um was geht es bei dem gedicht?
hey heute also ich habe ein gedicht das heist "alte rose" von heinrich heine.
Eine Rosenknospe war
Sie, für die mein Herze glühte;
Doch sie wuchs, und wunderbar
Schoß sie auf in voller Blüte.
Ward die schönste Ros im Land,
Und ich wollt die Rose brechen,
Doch sie wußte mich pikant
Mit den Dornen fortzustechen.
Jetzt, wo sie verwelkt, zerfetzt
Und verklatscht von Wind und Regen –
Liebster Heinrich bin ich jetzt,
Liebend kommt sie mir entgegen.
Heinrich hinten, Heinrich vorn,
Klingt es jetzt mit süßen Tönen;
Sticht mich jetzt etwa ein Dorn,
Ist es an dem Kinn der Schönen.
Allzu hart die Borsten sind,
Die des Kinnes Wärzchen zieren –
Geh ins Kloster, liebes Kind,
Oder lasse dich rasieren
also den anfang verstehe ich schon, damit ist vermutlich eine frau gemeint, aber bei den letzten beiden versen bin ich ratlos. kann mir jemand von euch helfen.
viele dank im voraus!
4 Antworten
die Schönheit der Frau ist verwelkt und erst jetzt will sie ihn ranlassen, er findet sie aber zu alt / hässlich dafür. "Rose brechen" ist meines Wissens nach eine Metapher für die Defloration (Entjungferung), kann aber auch als Vergewaltigung ausgelegt werden (siehe Sah ein Knab ein Röslein stehn)
Interpretiert sich alles in allem für mich so dass sie ihn in jungen Jahren verschmäht hat und sich ausgelebt hat und er sie jetzt nicht mehr haben will aufgrund dessen.
Vorher hat sie sich gegen ihn gewehrt (die Dornen der Rose) - jetzt sind ihr selbst die Dornen gewachsen aufgrund derer er sie verschmäht, sie selbst ist sozusagen zu der Dorne geworden durch ihr Alter - für ihn uninteressant.
Kein Problem, Interpretationen haben mir immer sehr viel Spaß gemacht :)
Die wunderschöne Dame hat im Alter respektable Warzen und einen Damenbart entwickelt.
Also, in wenigen Sätzen, als die Frau schön war, wollte sie ihn nicht. Jetzt, wo sie alt wird und nicht mehr so attraktiv ist, gibt sie sich mit ihm zufrieden und umgarnt ihn. Den Dorn am Kinn verstehe ich auch nicht. Jedenfalls will er nun nicht mehr und meint, sie solle ins Kloster gehen - oder sich eben den Dorn abrasieren (was ich halt nicht verstehe^^).
Zum Dorn : Ich vermute (aber vielleicht nehme ich den Text zu wörtlich, weil ich kein großer Poet bin), dass die Frau im Alter einen "Damenbart" bekommen hat und dass den Mann (das lyrische Ich) ein "Bartstoppel" piekst; der Text erscheint mir eigentlich eindeutig:
Sticht mich jetzt etwa ein Dorn,
Ist es an dem Kinn der Schönen.
Allzu hart die Borsten sind,
Die des Kinnes Wärzchen zieren
...
Oder lasse dich rasieren.
Wie verstehst Du den Dorn?