Treibhauseffekt?

2 Antworten

Das ist extrem unterschiedlich, je nach Pflanze, Tier, Standort etc.

Bei Pflanzen gibt es tatsächlich einen Effekt der CO2-Düngung. Das bedeutet, dass ein gesteigerter CO2-Gehalt in der Luft bis zu einem gewissen Punkt tatsächlich das Pflanzenwachstum verbessern kann. Klingt gut, nicht?
Problem daran: Mit dem verstärkten Treibhauseffekt mehren sich gleichzeitig Effekte wie Austrocknung oder Wassermangel. Worauf eine Pflanze mit dem Schließen der Stomata reagiert, um die Verdunstung zu minimieren und so Wasser zu sparen. Den Wachstumsbonus kann sie nur nutzen, wenn sie dauerhaft gute Wasserversorgung hat. Oft überwiegt die Wasserproblematik, sodass das Argument mancher Klimawandelgegner mit der Düngung sehr fadenscheinig ist. Mit der Erwärmung verlängert sich aber auch die Vegetationszeit eines Jahres - es wird früher im Jahr warm und erst später im Jahr kalt. Das bedeutet auch ein früheres Austreiben und späteren Laubfall, was der Pflanze nützen kann, wenn alle anderen Faktoren passen. Passen die nicht, weil etwa der Standort eh schon fast zu trocken ist, verschlimmert das die Probleme einer Pflanze noch zusätzlich.

Mit dem Klimawandel durch den veränderten Treibhauseffekt verändern sich die Gebiete, in denen Pflanzen wachsen können. Vorher zu kalte Gebiete werden plötzlich zum geeigneten Lebensraum, während bisherige Gebiete teils zu warm oder trocken werden. Es ergibt sich eine Wanderung der Art über Gebiete und Kontinente, im Zuge einer Erwärmung in der Regel zum Beispiel weg vom Äquator Richtung Pol. Großes Problem aktuell: Die Temperaturänderung im globalen Klima geht schneller als die Arten wandern können. Pflanzen latschen ja nicht einfach mal los, sondern wandern über Reproduktion und Samenverbreitung, was seine Zeit dauert. Arten, die nur sehr langsam wandern, können also aussterben.

Der "zusätzliche" Treibhauseffekt verändert mit dem Weltklima auch das Wetter, also die regionale klimatische Ausprägung. Bei uns in Mitteleuropa etwa verändert sich die Verteilung des Niederschlages. Das bedeutet, der Niederschlag wird tendenziell ungleichmäßiger, es wird längere Trockenzeiten geben, die dann von Starkregenereignissen oder ähnlichen Extremereignissen unterbrochen werden. Das bedeutet, dass weniger Wasser im Boden gespeichert werden kann. Gleichzeitig fällt der Wasserspeicher "Schnee im Gebirge" mehr und mehr weg, weil es jetzt auch im Winter fast nur noch regnet, nicht mehr schneit. Mit höherer Temperatur und weniger Wasser bedeutet das für unsere Pflanzen oft, dass sie abwandern müssen und geeigneteren Pflanzen Platz machen müssen, weil die ökologische Nische nicht mehr passt.

Den Tieren geht es ähnlich, da sie auch von der Pflanzenwelt abhängig sind. Die bestimmt ihre Nahrung und ihren Lebensraum, daher wirken sich Veränderungen auch entsprechend aus.
Manchen Schädlingen kommt die Schwächung der Pflanzen auch ganz gelegen - man denke nur mal an den Borkenkäfer, der so viele Fichten befällt. Der Trockenstress der Bäume reduziert dessen Abwehrkräfte, die Ausbreitung des Borkenkäfers wird massiv dadurch begünstigt.

Es ist die Natur, irgendjemand profitiert langfristig immer von so einer Veränderung - und irgendjemand muss verlieren.