Tipps für Charaktere in büchern?

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Einen Charakter in einem Buch dreidimensional zu gestalten bedeutet, ihn so lebendig und realistisch wie möglich zu machen. Hier ein paar Gedanken dazu:

1. Hintergrundgeschichte (Backstory) entwickeln
  • Vergangenheit: Was hat der Charakter in der Vergangenheit erlebt? Diese Erfahrungen formen seine Persönlichkeit, Ängste und Hoffnungen.
  • Familie und Freunde: Beziehungen zu Familie und Freunden geben Einblicke in den Charakter. Haben sie gute oder schlechte Beziehungen?
  • Bildung und Karriere: Welche Ausbildung hat der Charakter? Was ist sein Beruf und wie steht er dazu?
2. Komplexe Persönlichkeitsmerkmale
  • Stärken und Schwächen: Jeder Mensch hat beides. Ein Charakter ohne Schwächen wirkt unrealistisch, während Schwächen ihn menschlicher machen.
  • Widersprüche: Menschen haben oft widersprüchliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen. Ein mutiger Mensch kann in bestimmten Situationen Angst haben.
  • Motive und Ziele: Was will der Charakter im Leben erreichen? Was treibt ihn an?
3. Emotionale Tiefe
  • Gefühle und Reaktionen: Wie reagiert der Charakter auf verschiedene Situationen emotional? Freude, Trauer, Wut, Angst – zeige die Bandbreite.
  • Innere Konflikte: Innere Konflikte machen einen Charakter interessanter. Zum Beispiel könnte ein Polizist Schwierigkeiten haben, zwischen Pflicht und Mitgefühl zu wählen.
  • Emotionale Entwicklung: Wie entwickeln sich die Gefühle des Charakters im Laufe der Geschichte? Lernt er dazu, verändert er sich?
4. Authentischer Dialog
  • Sprechweise: Jeder Mensch hat eine eigene Art zu sprechen. Dies kann durch Wortwahl, Sprachrhythmus und Akzent zum Ausdruck kommen.
  • Interaktionen: Wie spricht der Charakter mit verschiedenen Menschen? Mit Freunden, Vorgesetzten, Fremden – jede Interaktion kann unterschiedlich sein.
  • Untertext: Was sagt der Charakter und was meint er wirklich? Oft sagen Menschen nicht direkt, was sie denken oder fühlen.
5. Körperliche Merkmale und Gestik
  • Aussehen: Beschreibe das Aussehen des Charakters detailliert, aber übertreibe es nicht. Kleine Details wie Narben oder besondere Kleidungsstücke können viel aussagen.
  • Körpersprache: Wie bewegt sich der Charakter? Ist er nervös, selbstbewusst, schüchtern?
  • Gewohnheiten und Ticks: Kleine Angewohnheiten oder Ticks können einen Charakter lebendig machen, z.B. nervöses Trommeln mit den Fingern.
6. Innere Monologe und Gedanken
  • Gedankenwelt: Lass den Leser in die Gedankenwelt des Charakters eintauchen. Was denkt er wirklich über das, was um ihn herum passiert?
  • Reflexion: Zeige, wie der Charakter über seine Handlungen und die der anderen reflektiert.
7. Wandel und Entwicklung
  • Charakterentwicklung: Ein dreidimensionaler Charakter sollte sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Dies kann durch neue Erkenntnisse, Herausforderungen oder Beziehungen geschehen.
  • Lernprozesse: Welche Lektionen lernt der Charakter? Wie beeinflussen diese seine Handlungen und Entscheidungen?
8. Realistische Handlungen und Entscheidungen
  • Konsequenz: Die Handlungen des Charakters sollten konsequent mit seiner Persönlichkeit und seinen Erfahrungen sein.
  • Fehlentscheidungen: Niemand ist perfekt. Fehlentscheidungen machen den Charakter menschlich und interessant.
9. Vielfalt und Tiefe in den Beziehungen
  • Beziehungen entwickeln: Zeige, wie sich die Beziehungen des Charakters zu anderen entwickeln. Dies kann durch gemeinsame Erlebnisse, Konflikte und Versöhnungen geschehen.
  • Einfluss anderer Charaktere: Wie beeinflussen die anderen Charaktere den Protagonisten und umgekehrt?
10. Umfeld und Lebensweise
  • Lebensraum: Wo lebt der Charakter? Beschreibe seine Umgebung detailliert, um zu zeigen, wie sie ihn beeinflusst.
  • Alltägliche Routinen: Zeige den Alltag des Charakters. Was sind seine täglichen Routinen und Rituale?
Beispiele zur Verdeutlichung:
  • Hintergrundgeschichte: Dein Protagonist ist ein ehemaliger Soldat, der nun als Lehrer arbeitet. Er hat Kriegserfahrungen, die ihn noch immer belasten, und versucht, seinen Schülern Werte wie Frieden und Gerechtigkeit zu vermitteln.
  • Komplexe Persönlichkeitsmerkmale: Eine Nebenfigur ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die privat jedoch mit Einsamkeit kämpft, da sie all ihre Zeit in ihre Karriere investiert hat.
  • Emotionale Tiefe: Zeige, wie dein Charakter auf den Verlust eines geliebten Menschen reagiert und wie er langsam lernt, mit dem Schmerz umzugehen und weiterzumachen.

Die vierte Dimension ist eigentlich noch wichtiger: Vergangenheit und Zukunftspläne.

Ansonsten wissen wir ja rein gar nichts über deinen Typen. Was sollen wir dann verbessern?

Woher ich das weiß:Hobby

Candy222 
Beitragsersteller
 01.07.2024, 16:56

Meine so allgemeine Tipps

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WilliamDeWorde  01.07.2024, 16:57
@Candy222

Findest du es nicht etwas unfair, mit paar wenigen Wörtern ganze Ratgeber kaufen zu wollen? Du als Autor hast dich als an dieser Stelle als faul geoutet.

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Kommt immer darauf an welche Geschichte es wird und was der Charakterzüge sein sollte