Tisch selbstbau spannweite (3m) und stablität?
Wollte mir nen Schreibtisch bauen, soll über die komplette raumbreite gehen (ca 3meter) - könnte ich rundrum (ausser vorne logischerweiße) in der Wand verankern, und auf einer Seite auf nem Schrank aufliegen haben (höhe passt exakt).
Material soll massivholz sein, unlackiert, ca 4cm dick und 80-85cm tief und eben die 3meter breit.
Frage ist jetzt natürlich wie ich das ganze über die spannweite (ca 2,6meter wenn man die aufliegefläche vom Schrank abzieht) zwecks durchbiegen stabil bekomme.
Belasteted würde die freiliegende Fläche mit 2 Bildschirmen, 1x 12kg Lautsprecher, viel kleinkram und eben dem eigengewicht beim auflehnen zwecks tippen, bedienung etc.
Klar kann ich einfach alle 50cm nen tischbein hinmachen, das möchte ich aus praktischen und optischen Gründen vermeiden.
Könnte also unterstützend alu verschraueben oder eben mit holz verstärkungen drunterbauen. In beiden Fällen wäre mir das optimale layout nicht super klar, ich wüsste auch spontan nicht wie man das richtig rechnet. Für Ideen, denkanstöße wäre ich offen.
Preis für material ist mir relativ wurscht, will insgesammt unter 1000euro bleiben, das sollte trotz nem großen Stück massivholz eigentlich kein Problem sein. Ergebniss ist mir wichtiger als Preis.
Danke für die Hilfe.
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/TheoBN/1485110803247_nmmslarge__6_6_627_627_ab1d37db5b8d53a7ca0a5d5ffe3f7176.jpg?v=1485110805000)
Die Platte in Fichte hätte schon ein Eigengewicht von knapp 60 kg (genauer Kp), plus "Zuladung".
Eine Mittelstütze (-steg) senkt die Belastung (max. Biegemoment) um 1/4, die Stütze könnte man etwas elegant als Dreiecksrahmen zur Wand anlegen.
So eine Arbeitsplatte würde mich auch begeistern (Buche, Kirschbaum,...). Die Platte würde ich auf 2 Doppel-Träger (Stahl) über die Spannweite legen, damit ist das Nachdenken über unzulässige Belastung erledigt.
Die T-Träger (50mm Steghöhe ?) aus Stahl brauchen keine hohen Stege, Alu-Profile gingen auch, die müssen dann aber wieder etwas stärker dimensioniert werden. Ich würde mal googln, was so an gängige Profile angeboten wird.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nitram/1449517628308_nmmslarge__51_179_922_922_8c7ab5e7a78a9ed592f1ad34e2d4954a.jpg?v=1449517628000)
Als Gegenstück würde auch ein Kantholz unter die Platte schrauben und leimen reichen und auf der einen Seite mit Kantholz eine Stütze.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Kurze Rückmeldung an der Stelle. Es ist nahezu fertig. Wir haben hier ein Stahlgerüst zusammengeschweißt (2 Träger mit querträgern) das als Träger Konstruktion fungiert, die Spannweite etwas verkleinert (Schrank links / 2 füße Rechts). Ist nicht ganz wie ich mir das erst vorgestellt hatte - ziel war ja garkein Fuß, allerdings wollte ich es auch nicht fix mit der Wand verbinden im nachhinein, falls es doch mal weg muss ist dies so einfach(er) möglich. Haben dann mit dem selben Holz eigene Auszüge für die Schubladen und Beine (jeweils als verkleidung) gebaut. Hast also Frontansicht selbes Holz wie Arbeitsplatte. Ist echt schnicke. Deine Antwort hatte mir doch ganz gut weitergeholfen und Ideen geliefert (die anderen natürlich auch), deswegen bin ich nochmal zurückgekehrt um dir deine Hilfreiche Antwort zu geben.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Lieber Eromzak,
da hst du schon eine anspruchsvolle Frage ausgelobt ... 3 m Stützweite!!! Natürlich am liebsten ohne den "Wald" von Stützen untendruter. Aber beim Material soll es unbedingt unlackiert sein; am liebsten Massivholz? Meiner Erfahrung nach "beißen" sich da ein paar Anforderungen.
Vorweg: Ich denke, ein jeder aus unserer Community ist ein Gefangener seiner eigenen Erfahrungen. Ich voran gehöre auch dazu. Aber: Ich habe ein paar eigene Erfahrung sammeln dürfen mit der Herstellung von wirklich leicht gebauten größeren Platten. Mein Prinzip ist dabei, Sperrholzplatten mit einem dazwischengelegten Raster aus Leisten oder kreuzweise ineinandergesteckten Sperrholzstreifen miteinander zu verleimen. Das schafft leichte, dabei recht biegesteife GROSSE Platten. Die - wenn man hinsichtlich der Optik nicht zu sehr auf Massivholz fetsgeegt ist - sich auch optisch wie natürliche Oberflächen ausnehmen.
Um die Vorderkante optisch dünner zu halten, könnte man das Innengerüst - ähnlich wie beim Tragflügel im Flugmodellbau - nach vorne verjüngen. Als Platten bieten sich Flugzeug-Sperrhölzer an, die du z.B. im Bauhaus schon ab 1mm (runtergeschliffen) Plattendicke bekommst. Mit 2mm Dicke solltest du gut zurechtkommen. Dann kannnst du nebeneinander mehrere Streifen überlappend zusammenleimen und so zu deinen 3 m Breite kommen. Allerdings brauchst du für ein solches Projekt einen Raum mit genügend Platz für die angestebten 3 m UND eine planebene Unterlage, damit deine Platte auch wirklich EBEN wird. Bedenke auch, dass du mit diesem "Monster den Weg zur Verwendugsstelle zurücklegen musst.
Ich höre hier erst mal auf. Bei Interesse sollte du mir deine email-Adresse angeben, dann können wir geren weiter ins Detail gehen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Gut 1 Jahr später und dank mehrerer Corona unterbrechungen, hats jetzt auch endlich geklappt und wir sind fast fertig (alles da, alles getestet, jetzt wird aber erst noch Raum gestrichen etc. pp.)
Klar die Ansprüche sind immer hoch! Nur so geht Fortschritt finde ich. Haha.
Ich hatte über deinen Vorschlag nachgedacht, am Ende haben wir das jetzt mit einem Schrank und 2 Füßen hinbekommen ohne die Wand als Stütze zu verwenden (stahlgerüst geschweißt). Irgendwo musste man dann eben den Kompromiss machen, Siemens Lufthacken waren ausverkauft. Die Platte selbstbauen wäre tatsächlich ein Platzproblem geworden, diese hab ich bestellt, war aber aufjedenfall eine interessante Idee.
Wollte dir auch so spät trotzdem noch für den Input danken.
Liebe Grüße