Thema für Facharbeit Faust gesucht?
Habe schon einmal mit meinem Lehrer gesprochen und er hat mir empfohlen, dass ich mir mal die Gretchenfrage im Bezug zum Prolog im Himmel anschauen soll. Bin mir aber nicht mehr so sicher, wie ich das Thema formulieren soll.'
Es geht darum, dass das Weltgeschehen laut Gott vorherbestimmt ist und deswegen ist es eine Scheinwette im Prolog. Daher sollte ich untersuchen, ob Faust Schuld an allem trägt und dabei auch die Gretchenfrage miteinbeziehen.
Jetzt sitze ich aber hier und weiß nicht was ich ins Dokument für die Bewerbung der Facharbeit eintragen soll. Was ist denn bitte eine gute Problemfrage dafür? "Ist Faust Schuld an der Gretchentragödie, oder war alles vorherbestimmt?" wäre das einzige, was mir da einfallen würde. Und wie soll ich genau ausdrücken, was ich erörter/vergleiche und dann beurteile?
Wenn ich versuche etwas dazu im Internet zu finden, finde ich nur einzelne Artikel entweder über die Gretchentragödie, Fausts Schuld oder Prolog im Himmel. Das alles in einem philosophischen Kontext verknüpft ist unauffindbar und ich weiß nicht, was ich nun machen soll.
3 Antworten
Das Weltgeschehen ist nicht vorherbestimmt, aber jeder Mensch wird am Ende, also mit dem Tod, "gerettet". Das heißt, es gibt keine Verdammnis.
Um Erfahrungen, positiv wie negativ, machen zu können, bedarf der Mensch eines Wunsches. Dass er einen Wunsch hat, wird ihm dadurch gezeigt, dass er unzufrieden ist. Um seine Unzufriedenheit vor sich selber rechtfertigen zu können, braucht er einen "Geist, der stets verneint". Dieser Geist wohnt jedem Menschen inne, aber in Faust hat Goethe eben diesem Geist die Rolle des Mephistopheles zugeteilt und ihn somit personifiziert. Dessen Aufgabe ist es, Fausts` Leben etwas spannender zu gestalten. Ob und inwieweit Faust dieser Einladung zu einem spannenden, dramatischen Leben folgt, ist während der gesamten Tragödie dem Faust überlassen und er entscheidet sich meist für die dramatische Alternative. Daher ist es auch eine "Tragödie" geworden. Aber tief in seinem Inneren weiß Faust trotz allem was er erlebt, dass er am Ende gerettet werden würde, nur vergisst er es mehr oder weniger absichtlich immer wieder, da er sich ja von der Wette ein spannendes Leben erhofft hat.
Faust ist also nicht "Schuld" an der Gretchentragödie, sondern er entscheidet sich (vielleicht unbewusst, aber) freiwillig für dieses Drama, um sowohl die Höhen als auch die Tiefen des menschlichen Daseins erfahren zu können.
Es handelt sich in der Tat um eine Scheinwette. Aber diese Wette schließt jeder Mensch ab, eben um menschliche Erfahrungen machen zu können. Allerdings war Goethe so genial, dass er genau diesen inneren Prozess, der in allen Menschen zumeist unbewusst abläuft, meisterhaft in Worte gekleidet hat.
Aber generell ist der Faust schon ein komplexes Thema. Jeder interpretiert ihn anders und ich glaube, die wenigsten, die ihn interpretieren haben die Message, die Goethe rüberbringen wollte, richtig verstanden.
Ich würde nicht nach der Schuld fragen, denn die Schuldfrage ist -meines Erachtens, wie ich bereits oben ausgeführt habe, bereits geklärt (es gibt keine Schuld, somit auch keine Verdammnis, weder zu Lebzeiten, noch nach dem Tod).
Ich würde eher danach fragen, ob sich Faust freiwillig für die Gretchentragödie (mit allen Hochs und Tiefs) entscheidet, weil er immer die Wette im Hinterkopf hat, die ihn antreibt, menschliche Erfahrungen, positiv wie negativ zu machen, weil er hofft, durch diese Erfahrungen Ruhe zu gewinnen (so dass er zum Augenblick sagen kann: Verweile doch, du bist so schön).
Dann kannst du in deiner Arbeit noch dazu übergehen zu fragen, ob diese Wette nicht im Hinterkopf eines jeden Menschen abläuft und ob sie nicht der eigentliche Grund ist, weshalb viele Menschen so viel Drama und Tragik in ihrem Leben erfahren.
Problemfragen formulieren durch Vergleiche. ...
z.B. Altes Testament (Hiob)
Zitat: "Das Feuer Gottes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knechte"
(des Hiob) ... auf Grund einer (Schein)Wette zwischen Gott und Satan.
Quelle : https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/hiob/1/#1 ... folgende.
Hatten sich die Knechte ("Gretchen Vergleich") etwas zu schulden kommen lassen ?
z.B. Satire (Facharbeit Einleitungs Problemfrage)
Was war zuerst da, die Henne oder das EI ? (Gretchenfrage) Schuldfrage geklaert ... Der Hahn (Faust) ... Ein klein wenig Ironie (Spass) am Anfang einer Facharbeit kann nie schaden, es sei denn der Lehrer ist absolut humorlos..
Wie waere es mit ...
> Himmlische Faust-Gretchen Interpretationen. <
(Interpretation: „Auslegung, Übersetzung, Erklärung“)
Das braucht dein Lehrer zur Befriedigung seiner Neurosen.
Habe einen Plan, warum nimmst Du nicht Mephisto etwas genauer unter die Lupe und erörterst ob Faust an Burn Out leidet, da ihm Philosophie, Juristerei und Medizin und leider auch Theologie (Pädophilie) nichts gebracht haben.
Mein Lehrer hat mir das Thema vorgeschlagen und ich fand es recht Interessant. Leider kann ich jetzt nichtviel ändern da ich schon angekündigt habe mich damit zu beschäftigen. Aber das, was du noch vorgeschlagen hast ist sicher auch ne Facharbeit wert. Ich werde darüber nachdenken, wenn mein Thema von der Fachschaft nicht anerkannt wird^^
Man kann immer noch sagen: "Nö, umentschieden, der Lehrer hat mich gezwungen weil ich kein Plan hate mimimimimMETOO####
Du gehst davon aus, dass ich gezwungen werde, aber ich habe selber eigenständiges Interesse an diesem Thema.
Vielleicht erstmal lesen, bevor man Mist schreibt -.-
Vielen dank! Deine Antwort hat mir etwas Klarheit verschafft. Fand das grobe Thema sehr interessant, wusste aber nicht mehr den genauen Inhalt und war mir daher unsicher.
Und wie könnte ich nun eine Problemfrage formulieren wenn ich mir genau diesen Aspekt anschaue? Ich hab ja leider nicht genug Platz und Zeit um die gesamte Tragödie zu interpretieren.