Trotz Ausbildung für Medizinstudium bewerben?
Hallo zusammen,
Ich habe vor kurzem mein Abitur abgeschlossen und würde gerne Medizin studieren, hab jedoch die Bewerbungsfrist für dieses Jahr verpasst.
Meine Frage wäre es, ob es sinnvoll wäre, dieses Jahr eine medizinische Ausbildung anzufangen und mich dann nächstes Jahr für einen Platz um ein Medizinstudium zu bewerben, um die Zeit bis zum Studium sinnvoll zu nutzen.
Angenommen, ich würde den Studienplatz vor Abschluss der Ausbildung erhalten...könnte ich die Ausbildung dann einfach abbrechen?
Wie sinnvoll haltet ihr meine Idee?
Mfg
7 Antworten
Du hast noch 10 tage, um dich zu bewerben. Von daher würde ich sagen, bewerbe dich doch erst mal bei den unis.
Wenn du nicht angenommen wirst, kann eine Ausbildung schon gut sein, um wartesemester zu sammeln. Zu dem wirst du durch praktische Erfahrung auch einiges leichter lernen können, weil du eben weißt, wofür du es lernst später im Studium.
Aber Ausbildungen im medizinischen Bereich sollen stärker gewichtet werden. Ist also schon sinnvoll.
Eine Ausbildung ist sinnvoll, keine Frage, nur kann man eben keine Wartesemester mehr sammeln damit.
Man kann sich fürs Medizinstudium dieses Jahr nicht mehr bewerben. Und der Start für die Ausbildungen ist auch bald
Bewerbungsschluss für die Online-Antragstellung zu einem Wintersemester ist der
- 31. Mai, 24:00 Uhr, des laufenden Jahres für diejenigen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung* vor dem 16. Januar des laufenden Jahres erworben haben und sich bei hochschulstart.de bewerben möchten. [die sog. Alt-Abiturienten]
- 15. Juli, 24:00 Uhr, des laufenden Jahres für die "Neuen", die ihre Hochschulzugangsberechtigung* zwischen dem 16. Januar bis einschließlich 15. Juli des laufenden Jahres erwerben.[die sog. Neu-Abiturienten]
Steht genau so hier https://www.hochschulstart.de/index.php?id=47
Eine Ausbildung ist natürlich sinnvoll, um Vorkenntnisse und praktische Erfahrungen zu sammeln. Ja, wenn du einen Studienplatz vor Abschluss der Ausbildung bekommst, kannst du selbstverständlich die Ausbildung vorzeitig beenden, musst allerdings die Kündigungsfrist einhalten. Ich habe viele Kollegen im Rettungsdienst die Medizin studieren, seit 2014 gibt es die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter, dauert drei Jahre, zehnteilige staatliche Prüfung am Ende des dritten Ausbildungsjahres. Allerdings achten die Rettungsdienste mittlerweile sehr darauf, dass diese Ausbildung NICHT als "Sprungbrett" zum Medizinstudium genutzt wird, der Rettungsdienst braucht die Fachkräfte und die Ausbildung ist auch so kostenintensiv für den Träger wie keine zuvor (vorher war alles unvergütet, im Gegenteil musste für die schulischen Anteile der Auszubildende sogar aufkommen, jetzt gibt es erstmals eine Ausbildungsvergütung). Was also rettungsdienstlich übrig bleibt ist der Rettungssanitäter, dieser durchläuft mit mindestens 520 Stunden eine relativ kurze Qualifizierung und man hat schonmal eine Qualifikation abgeschlossen, mit der man etwas anfangen kann. Nachteil, hier muss nach wie vor der Absolvent für die Lehrgangskosten aufkommen, diese betragen für Grundlehrgang und Abschlusslehrgang insgesamt circa 1.500 Euro, die dazwischen stattfindenden Praktika im Krankenhaus und im Rettungsdienst sind ohne Vergütung. Dafür hat man dann aber wie erwähnt in kurzer Zeit eine abgeschlossene Qualifikation, kann die restlichen Monate Wartezeit relativ gutes Geld damit verdienen (in Vollzeit circa 2.200 Euro brutto plus Zulagen für den Nacht-, Sonntags- und Feiertagsdienst) und mit der Einige auch noch während des Studiums nebenbei aktiv sind und vorallem praktische medizinische Erfahrungen sammeln können.
Ich würde keine Ausbildung machen, sondern Praktika in diesem Bereich, um Erfahrung zu sammeln.
Wieso keine Ausbildung?
Durch irgendwas muss ich mich bis zum Studium finanzieren.
Bei der Anmeldung zum ersten Staatsexamen musst du 90 Tage Pflegepraktikum nachweisen können. Diese können entweder in den Semesterferien oder vor Beginn des Studiums (nach Erhalt der Hochschulreife) abgeleistet werden. In den Semesterferien möchten die meisten entspannen. Wenn du also wirklich erst nächstes Jahr beginnen möchtest, solltest du definitiv das Praktikum absolvieren. Beginnst du eine Ausbildung, beendest sie aber vorzeitig nach einem Jahr, so können dir je nach LPA und Bescheinigung deines Praxisbetreuers vermutlich nur max. 30 Tage angerechnet werden (darunter nichts), d.h. es könnte sein, dass du dennoch die vollen 90 Tage machen musst.
Anschließend könntest du noch 6 Monate lang ein FSJ absolvieren. Vom Jobben würde ich abraten, es sei denn du möchtest dir so eine bestimmte Reise finanzieren. Es macht sich sonst nicht gut im Lebenslauf.
Relevante Erfahrung für den späteren Beruf sammelt man erst im klinischen Teil.
Bewerbungsfrist verpasst?
Geht die Frist nicht immer bis zum 15.7. ?
In der Regel ja, aber beim Medizinstudium muss man sich über Hochschulstart über ein gesondertes Bewerbungsverfahren bewerben
Soweit ich weiß, gilt nur für Altabiturienten eine andere Frist. Wenn du jetzt dein Abitur gemacht hast, hast du auch bis zum 15.7. Zeit. Wie soll das auch anders gehen? Einige bekommen ihre Zeugnisse erst noch!
Wie kommst du darauf?
Das kann eigentlich nicht sein!
Zeig mal bitte, wie du darauf kommst, dass die Frist schon um ist!
Warum hast du die Bewerbungsfrist verpasst? Bist du "Altabiturient"?
Mit einer Ausbildung im medizinischen Bereich kannst du nicht viel falsch machen.
Weil die Bewerbung dafür über ein gesondertes Bewerbungsverfahren bei hochschulstart geht. Mein Abitur hab ich dieses Jahr gemacht.
Aber dann hast du doch noch bis zum 15. Juli Zeit
https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=47
Hier kann ich beim besten Willen nichts erkennen was darauf hinweist, dass beim Medizinstudium andere Bewerbungsfristen gelten.
Wartesemester werden ab 2020 mit der neuen Zugangsverordnung abgeschafft. Es ist daher nicht mehr sinnvoll, zu sammeln.