Trauern um einen gehassten Menschen?

24 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

nein, du brauchst keine trauer vorzuheucheln und du hast das recht, nicht um deine oma zu trauern - warum auch - für dich ist es doch eine erlösung, wenn sie nicht mehr da ist...

versuche nur irgendwann - das wird eine lange zeit dauern, sie in "frieden ziehen" zu lassen - sie so weit wie möglich aus deinem gedankenkreis zu verbannen.

mir ging es so mit meiner mutter, die uns 3 kinder mißhandelt und übel behandelt hat - ich konnte bei ihr nicht trauern. als sie starb habe ich mir nur gedacht: "endlich kann sie uns nichts mehr antun..."

dann habe ich sie auf irgendeine wolke zwischen himmel und erde verfrachtet und mir gedacht: "so mädel, das ist jetzt dein part, ganz oben anzukommen - damit habe ich nichts mehr zu tun..."

ich denke auch noch oft an die vielen misshandlunngen - doch nicht mehr verbittert. ich konzentriere mich auf mein leben und bemühe mich täglich, das schönste und beste daraus zu machen - im kreis der menschen, die mich lieben, schützen und achten.

eigentlich brauchst du noch nicht mal zur beerdigung gehen - wobei ich glaube, dass du recht dörflich lebst und dann schwieerig werden kann, wenn die nachbarn anfangen zu reden. na - dann ziehe den termin noch durch und danach versuchst du, mit dem thema für dich abzuschliessen und dich auf die schönen, wichtigen dinge in deinem leben zu konzentrieren - deine oma kann dir nie wieder etwas tun - die ist dann weg...

und wenn dich andere auf die "ach so liebe oma" ansprechen, sagst du einfach, dass du nicht drüber reden möchtest - du bist nicht verpflichtet, dich in gegenwart anderer irgendwie mit "oma" auseinanderzustzen, geschweige denn höfliche gespräche zu führen, die dir nichts bringen...

also - kein schlechtes gewissen haben - du hast alles recht der welt, wegen eines menschen, der dir nur schlechtes im leben gegeben hat - NICHT zu trauern... lg


Entdeckung  31.10.2011, 11:29

Wow ... toll ... und so oder so ähnlich sollte es sein:

dann habe ich sie auf irgendeine wolke zwischen himmel und erde verfrachtet und mir gedacht: "so mädel, das ist jetzt dein part, ganz oben anzukommen - damit habe ich nichts mehr zu tun..."<

Gratulation zu deiner inneren Reife und deiner Einstellung

lg

e

gegnhang  31.10.2011, 21:54
@Entdeckung

Jetzt hast du mir geholfen, sehr geholfen....Auf die Wolke verfrachte ich jetzt auch eine verstorbene Person aus meinem Leben ... so schön in Schriftform gebracht. Absolut DH!!!!!!

marlylie  01.11.2011, 01:17
@gegnhang

liebe/r gegnhang, man kann das mit "auf eine wolke verfrachten" auch mit geliebten menschen machen.

meinen vater und meinen bruder habe ich direkt ganz nach oben "verschickt und die beiden spielen jetzt (in meinen gedanken) vergrnügt skat und trinken gemütlich ihr wohlverdientes "himmelsbierchen, meine kleine schwester habe ich direkt in die himmlische modeabteilung (also auch direkt in die oberste himmeletage) verschickt - dort kann sie jetzt nach herzenlust schöne klamotten anschauen und sich vergnügen...

mag in den 3 fällen vielleicht eine etwas kindliche form der verarbeitung sein, doch mir hilft es - und wenn ich spazieren gehe - oder nur so unterwegs bin, schaue ich ab und zu nach oben und winke hinauf - in dem gefühl, dass die drei ein auge auf mich haben und auf mich aufpassen... und dann geht es mir gut...

wie gesagt - mag so mancher albern finden - aber mir tut es gut, so zu denken und fühlen... ;-))) lg

Tierpflegerin84 
Beitragsersteller
 01.11.2011, 18:49
@marlylie

Ich möchte mich hiermit noch einmal herzlich für all die tollen Antworten bedanken. Ihr habt euch ziemlich viel Mühe gegeben, mir Trost zu spenden und eine Lösung für das Problem zu finden.

Ich sehe jetzt einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel und kann die Sache etwas neutraler betrachten.

Was ich letztendlich tun werde, werde ich entscheiden, wenn sie weg ist aber die Ansätze sind geschaffen. Ich werde mich diesbezüglich nur noch nicht festlegen - wer weiß was die Zukunft für einen bereit hält...

Noch einmal vielen Dank euch allen!

marlylie  01.11.2011, 22:02
@Tierpflegerin84

danke für das sternchen und ich wünsche dir alles liebe für deine zukunft, lg marlylie

Hallo Sina,

leider kann ich nur zu gut nachvollziehen, was in Dir vorgeht, denn eine meiner Großmütter war auch so und ich kann es ihr leider (sogar über den Tod hinaus) nicht verzeihen.

In Familien gibt es immer solche und solche Menschen und Du brauchst Dir keine Gewissensbisse zu machen, wie Du um sie trauern wirst. Du wirst Dich ja nicht gerade auf dem Friedhof hinstellen und lachen - also mach Dir darüber keine Gedanken. In unserer FAmilie hat sich nach dem Tod erst heraus gestellt, dass sie mehrere Familienmitglieder gequält hat - keiner hat zu ihren Lebzeiten groß darüber gesprochen - und so wird es bei Euch auch sein.

