Tote Spinnen

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Ganz einfache Antwort: Spinnenbeine sind recht dünn. Daher ist darin wenig Platz für Muskulatur. Deshalb haben Spinnen nur Muskeln um die Beine zu beugen. Das Strecken funktioniert durch den Blutdruck sozusagen "hydraulisch". Stirbt die Spinne hat der Beugemuskel im Spinnenbein keinen Gegenspieler mehr, weil der Blutdruck bei einer toten Spinne gleich Null ist. Sie winkelt also automatisch die Beine maximal an. Deswegen diese Starre. Spinnebeine sind schon faszinierende Dinger. Spinnen sind übrigens kein Ungeziefer sondern vernichten selbiges.


derdorfbengel  27.10.2014, 23:57

Haben Spinnen überhaupt Blut? Ich hätte eher gedacht, dass die nur Hämolymphe haben, wie Insekten und Krebstiere.

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sachlich123  28.10.2014, 01:22
@derdorfbengel

Der Unterschied des Spinnenblutes, das im Fachbegriff tatsächlich Hämolymphe heißt, zu Insektenblut (gleicher Name) ist der, daß bei der Spinne im Blut zusätzlich Hämocyanin enthalten ist. Das kann man als das Äquivalent zum menschlichen Hämoglobin sehen. Die Moleküle sind allerdings um ein vielfaches grösser. Ein Hämocyaninmolekül kann bis zu 48 Sauerstoffatome binden (vgl. Hämoglobin gerade mal 4). Zum Abgabesystem was zu sagen ist etwas kompliziert und würde hier den Rahmen sprengen, aber es funktioniert mit einer Art Code, der jedem Organ sein Sauerstoffmolkül zuweist. Ausser einer optimalen Sauerstoffreserve bewirkt dieses System, daß die Spinne sich auch aus ca 30 Grad Körpertemperaturschwankung gar nix macht und trotzdem alle Organe ausreichend versorgt sind. Mit Krebstieren kenne ich mich nicht aus. Übrigens ist der Blutdruck der Spinne etwas gleich dem eines gesunden Menschen.

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derdorfbengel  28.10.2014, 01:30
@sachlich123

Laut Wikipedia haben alle Gliederfüsser, Insekten wie Spinnen, Hämolymphe mit Cyanin. Und WIki meint auch

Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt.

Klingt jetzt ganz anders als was Du sagst. Nämlich, dass Eisen doch mehr O² transportiert.

Der Blutdruck in der winzigen Spinne beträgt 120 mmHG?? Das muss die doch platzen lassen.

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sachlich123  28.10.2014, 02:05
@derdorfbengel

Ich bin von Wikipedia nicht begeistert - gerade bei manchen Fachgebieten steht da immer wieder Unsinn. Ich halte mich lieber an Fachbücher und -zeitschriften.

Warum soll sie platzen? Kapillargefässe platzen ja auch nicht, nicht mal bei 200 mm HG und die haben eine weit dünnere Wand als Spinnen. Insekten atmen nur durch Tracheensysteme, die den Sauerstoff direkt zu den Organen transportieren. Spinnen sind Lungenatmer, wobei moderne Spinnen zusätzlich zu den Lungen noch Tracheen besitzen. Insekten brauchen also kein Sauerstofftransportsystem im Blut - Spinnen schon.

Zur Transportkapazität: Das Verteilungsystem, das ich wegen der Komplexität nicht eingehend beschreiben wollte macht den Unterschied. Ganz so einfach ist das nämlich nicht beides zu vergleichen. Die Affinität der Sauerstoffs hat am Hämocyaninmolekül unterschiedlich starke Bindungen sodaß die Verteilung gleichmässiger wird, quasi jedes Organ seine eigene Bindung besitzt. Es ist also nicht so wie bei uns, daß die Moleküle alles abgeben sondern sie verteilen den Sauerstoff und bilden zusätzlich eine Reserve. Spinnen haben ja im Gegensatz zu uns ein offenes Blutkreislaufssystem.

http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/umat/haemocyanin/haemocyanin.html#2.1%20Das%20H%C3%A4moglobin

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sachlich123  28.10.2014, 02:12
@sachlich123

Ich hoffe die Links haben dich überzeugt, daß ich keinen Unsinn verbreite. (Im Gegensatz zu Wikipedia manchmal)

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derdorfbengel  28.10.2014, 02:18
@sachlich123

Unsinn ist doch das letzte, was ich in Deinen Beiträgen gesehen habe! Im Gegenteil: es ist faszinierend und ja: auch logisch, dass ein reiner Tracheenatmer keine Sauerstoffbindung an irgendwelchen Transportmolekülen braucht.

Da hat der Wiki-Autor geschlampt. Vielleicht solltest Du die Artikel überarbeiten?

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Hi Sucherin,

die Antwort ist nicht immer ganz einfach, auch wenn Hifi sie so aussehen lässt.

Wir Menschen jedenfalls und mit uns wohl die Mehrheit der Wirbeltiere entwickeln erst mal eine Leichenstarre, in der sich die Muskeln verkrampfen, weil ihnen der Sauerstoff zur Bereitschafts-Lockerheit fehlt.

Erst mit beginnender Zersetzung, und da bitte ich Details uns allen zu ersparen, entspannt sich die Leiche. Ob das bei Spinnen anders ist, weiß ich auch nicht. Jedenfalls sollte man nicht einfach so antworten, weil einem grad mal was einfällt.

Oder grab' mal bloß. Zoelomat

P.S: Und auch wenn du 30 Jahre zur Starre von Spinnen forschen würdest, auch dann wäre GF oder die Suchmaschine deiner Wahl nicht das beste. Ihr würdet untergehen.


sachlich123  18.06.2014, 07:16

Och ich denke die richtige Antwort ist dabei. Warum sollte das Forum der falsche Ort sein danach zu fragen?

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Ich schätze mal das liegt daran das die Muskeln erschlaffen, lass mal deine Hand und Finger locker dan merkst du das die sich auch beugen bei den Spinnen ist es warscheinlich so wie bei uns. PS: Ja, es stimmt das wir uns nach dem Tod einmachen den auch der Darm ist ein Muskel :D

Wenn sie sterben verkürzen sich die Beinmuskeln durch Vertrocknung. Durch die Verkürzung ziehen sich die Beinchen dann zusammen.

Recht viele tiere verhalten sich dsbzgl. sehr ähnlich, also nicht auf die Spinnen kaprizieren!