Tod im Schlaf durch CO2?
Hallo zusammen,
ich bin auf diese Geschichte gestoßen, wonach im 19. Jahrhundert Mönche am Laacher See durch austretendes CO2 aus dem Laacher-See-Vulkan im Schlaf erstickt seien:
https://relaunch.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb2009/hjb2009.53.pdf
Meine Frage:
Kann die Geschichte wahr sein? Denn meines Wissens ist niedrig konzentriertes CO2 harmlos, während hoch konzentriertes CO2 richtig übel in der Nase brennt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das im Schlaf nicht merkt. Wohlgemerkt reden wir nicht von giftigem CO, wie es in Bergwerken etc. vorkommt. Über eine Quelle würde ich mich freuen. Vielen lieben Dank!
10 Antworten
Warum so weit in die Vergangenheit gehen?!?
https://www.spiegel.de/geschichte/lake-nyos-katastrophe-a-947305.html
Und das Ganze sogar periodisch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltwassergeysir
„Im Schlaf“ kann ich mir nicht recht vorstellen, was das natürlich nicht ausschließt. Die Erstickungssymptome sollte man bemerken und aufwachen. Natürlich kann es so sein, dass man nicht entkommen kann, bevor man bewusstlos wird.
Zu dem Thema google mal "Hundsgrotte" bei Neapel. Dort hat man früher Hunde umgebracht - durch CO2.
Natürlich...
(Wie sonst entstehen Rauchgasvergiftungen?(--> Kohlenmonoxid)) Bei einem Brand entsteht auch nichts anderes als CO². Und CO² ist geruchlos da brennt nichts in der Nase...
Edit:
Fachlicher Fehler Meinerseits: Rauchgasvergiftungen entstehen durch CO. Zu viel CO² in der Luft hingegen blockiert "nur" die Abgabe von CO² vom Körper in die Umgebung beeinträchtigt, was die Konzentration im Blut erhöht.
Rauchgasvergiftung ist in der Regel Kohlenmonoxid das ist nochmal was anderes.
Das ist so nicht richtig. Reines CO2 zwiebelt richtig. Kann man mit jeder Sprudelflasche ausprobieren.
Das ist schon richtig.
CO2 (Kohlenstoffdioxid) ist ein geruchloses unsichtbares Gas.
Das Gas Kohlenstoffdioxid ist farblos, gut in Wasser löslich, nicht brennbar, geruchlos und ungiftig.
Nur Weil CO² in Wasser sprudelt und prickelt heißt das nicht, dass es das im gasförmigen Zustand auch tut. Das im Sprudel ist Kohlensäure, kein CO².
Ich halte das schon für möglich, weil CO2 tatsächlich giftig ist und man nicht nur durch den O2-Mangel sterben kann.
Es stimmt zwar, dass CO2 in größeren Konzentrationen reizend in der Lunge wirkt, wel sich mit Wasser eben Kohlensäure bildet - das leichte Brennen im Rachenraum beim Trinken von CO2-haltigen Getränken kommt davon. Ich hab mal eine kleine Wolke direkt aus meinem Wassersprudler eingeatmet. Das fühlte sich dügenauso an!
Jedenfalls wird man schon bei ein paar % CO2 negativ beeinflusst, wovon man ggf. im Schlaf nicht mal etwas mitbekommt. Aus einem Silo kommt man jedenfalls nicht mehr raus!
"In deutlich höherer Konzentration führt es zur Verminderung oder Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes, zunächst zur Atemdepression und schließlich zum Atemstillstand.[140] Ab etwa 5 % Kohlenstoffdioxid in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit, die sogenannte Kohlenstoffdioxid-Narkose. Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen von 8 % führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod."
Stimmt! Auch wenn ich 1986 erst zwei Jahre alt war, entsinne ich mich daran, diese Geschichte schon einmal gehört zu haben. Ich glaube, das war vor vielen Jahren einmal eine Abituraufgabe.
Also dafür schon einmal meinen Dank!
Ich erkenne meinen Denkfehler: Ich dachte immer, CO2 müsse notwendigerweise langsam ausströmen. Aber wenn es offensichtlich natürliche Prozesse gibt, die es mit einer nahezu explosionsartigen Geschwindigkeit ausbreiten lassen, wird die Geschichte für mich auf einmal deutlich plausibler. DANKE!