Mich und meine Tante haben diese Erlebnisse zusammengeschmiedet, aber am Grab war ich seit 20 Jahren nicht mehr.

Lass alles auf Dich zukommen, ohne Dich vorher schon verrückt zu machen und das Allerwichtigste ist, Du bist Du und was andere denken muss Dir egal sein! LG

Hallo Zierpflegerin!

Du musst Dir nicht jetzt schon darübetr den Kopf zerbrechen! Du wärst besztimmt nmicht die Einzige, die nmicht weint, wer weiss, vllt. hat sie ja auch Andern sehr weh getan, ein Mensch ist nicht nur zu einem einzigen Menschen böse, sowas gibt es nicht, wenn sie Dir sehr weh getan hat, hat sie das Andetrn auch, nur Redet man halt noicht darüber!

Ausserdemkönnen nicht alle Menschen aus Trauer weinen, jeder trauert auf seine Weise, so auch Du, wenn Du nicht weinst, weil sie gestorben ist, macht Dir bestimmt keiner einen Vorwurf. Es gibt auch Menschen, diekönnen gar nie Weinen, das sinmd dann aber auch sehr Arme Menschen und dazu zählst Du bestimmt nicht, sonst würdest Du nichtz solche Gedanken haben,!

Geh einfach zu dem Begräbnis und mach das so, dass es für Dich szimmt, wenn Du dann doch das Weinen aus Dir raus drückst, fühlst Du Dich auch wieder Schuldig, Du musst noicht Weinen, jeder Denkt, dass Du deoine ZTrauer andetrs verarbeitest, niemand Denkt schlecht von Dir und verlangen, dass Du weinst tut niemand, wie sxchon gesagt, trauert jeder wiedetr auf seine Weise!

Ausserdem habe ich den Eindruck, dass Du die Oma trotzallem ein bisschen lieb hast, sonst würdest Du nicht solche Gedanken haben!

Jetzt lebt sie ja noch, diese Gedanken musst Du alsogar nicht haben, wenns dann passiert, weinst Du vllt, genau deshalb, weil Du Dich schlecht fühlst, eben weil es Dir nicht malsooLeid tun kann, dass sie tot ist, also lass es einfach auf Dich zukommen und mach Dich nicht jetzt schon Verrückt! Niemand vetrlangt, dass Du weinst!

Ich wünsch Dir alles Gute! L.G.Elizza

ich kann deine haltung verstehen. wie alt bist du denn? warum konntest du deine mutter nicht ueberreden dort auszuziehen.

liebe und trauer kann man nicht erzwingen, wenn du nicht traurig bist, dann bist du es nicht. ob du auf die beerdigung gehst ist deine sache-wie ist das fuer deine mutter? wennsie dich braucht, soltest du ihr beistehen...

ich habe einen aehnlichen falll ind verwandtschaft, auch diese person hat mich immer weider verletzt -ich habe seit 10 jahren keinen kontakt zu ihr, schicke ihr weihnachten und zum geburtstag einen 3 woerter gruss... jetzt ,wo sie bald stirbt-will sie dass ich sie besuche. ich gehe nicht hin! zur beerdigung werde ich nur wegen den anderen verwandten gehen -weil ich die sonst auch nie sehe...


Tierpflegerin84 
Beitragsersteller
 31.10.2011, 12:57

Meine Mutter würde niemals freiwillig von meiner Großmutter wegziehen, obwohl sie ihr genauso wehgetan hat. Meine Oma hat ihre Tochter derart geprägt, dass meine Mutter alles für sie tut. Man kann es als Hassliebe bezeichnen - einerseits kann meine Mutter auch nicht mehr mit meiner Oma leben, andererseits tut sie alles für sie. Es ist eine sehr eigenartige Beziehung.

Meine Mutter hat nicht eine/n einzige/n Freund/in. Sie kommt von der Arbeit (sie ist Altenpflegerin), bekocht und umsorgt meine Oma, setzt sich vor den Fernseher und danach geht sie ins Bett. Genauso sieht ihr Lebensinhalt seit 10 Jahren aus. Seit mein Vater ausgezogen ist. Sie wirkt manchmal regelrecht zombihaft. Ohne Leben in den Augen mit immer dem selben Tagesablauf. Als mein Vater weggezogen ist, hat sie still in sich hineingeweint, aber am Nachmittag hat sie wie jeden Tag um Punkt 3 Uhr brav mit meiner Oma Kaffee getrunken, als wäre nichts passiert. Seitdem hat sie nie mehr darüber gesprochen.

Kurz um: sie ist ein superlieber führsorglicher Mensch, lässt sich aber von meiner Oma ausnutzen und kaputtschuften. Nicht nur körperlich, sondern auch vor allem psychisch. Ich mache mir Sorgen um sie... =/

Du hast schon viele Antworten erhalten denen ich mich anschliessen moechte. Besonders die von @marylie gefaellt mir. Vielleicht solltest du, wenn du bereit bist, auch mal mit deinem Vater reden, weshalb er ausgezogen ist und DICH (sowie Mutter, Geschwister) nicht mitgenommen hat!?


Tierpflegerin84 
Beitragsersteller
 01.11.2011, 18:37

Meine Mutter wollte nicht mit ihm ausziehen, weil ihr ihre Mutter wichtiger war.