meisten Fällen mit dem ÖPNV schneller, oder zumindest nicht viel langsamer, dafür entspannter.

Bahnfahren ist was für finanziell Schwache

Die Behinderten, die auf Grund SGB IX umsonst fahren, sind unsere besten und treusten Kunden. Wenn sich mancher Autofahrer mal selbstkritisch alles zusammenrechnen würde, was der Blechhaufen im Laufe seines Lebens wirklich kostet, könnte der allerdings auch ganz schnell zum treuen Bahnkunden werden.

Es ist aber auch klar, dass je mehr Fahrgäste da sind, desto besser ist auch die Qualität, ohne Moos nix los.


DandyPiecemaker  11.09.2021, 17:17
Es ist aber auch klar, dass je mehr Fahrgäste da sind, desto besser ist auch die Qualität,

...und desto voller u.U. die Züge. Ob das auch mit unter "Qualität" fällt, lasse ich jetzt mal dahingestellt...

Bahnfahren ist unabhängig vom Einkommen

Es gibt immer Leute, die bewusst auf ein Auto verzichten, auch wenn sie sich eins leisten könnten. Gerade in Städten ist das meist nicht notwendig und es würde noch mehr herum stehen, als bei den anderen. Dort dient es auch vor allem dazu, von der Wohnung zum Job und wieder zurück zufahren. Klar, auf der grünen Wiese kommt man da kaum drum herum, aber auch da haben sich in Teilen die Ansichten geändert. Nicht mehr alle finden ein 'Häuschen im Grünen' erstrebenswert (durch Corona doch wieder mehr). Andererseits steigt gerade in Corona die Einsicht, dass man vieles auch online erledigen kann.