Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen (Frage steht unten)?

4 Antworten

Es bedeutet, dass man als gläubiger Christ Buße tun soll - also seine Sünden er- und bekennen und um Vergebung bitten -, und dann versuchen, nach der Bibel zu leben. Auch nach der Buße wird ein Christ täglich weiter sündigen. Er sollte aber versuchen, es nicht zu tun. Wenn es doch passiert, muss er erneut um Verzeihung bitten.

Ändern sollte sich, dass man seine Sünden als solche erkennt, sie einem also bewusst werden, und dass man sie bereut. Das aber ist nur möglich durch den Heiligen Geist.

Buße zu tun bedeutet umkehren in die Arme Gottes. Buße zu tun heißt seine alten Wege abzulegen, und erneut zu Gott umzukehren.

Buße tun heißt nicht, dass man jetzt plötzlich für den Rest des Lebens aufhört zu sündigen, denn das bekommt niemand hin, auch keine Christen.

Buße zu tun ist, wenn du erneut erkannt hast wie sündig du bist, wie sündig dein Verhalten und dein Lebensstil ist, (nachdem du unweigerlich wieder in Sünde gefallen bist) und deine Schuld vor Gott bekennst, und von der erkannten Sünde lässt.

Es bedeutet auch inne zu halten, darüber nachzudenken und zu sinnen was in deinem bisherigen Leben falsch gelaufen ist. Ich gebe dir da mal ein Beispiel an meinem eigenen Leben.

Ich war früher ein Drogenjunkie, war also abhängig von Substanzen und mein ganzes Leben drehte sich einzig und allein um den Konsum dieser. Es dauerte eine Weile bis ich erkannte in welcher Sünde ich lebte, und wie schlecht das ist was ich tue. Also tat ich Buße, ich hörte auf Drogen zu nehmen und wurde clean. (Das war ein ziemliches schweres Unterfangen, klingt jetzt leichter wenn ich das nur so daher sage).

Ich ließ mein sündhaften Lebensstil hinter mir, kehrte erneut zu Gott um und versuchte wieder ihm nachzufolgen.

Buße tun bedeutet auch deine religiösen Vorstellungen und Wünsche zu überprüfen. Also darüber nachzudenken und zu forschen ob das was du über Gott zu wissen glaubst auch wirklich stimmt. Was man von vielen Menschen hört, die sich selbst Christen nennen was es bedeutet ein Christ zu sein, dann hört man so Sachen wie "10 Gebote halten", oder "Weihnachten feiern". Da kommt kein Wort von Sünde, und Sühne, Vergebung oder Jesus Christus.

Einmal inne zu halten und zu erkennen ob und wo du vielleicht falsch liegst, das ist auch Buße.

Dich nicht in falscher Selbstsicherheit vor Gott wiegen, das ist auch Buße. Wenn Leute mit einem Hochmut herumlaufen, als wären sie ja irgendwie doch gute Menschen, und dass ihre Schuld ja gar nicht so groß wäre, oder zu glauben weil man einmal irgendwie Christus angenommen hat könnte man jetzt ja fröhlich sündigen, solange man es danach bekennt, das ist falsche Selbstsicherheit vor Gott.

Zu erkennen, dass man selbst ein Nichts ist, nur ein räudiger Sünder und jedes mal wieder die Vergebung Gottes braucht, und sie nicht als billige Gnade benutzt, das ist auch Buße.

Kurz gesagt: Buße zu tun bedeutet deinen falschen Stolz und Hochmut abzulegen und deine Sünden zu bekennen, barmherzig gegenüber anderen Sündern zu sein (denn du bist selbst einer!), dich mit ganzem Herzen und Verstand Gott zuzuwenden und seinen Worten zu lauschen und zu gehorchen und zu vertrauen, deinen Sinn und dein Trachten erneuern zu lassen, dich nicht mehr fleischlich, weltlich auszurichten, sondern geistlich auf Gott.

