Technische Mechanik: Identifizieren von Nullstäben?
Ich bin mir bei diesem Beispiel gerade unsicher, ob ich die Nullstäbe richtig identifiziert habe...
In Anbetracht, dass A und B beides Festlager sind und die beiden Kräfte P zusätzlich wirken, hätte ich gesagt, dass es sich bei 6, 9 und 12 um Nullstäbe handelt.
Seht ihr noch weitere?
2 Antworten
6 und 9 halte ich für richtig. Theoretisch wären auch 1 und 12 Nullstäbe.
In der Praxis würde ich 1 und 12 aber aus Stabilitätsgründen nicht weglassen.
12 schon deshalb nicht, weil bei der geringsten Abweichung des Gelenkes (etwa durch das Eigengewicht der Stäbe) zwischen 10 und 14 die Sache zusammenklappt. Das selbe gilt für Stab 1 bezüglich des Gelenks zwischen 8 und 10.
Wenn 12 ein Nullstab ist müssen 10 und 14 auch Nullstäbe sein.
Punkt C ist durch das Fachwerk links davon fest und B sowieso. Dazwischen hängt P gemütlich an den Stäben 11 und 13. Was sollte da zusammenklappen?
Selbst mit einer Schnur zwischen C und B würde P statisch hängen und bräuchte keine Stäbe 10, 12, 14
Ich nehme an, dass bei den Auflagern A und B je ein Gelenk ist. Das in sich stabile Fachwerk 1 - 9 würde sich um den Punkt A nach unten drehen, gezogen von der rechten Kraft P. Der Abstand B-C würde sich verkürzen, das können die gelenkig verbundenen Stäbe 11 und 13 nicht verhindern. Die genannte Schnur würde dann durchhängen, bis C ein Stück unterhalb der Linie A.B wäre.
Gutes Argument, akzeptiert. Dann brauchen wir aber auch Stab 12, damit die waagrechte Kraft links direkt ins Lager B geleitet wird, ohne dass 10 und 14 einklappen.
Wusstest du, dass genau das vor vielen Jahren im Schleswig-Holsteinischen Halstenbeck passiert ist? Da hat der Architekt bzw. der Statiker das Spiel in den Gelenken übersehen und dessen Auswirkungen auf das Fachwerk. Resultat: das Halstenbecker Knickei.
https://www.dlubal.com/en/webimage/050995/3932642/Knickei.png