To good to Go: warum wird einfach nicht weniger hergestellt?
Nicht falsch verstehen, ich finde die App sinnvoll und nutze sie auch gerne (hab sie erst letzte Woche entdeckt)
Mich irritiert etwas, nämlich, woher wissen die Bäckereien schon am frühen Morgen, was alles am Abend um 18 Uhr übrig bleibt?
Speziell eine Bäckerei gibt jeden Morgen schon um 9 Uhr an, wie viele Retter Tüten sie kurz vorm Ladenschluss haben, da steht immer 5+!
Erst ab gegen 15 Uhr steht da zb: noch 4 verfügbar
Aber das Konzept ist doch so, dass was übrig bleibt?
Woher wissen die dann so früh, wie viel übrig bleibt? Okay, angenommen, sie sehen schon am frühen Morgen: oh, heute nix los, aber dafür viel Ware da! Bevor wir es wegschmeißen, geben wir jetzt schon bei tgtg an!
Warum stellen sie einfach nicht weniger her? So oft wie die auch noch so früh so viele Mengen angeben, da kann doch was nicht stimmen?
Bei manchen hat man den Eindruck, dass sie speziell für tgtg Ware anbieten. Aber dann würden die doch Verluste machen, weil sie die Ware nicht zu regulären Preisen am Tag verkaufen.
Kurzum: müsste eigentlich nicht so sein, dass mindestens 2 Std vorm Ladenschluss erst auf der tgtg App Rettertüten zur Auswahl gestellt werden? Dann sind das ja wirklich Reste der Ware. Aber wenn schon um 9 Uhr morgens Rettertüten zum Verkauf angeboten werden, wer zeitlich schafft, schlägt der doch eher bei so einem Angebot zu.
Oder nicht?
6 Antworten
Naja, so ist unsere Gesellschaft. Wir haben alles im Überfluss und es wird auch im Überfluss produziert.
Nach dem Motto: Lieber was übrig haben und wegschmeißen als wenn sich jemand beschwert, dass er nichts mehr bekommen hat.
Ich finde es auch traurig.
Es gibt immer Sorten, die nicht so gut ankommen und die Läden halten so die Preise niedrig.
Das sind die Sachen vom Vortag die dann reingestellt werden und nicht die Sachen die frisch produziert werden.
Und klar wäre es schön wenn die Hersteller direkt weniger produzieren würden und die Läden dementsprechend weniger einkaufen würden damit eben nicht so viel übrig bleibt was gegebenenfalls entsorgt werden muss, aber dann müsste erst einmal ein Umdenken beim Endverbraucher geschehen dass er nicht der Meinung ist rund um die Uhr solange der Laden auf hat alles zu bekommen.
Denn genau da liegt das Problem nämlich beim Endverbraucher der Meinung ist er müsste auch abends noch alles das bekommen was der Laden zu bieten hat und genau deswegen gibt es überhaupt too good to go oder Retter Typen oder foodsharing. Weil der Mensch eben alles zu jeder Zeit bekommen möchte und sich tierisch aufregt wenn mal etwas eben nicht mehr zu bekommen ist mittags oder abends.
Klar gibt es Ausnahmen die sich dann eben nicht aufregen sondern einfach etwas umplanen beim Essen aber viele Regen sich halt dann wirklich auf.
Aber wenn schon um 9 Uhr morgens Rettertüten zum Verkauf angeboten werden, wer zeitlich schafft, schlägt der doch eher bei so einem Angebot zu.
Hierbei könnte es sich um Restware vom Vortag handeln.
Ich denke du verwechselst da das Prinzip:
- Einmal wird Ware angeboten die übrig geblieben ist - das ist gewöhnlich Spätnachmittags oder abends.
- Einmal wird Ware vom VORTAG angeboten - das ist die Ware die vom Vortag übrig geblieben ist. Die wird gewöhnlich von Tafeln abgeholt.
Das wäre eine Möglichkeit. Steht halt nicht so in der App, ob es von gestern ist oder ob es von heute ist
Zwar hast Du prinzipiell recht! Allerdings erwartet der Kunde quasi immer, daß alle Waren den ganzen Tag verfügbar sind. Und insofern wissen gerade Bäckereien, daß immer Ware übrig bleiben wird! Ist eigentlich wirklich doof, aber wir Kunden sind an diesem Zustand auch schuld daran...
Sie wissen nicht so genau, was übrig bleibt, aber ungefähr wie viel. Das sind Erfahrungswerte. Und wenn es doch nicht so viel ist, dann nehmen sie es wieder raus aus der App.
Der Konsument will im Allgemeinen bis Ladenschluss noch eine gute Auswahl haben. Will der Einzelhandel genügend Umsatz machen, dann "muss" er also bis Ladenschluss noch eine gewisse Auswahl anbieten. Ansonsten verliert er Kunden.
Das gilt nicht nur für Bäckereien, sondern für so ziemlich alle Lebensmittelgeschäfte.
Manche Bäckereien bieten aber auch die Ware vom Vortag an. Das ist dann meist das, was tatsächlich übrig bleibt.
Mich hat das ehrlich gesagt doch schon sehr überrascht. Ich wusste nicht, dass so viele Geschäfte so viel Rettertüten anbieten, bis ich die App entdeckt habe. Weil all die Jahre zuvor ich in meinem Leben sehr oft erlebt habe, dass die Verkäuferin sagte: Croissants? Haben wir keine mehr da. Und das schon um 16 Uhr. Deswegen rechnete ich mit viel viel weniger Rettertüten.