Trennung während Referendariat?
Ein liebes Hallo an alle. Ich stehe aktuell vor einer Zwickmühle. Ich bin im Teilzeitreferendariat (weil ich eine kleine Tochter habe) in Brandenburg. Ich habe lange hadern müssen, da mein Mentor echt sehr ambitioniert ist und mir extrem auf die Finger guckt, wirklich sehr viel verlangt. Ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen, aber irgendwie packte mich dann der Ehrgeiz und ich will den Endspurt einfach endlich schaffen - auch aus finanziellen Gründen (da bald wahrscheinlich alleinerziehend). Nun ist das Problem: mit meinem Partner funktioniert es überhaupt nicht mehr. Das ganze Zusammenleben ist mittlerweile wirklich schrecklich, wir triggern nur noch unsere negativen Seiten hervor. Es ist seit fast 1,5 Jahren unverändert, trotz vieler Gespräche. Er hat auch überhaupt nichts mit dem Lehrerberuf am Hut und versteht immer nicht, wieso ich so lang an allem sitze. Das beste für uns wäre eine Trennung. Aber ich bin - fiel mir dann mal so auf - extrem von ihm abhängig. Dass er mich eben neben dem Ref unterstützt, was er auch wunderbar macht. Das fiele weg, im Falle einer Trennung. Im Übrigen wüsste ich nicht, woher ich Zeit und Energie nehmen könnte, umzuziehen. Vielleicht bis zu den Sommerferien warten? Fakt ist, dass ich mit meinem Mentor darüber nicht reden kann. Den interessiert weder mein Kind, sonst noch irgendetwas Privates. Ist ja auch in Ordnung, nur weiß ich einfach nicht, wie ich in der Schule kommunizieren könnte, dass ich bald vielleicht sogar noch einmal 1-2 Monate Elternzeit (beispielsweise nach den Sommerferien) einlegen müsste/möchte, um diese große Veränderung innerhalb des Refs einigermaßen gebacken zu kriegen. Danke euch für jeden Ratschlag.
1 Antwort
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Ich sehe das so: Wenn es zu solchen Krisen kommt, liegt es immer an beiden. Ich könnte mir vorstellen, dass du den Beruf über alles stellst und die Verbindung daher - nicht nur sexuell, sondern in der Hauptsache menschlich - immer weiter einrostete, weil einfach keine Zeit mehr für irgendwas da ist, sondern immer nur die Schule, das Studium, das Referendariat und der Mentor im Zentrum stehen.
Da würde ich (m, 31) als Partner wahrscheinlich auch nicht glücklich sein - ganz ehrlich - und vielleicht das eine oder andere Mal etwas sagen, das man vielleicht eigentlich nicht sagt oder mich zurückgesetzt fühlen. Eine Beziehung ist, wenn man es so will ein einziger Kompromiss in allem - das merke ich selber, aber Liebe heißt davon abgesehen auch nicht, dass es immer leicht ist, sondern dass es sich am Ende lohnt.
Gespräche sollten was bringen, aber sachlich sein. Und dann sollten beide auch den Schritt aufeinander zugehen und sollte es nicht einseitig sein oder genau so weitergehen, nachdem die Aussprache beendet ist. Ich würde mich jetzt nicht vorschnell trennen, weil es derzeit nicht läuft. Eine Beziehung reift normalerweise an solchen Krisen erst richtig - und ist hinterher stärker. Nur weil es jetzt nicht perfekt läuft, muss man sich nicht einfach trennen. Darunter leiden alle, auch das Kind wird leiden.
Auch im Beruf werden einem immer wieder Krisensituationen begegnen und auch dann kann man nicht einfach sagen, man hört auf, wirft alles hin und seilt sich ab, wenn es drauf ankommt oder wenn es unbequem wird.
Ich vermute, dass dir momentan alles zu viel, dich alles überfordert und dahingehend, ohne dir zu nahe zu treten, der allgemeine Umgangston oft gereizt, unfreundlich und schnippisch ist, worauf dein Partner dann entsprechend reagiert, auch weil er offenbar kein Interesse am Lehrerberuf hat, das nicht richtig nachfühlen kann und lieber eine Beziehung hätte als ein dauerndes Geknatsche und Gestresse, bei dem man sich nur ankekst.