Synderische und synodische Umlaufdauer?
Könnte mir jemand diese Grafik erklären? 😅
1 Antwort
Diese Grafik ist in der Tat erklärungsbedürftig, da sie eher verwirrend als erklärend ist. Da der siderische Umlauf eines äußeren Planeten überhaupt nicht vollständig dargestellt ist, ist auch kein Zusammenhang erkennbar. Eigentlich ist nur ein synodischer Umlauf dargestellt.
siderisch: auf die Sterne bezogen
synodisch: sich treffend (Eine Synode der Kirche ist ein Treffen der Kirchenvertreter)
Bild 1:
Das ist der Startpunkt der Betrachtung. Erde und Planet befinden sich in Opposition. Das bedeutet, von der Erde aus gesehen stehen sich Sonne und Planet genau gegenüber.
Bild 2:
Die Erde hat einen siderischen Umlauf hinter sich. Sie hat bezogen auf den Fixsternhimmel genau einen Vollkreis gedreht. Das hat genau ein Erdenjahr = 1a gedauert. In der gleichen Zeit hat der Planet etwas mehr als einen drittel Kreis (ca. 135°) zurückgelegt. Das bedeutet, dessen siderische Umlaufzeit des Planeten beträgt:
1a * 360/135 = 2,67a,
also ca. 2 Jahre 8 Monate für einen Vollkreis um die Sonne herum.
Bild 3:
Nun hat die Erde weiter fast 2/3 Umdrehungen hingelegt (235°), also ca. 7,8 weitere Monate dafür gebraucht. Das wären dann 360° + 235° = 595°. Bezogen auf den Ausgangspunkt wären das eine Stelllung von 595° - 360° = 235°. In der Zeit hat sich der äußere Planet um weitere 100° fortbewegt und hat bezogen auf den Ausgangspunkt einen Winkel von 235° zurückgelegt. Nun befinden sich Planet und Sonne, von der Erde aus gesehen, erneut in Opposition. Der Zeitraum von einer Opposition zur nächsten ist die synodische Umlaufzeit des Planeten, in diesem Fall also 1 Jahr und 7,8 Monate.
Über die keplerschen Gesetze oder durch Umrechnungen der synodischen Umlaufzeiten ist die siderische Umlaufzeit von jedem Planeten bestimmbar.
Von der Erde aus direkt zu beobachten sind allerdings immmer nur die synodischen Umlaufzeiten. Das Problem liegt halt daran, dass sich die Erde selber bewegt.
Danke sehr! Super erklärt!
Was ich noch nicht ganz verstehe - warum ist die siderische Umlaufdauer nicht immer bestimmbar?