Buße kann auch bedeuten, dass wenn du dich an einem Mitmenschen versündigt hast (zum Beispiel gestohlen), dass du versuchst diese Schuld auch an deinem Mitmenschen wieder gut zu machen, sofern das denn geht, indem du mindestens die gestohlene Ware zurück gibst, nachdem du vor Gott Buße getan hast und zu seinem Wort umgekehrt bist.

Buße ist nicht etwas, das man einmal macht, und dann nie wieder sündigt, Buße ist etwas, das ein Mensch immer wieder braucht, weil er immer wieder in Sünde fällt. Wichtig ist nicht etwa vermeindlich sündlos zu leben (denn das schafft niemand), wichtig ist nur, immer wieder Buße zu tun und zu Gott umzukehren.
König David ist da ein perfektes Beispiel. David war ein richtiger Hund, ein richtig gemeiner böser Mensch, dennoch was ihn auszeichnete ist, dass er immer wenn er mit seiner Schuld konfrontiert wurde sie eingesehen und akzeptiert hatte, und Buße tat, und zu Gott umkehrte.


Bodesurry  26.05.2020, 15:50

...bis auf David sehr gut beschrieben. David hatte ganz klar negative Seiten, aber so würde ich ihn trotzdem nicht beschreiben.

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Dsingis  26.05.2020, 16:31
@Bodesurry

Natürlich war David einerseits ein großer König, ihm verdanken wir ja den Großteil der Psalmen, dennoch ist und bleibt er nur ein elender Sünder, wie alle Menschen. Wenn man sich anschaut was er getan hat:

Schickt seine Männer in den Krieg, bleibt aber selbst zuhause, sieht ne verheiratete Frau, will sie haben und schwängert sie. Jetzt will er sie heiraten, also was macht er? Lässt ihren Mann ermorden, damit er sie haben kann. Heimtükisch und böse.
Ich wollte mit der Bezeichnung "ein richtiger Hund" nicht das abwerten was er im Herrn getan hat, sondern das was er schändliches getan hat, sodass der Herr seinen Segen wegnehmen und einen Propheten schicken musste um ihn anzuklagen.
Dennoch, worauf ich hinaus wollte war: Was David getan hat ist verabscheuungswürdig, dennoch, wäre er von seinem Hochmut und Stolz geblendet gewesen wie viele andere Könige, hätte er den Propheten einfach ignoriert. Hat er aber nicht, er erkannte seine Sünde, schmiss sich vor Gott hin und tat Buße. Das ist das Wichtige.

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Bodesurry  26.05.2020, 18:32
@Dsingis

Leider alles richtig was Du jetzt über David negatives (positives natürlich auch ;) schreibst. Ebenso mit den zwei letzten Sätzen.

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Dsingis  27.05.2020, 01:23
@Bodesurry

Ich gebe zu, dass die Formulierung die ich gewählt habe etwas zu grob und zu provokant war. Sicher war David kein Hund, sondern ein sündiger Mensch wie wir alle. Ich hätte das nicht so formulieren sollen, du hast vollkommen recht. Das tut mir Leid.

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Man sollte am Leben eines bekehrten Christen sehen, dass er diesen Schritt getan hat.

Sehen sollte man in dessen Leben Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,  Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Wird das Leben geprägt von Unzucht, ausschweifendem Leben, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Neid und Missgunst, dann müsste man sich fragen, wie ehrlich die Busse gewesen ist.

Wobei kein Christ bis zu seinem Tod sündlos sein wird. Gott sei Dank ist Jesus Christus auch für unsere Sünden nach der Busse gestorben.

Ich weiß nicht was du genau meinst? Ein gläubiger Christ hat bei seiner Bekehrung Buße getan, ohne sie kann er nicht errettet werden. Buße spielt im täglichen Leben eines gläubigen Christen auch eine Rolle, denn er bittet ja dennoch um Vergebung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 3 Jährige Bibelschulausbildung